Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
würde sich davor hüten, Speichelzulecken.
Die Schönheit saß auf Caileans rechter Seite. Scheinbar war das ihr Platz, direkt neben ihm. Die zwei gingen sehr vertraut miteinander um. Amber schluckte einen Kloß runter, der unangenehm auf ihre Kehle drückte. Konnte es sein, dass Cailean und sie ein Paar waren? Aber wie konnte er sie dann küssen? Er hatte doch deutlich gezeigt, dass er es nicht gut fand, was Eric Amber angetan hatte. Wie konnte er dann mit dieser Frau das Gleiche tun? Amber war es, als lastete ein Stein auf ihrer Brust. Sie wusste nicht, was sich schlimmer anfühlte; den Mann einer anderen geküsst zu haben oder zu sehen, dass der Mann zu dem sie sich hingezogen fühlte, einer anderen gehörte? Waren sie am Ende vielleicht sogar verheiratet?
»Morgen Mitt ag, nachdem ich Amber ein wenig von der Umgebung gezeigt habe. Vielleicht reite ich mit ihr hinunter ins Dorf. Sie braucht ein paar Kleider. Könntest du ihr eins von deinen geben, Maria?«
Maria zog die Augenbrauen erstaunt hoch, dann warf sie Amber einen eisigen Blick zu. Amber nahm an, dass das wohl nein hieß, was sie ehrlich bedauerte, denn sie wollte schon immer irgendwann einmal eins dieser wundervollen Kleider mit den weiten Röcken tragen, auch wenn sie diese Kleider wohl nicht so gut ausfüllen würde wie Maria es tat.
»Sicher, Chieftain «, sagte sie bissig.
Cailean wandte sich wieder Amber zu, die noch immer skeptisch ihren Teller musterte von dem sie bisher keinen Bissen genommen hatte. »Du isst nicht?«
»Ich bin Vegetarierin.« Amber warf ihm einen unschuldigen Blick zu.
»Vegetarierin? Was ist das denn?«, ließ sich Duncan vernehmen.
»Sie is st kein Fleisch«, half Cailean aus. Dann erstarrte er. »Aber du hast den Hamburger gegessen!«, rief er entrüstet.
Amber grinste, dann prustete sie los. »War ein Spaß. Ich habe nur noch nie etwas gegessen, was gut auch dreihundert Jahre alt sein könnte.«
»Das ist es nicht. Es könnte nur sein, dass es keins unserer Rinder war sondern eins der MacPhees.«
»Der MacPhees? Ihr stehlt also auch Vieh?«
» Aye.«
»Ich frag gar nicht weiter«, murmelte Amber.
»Ist wohl besser«, mischte sich Maria ein und zuckte zusammen, als Cailean ihr einen strafenden Blick zuwarf.
11. Kapitel
Ihr Raum hatte tatsächlich Blick auf das Meer. Amber stand am Fenster, beobachtete, wie die Wellen heranrollten und sich irgendwo unter ihr an den Felsen brachen. Soweit Amber das sehen konnte, stand die Burg nicht direkt an den Klippen, zwischen dem Gebäude und der Tiefe war noch ein schmaler Streifen, der als Garten genutzt wurde. Ambers Zimmer befand sich in der ersten Etage, direkt neben Caileans Zimmer. Irgendwann in den fünfziger Jahren Menschenzeit hatte man ein Bad eingebaut, das von beiden Zimmern aus begehbar war. Die Toilette hatte noch einen Spülkasten, der unter der Zimmerdecke hing und mittels Kettenzug betätigt wurde. Die Badewanne stand auf Füßen, die Armaturen waren golden, eine Dusche und Fliesen gab es nicht. Alles in allem wirkte das Bad spartanisch, erfüllte aber seinen Zweck und Amber war erleichtert, dass sie nicht auf einen Nachttopf musste, den dann Fremde für sie leeren mussten. Das wäre ihr wirklich peinlich gewesen.
Ihr Zimmer war ganz im Gegensatz zum Bad sehr gemütlich. In einem großen steinernen Kamin brannte ein warmes Feuer. Kerzen waren im Raum verteilt und verliehen eine bezaubernde warme Atmosphäre. Am Ende des riesigen Holzbettes, in das aufwendige Ornamente geschnitzt waren, stand eine große hölzerne Truhe. Zwischen den beiden Fenstern des Zimmers stand ein Schminktisch mit Spiegel. An den Wänden hingen Wandteppiche, die Männer und Frauen in Kilts und Plaids zeigten , anzügliche Szenen und Schlachten.
Amber hatte den Eindruck, dass die Bewohner dieser Festung, sich an Annehmlichkeiten aus der modernen Welt geholt hatten, was sie hier in Anwynn nutzen konnten. Auf dem Bett lagen richtige Matratzen, kein e mit Stroh oder Federn gefüllten, wie sie sie in Museen gesehen hatte. Die Fenster schienen wirklich dicht und Amber konnte nicht behaupten, dass es in dieser Burg zugig oder kalt war.
Isla hatte sie vorhin gleich in die Badewanne gesteckt und Rosenduft ins Wasser gegeben. Die dunkle unregelmäßige Seife war bestimmt selbst gemacht und duftete herrlich nach Lavendel und Honig. Als Amber aus der Wanne kam lag auf dem Bett ein marineblaues Seidenkleid mit weißem Spitzenbesatz. Isla hatte ihr ein junges Mädchen zur
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