Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
Gut möglich, dass die Menschen hier all sowas nicht kannten, und sie wollte nicht schuld sein, wenn irgendjemand hier einen Schock erlitt, nur weil sie von Handys und Toiletten mit Spülung sprach. Sie selbst konnte am besten nachvollziehen, wie es war Dinge zu sehen, die es eigentlich nicht geben sollte.
»Nein, gibt es nicht. Die Magie und Elektrizität stehen auf dem Kriegsfuß. D a Anwynn von Magie durchdrungen ist, können wir hier nichts betreiben, was Strom braucht. Wir haben es versucht, aber wir müssen ohne diesen Luxus auskommen, wenn wir nicht ständig irgendwelche Brände löschen wollen.«
Also kein Strom, Amber seufzte. Auf was würde sie wohl noch verzichten müssen? Sie befürchtete schon, dass aus der ersehnten Dusche nichts wurde, und die hatte sie sich nach dem langen Fußmarsch doch verdient. Sie wusste ja noch nicht einmal, wie lange ihr Aufenthalt hier dauern würde. Cailean hatte ihr immer noch nichts verraten. Langsam bekam Amber den Eindruck, dass er seine Absichten verschwieg, weil ihr gar nicht zusagen würde, was er mit ihr vorhatte. Ein Teller wurde vor ihr hingestellt. Zumindest war das Geschirr aus Porzellan und das Besteck aus … Gold?
» Gold?«, hakte sie nach?
»Aye , du kennst doch unser Problem …«
»… mit Eisen«, setzte sie fort. »Ja.« Sie konnte gerade noch ein Augenrollen verhindern. Schließlich wollte sie nicht unhöflich werden, auch wenn sie nicht ganz freiwillig hier war.
Zumindest hatte sie gute Chancen , in den nächsten Tagen viel über das Leben Früher herauszufinden, denn je länger sie hier saß und die Menschen um sich herum beobachtete, desto mehr bekam sie das Gefühl, dass sie hier tatsächlich noch lebten wie vor dreihundert Jahren. Solange sie darüber nur in Liebesromanen gelesen hatte, fand sie die Vorstellung romantisch, aber langsam schwante ihr, dass dem wohl nicht so war. Ein Blick auf die etwa fünfundzwanzig männlichen Highlander, einige wenige Frauen jeden Alters und die Bediensteten weckte ihr Mitleid mit den Armen Kreaturen, die hier die Wäsche mit der Hand schrubben mussten.
»Die McKenzies haben uns zwölf Rinder gestohlen.« Duncan schielte um Amber herum, um Cailean sehen zu können. Er schob sich ein Stück Braten in den Mund und kaute genüsslich.
»Haha, dachte ich mir doch, dass sie meine Abwesenheit nutzen.« Cailean strahlte über das ganze Gesicht. Amber verstand nicht, was so lustig daran war, bestohlen zu werden. Sie runzelte fragend die Stirn.
»Es gibt Traditionen, die in den schottischen Highlands mit der Schlacht bei Culloden gestorben sind. Nicht hier bei uns. Wir geben uns Mühe, unsere Traditionen aufrecht zu erhalten.«
»Aber was ist so lustig daran , sich gegenseitig zu bestehlen und zu bekämpfen?«
»Mädchen, du verstehst das nicht.« Duncan klopfte sich auf den Schenkel. Seine langen blonden Haare hingen ihm über die Schultern ins Gesicht. Er strich sie zurück und entblößte eine dicke wulstige Narbe, die sich von seinem Ohr bis hinunter zu seinem Kragen zog, wo sie dann im Hemd verschwand. Ein Stück von seinem Ohrläppchen fehlte auch. Eisgraue Augen musterten Amber, dann zog er seine schmale Nase kraus. Duncan war nicht so attraktiv wie Cailean, dafür wirkte er gefährlicher und das wiederum machte ihn sehr anziehend. Er hatte genau die wilde Ausstrahlung, die sie sich immer vorgestellt hatte, wenn sie an einen Highlander aus der Zeit vor der letzten Schlacht gedacht hatte.
»Es ist die Befriedigung, das Vieh zurückzuholen. Wir reiten los, verprügeln ein paar McKenzies, holen uns einige blaue Flecken und Kratzer und das gestohlene Vieh.«
»Und ihr tötet Menschen. Aus Spaß, will ich betonen.« Amber sah zwischen beiden Männern missbilligend hin und her. Neben ihr lachte Cailean und erntete dafür von Duncan einen bösen Blick.
»Wir sind doch keine Barbaren. Natürlich nicht.«
»Ihr kämpft also nur zum Spaß?«
»Aye.«
»Ihr verletzt euch auch nur zum Spaß?«
»Aye«, knurrte Duncan.
»Und das soll Spaß machen?«
»Aye, macht es.«
»Das kann sie ewig so weitermachen«, mischte sich Cailean grinsend ein.
Duncan wandte sich murmelnd seinem Teller zu. »Verstehe einer die Weiber.«
»Wann wollt ihr losreiten?« Amber sah auf und warf der Rothaarigen einen fragenden Blick zu. Diese ignorierte Amber und legte eine schlanke Hand auf Caileans Arm und streichelte ihn. Damit beendete Amber ihre Versuche, sich gut mit der Schönheit zu stellen. Auch sie hatte ihren Stolz und sie
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