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Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Dante Valentine 05 - Hoellenschlund

Titel: Dante Valentine 05 - Hoellenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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angefangen, nicht wahr? Oder als zum Teil menschliche?
    War ich denn noch menschlich? Da, wo es zählte, in den schmerzenden Ruinen meines Herzens, fühlte ich mich noch immer als Mensch. „Japh?“
    Er gab keinen Ton von sich, aber ich spürte seine Aufmerksamkeit. Er hörte mir zu.
    „Ist das … ihr wirkliches Äußeres?“
    Warum fragte ich das eigentlich? Ich hatte doch mit eigenen Augen gesehen, wie der Glanz von ihr abgefallen war. Ich sah sie jetzt. Ich wusste doch Bescheid. Aber ich wollte es trotzdem hören. Ich brauchte es, dass es jemand aussprach.
    „Wir sind Gestaltwandler, meine Neugierige.“ Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr. Er hatte sich nah zu mir hergebeugt, und die Hitze, die er ausstrahlte, wärmte mir angenehm den Rücken. So bewusst war mir seine Gegenwart schon eine ganze Weile nicht mehr gewesen.
    Mir stockte der Atem. Ich legte die Stirn auf den Plasstahl. „Und wie siehst du sonst aus?“ Falls du auch so einen Glanz trägst, können wir das genauso gut gleich jetzt klären. Hörner? Fangzähne? Hufe? Schauen wir mal. Kann doch nicht schaden.
    Schließlich habe ich das Bett mit dir geteilt. Täuscht ein Dämonenglanz die Haut genauso wie die Augen?
    Japhrimel überlegte ziemlich lange. „Was würde dir denn gefallen?“
    Ich schluckte. Dann drehte ich mich um, damit ich sein Gesicht sehen konnte. Wieder fing der Gleiter an, tiefer zu gehen, und ich spürte den Druck auf meinem Trommelfell.
    „Wie hättest du gern, dass ich aussehe, Hedaira? Ich kann fast jede Gestalt annehmen, die dir gefällt.“
    Weißt du, bevor du mir über den Weg gelaufen bist, hätte ich das vielleicht nicht so einfach glauben können. Jetzt macht mir das überhaupt keine Mühe mehr. Ich frage mich nur, was von beidem schlimmer ist. „Aber wie siehst du darunter aus? Was ist der echte Japhrimel?“
    Er sah mich völlig verwirrt an. „Diese Gestalt habe ich am häufigsten getragen“, sagte er langsam. „Gefällt sie dir nicht?“
    Kaum glaubte ich, ich hätte die Sache im Griff, tauchte wieder etwas Neues auf. „Schon gut.“ Ich drehte mich wieder zur Leiter um und stellte den Fuß auf die erste Querstrebe. „Wir haben einiges zu erledigen.“ Ich kann es gar nicht fassen, dass ich so ein Gespräch führe. „Wann willst du sie aus dem Kreis rauslassen?“
    „Wenn ich mir sicher bin, dass sie eher eine Hilfe als eine Bedrohung ist.“ Sanft berührte er meine Schulter. „Dante …“
    Ich schüttelte seine Hand ab und kletterte nach oben.

23
     
     
    Als wir in Caracaz ankamen, wurde es gerade hell, und der Gleiter tauchte in rosafarbenen Dunst ein. Tiens hatte die Pilotenkanzel Lucas überlassen, der uns durch die Frachtgleiterspuren und den Pendlerverkehr nach unten steuerte. Der Nichtvren war verschwunden, und ich fragte mich – nicht zum ersten Mal –, wo er wohl den Tag verbrachte. Wenn es im Gleiter einen Ort gab, wo er die Tagesstunden verschlief, dann war dieser wirklich gut versteckt.
    Vann schubste einen angeschlagenen, mit blauen Flecken übersäten und bandagierten Leander in die Hauptkabine, ohne ihn dabei allzu rabiat zu behandeln. Der Nekromant stolperte, aber der Hellesvrontagent machte keine Anstalten, ihn zu stützen. Von dort, wo ich saß – kerzengerade aufgerichtet auf einem Stuhl, der mit Magsiegeln am Boden befestigt war, das Schwert über die Knie gelegt –, konnte ich deutlich erkennen, welchen Schaden Leanders Gesicht genommen hatte. Bei dem Anblick drehte es mir den Magen um.
    „Bring ihn her.“ Japh stand auf und starrte aus einem der mit Kondenswasser überzogenen Fenster. Wir waren durch hohe Wolken geflogen, und während des Sinkflugs durch die Smogglocke von Caracaz würde dem Gleiter schon bald das Wasser über die Außenhülle fließen.
    Ich hoffte, wir würden demnächst auf einen kleineren Gleiter umsteigen. In diesem Luftschiff waren wir eine ganz schön große Zielscheibe.
    Vann führte Leander durch den Raum. Lucas warf einen Blick über die Schulter und wandte sich dann achselzuckend wieder seinen Instrumenten zu. Die Botschaft war eindeutig: Leander war auf sich gestellt.
    Japhrimel ließ den Nekromanten eine Weile schmoren. Ich starrte unverwandt auf die Zulassungstätowierung, über der sein Smaragd funkelte und von der Gegenwart seines Gottes sang. Ob er wohl betete?
    Und ob ihm das etwas nützen würde? Nicht mal ich hatte eine Vorstellung, was Japh als Nächstes tun würde. Ich wollte mich nicht beschweren – immerhin hoffte ich, Luzifer könne

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