Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
aufnehmen wollen und Amber war nicht ganz wohl dabei, Cailean anzuzeigen. Nein, eigentlich wollte sie das gar nicht, was wieder so ein unlogisches Verhalten war. Sie konnte sich ja einen Fantasiemann ausdenken, den sie der Polizei schilderte. Amber musste lachen, als ihr der Gedanke kam, sie könnte ihnen Erics Beschreibung geben. Aber natürlich würde sie das nicht tun, so lustig es auch sein würde.
Auf jeden Fall sollte sie so schnell wie möglich verschwinden, denn sie war sich sicher, dass Cailean ihr folgen würde. Genauso wenig wie sie selbst sterben wollte, würde er es auch nicht wollen. Und er würde natürlich auch das Leben seines Bruders retten wollen.
Sie könnte versuchen, per Anhalter zu reisen, aber bei den Erfahrungen der letzten Tage schloss sie auch das aus. Amelia anzurufen, würde auch nicht viel bringen, außerdem würde es viel zu lange dauern, bis jemand von London herkam. Ihr blieb also nur die Polizei.
Vor den Menhiren blieb Amber stehen. Sie ließ ihren Blick über die Steine gleiten. Der Anblick war einfach atemberaubend. Vor so vielen Jahrhunderten errichtet, würden sie in Anwynn ewig stehen. Sie verstand noch immer nicht, wie das funktionierte, und jetzt würde sie es auch nicht mehr herausfinden. Sie schritt entschlossen auf das Portal zu, streichelte den rechten Stein ehrfürchtig, dann ging sie hindurch und kam auf der anderen Seite wieder heraus. Hmm, dachte sie, das hat sich nicht so angefühlt wie beim ersten Mal. Mit gerunzelter Stirn drehte sie sich im Kreis; alle Steine standen aufrecht. Das hat wohl nicht funktioniert , stellte sie missmutig fest.
Sie ging von der anderen Seite hindurch, vielleicht funktionierte das Portal ja bloß, wenn man von Süden nach Norden durchschritt. Sie schloss die Augen, als sie durchlief und öffnete sie erst wieder, nachdem sie mehrmals ein- und ausgeatmet hatte. Wieder nichts. Sie versuchte, sich an die Worte zu erinnern, die Cailean gemurmelt hatte, aber das war zwecklos. Sie hatte so sehr gehofft, dass es funktionieren würde. Entmutigt starrte sie auf das Portal und schimpfte auf Cailean, während sie nochmal über die Steine strich, ein Stoßgebet an Gott schickte und an diese Danu. Aber auch das half kein bisschen weiter.
Dann schrie sie ihren Frust heraus, stampfte mit den Füßen auf wie ein kleines Kind und verfluchte Cailean lauthals, der ihr das alles eingebrockt hatte. Sie war so laut, dass sie die Pferdehufe und das kehlige Lachen hinter sich erst vernahm, als sich ein starker Arm um ihre Taille schlang und sie auf ein Pferd zog.
Vor Schreck hielt sie die Luft an und stieß sie in einem Fauchen wieder aus, als sie sah, in wessen Armen sie da gelandet war. Sie wand sich auf den Pferderücken, kniff mit ihren Nägeln in die muskulösen Unterarme, die sie gefangen hielten.
»Lass mich los, Cailean!«, forderte sie.
Stattdessen vergrub er seine Nase in ihrem Haar und knurrte gefährlic h, als sie weiter zappelte. »Wo wolltest du hin, kleine Amber?«
»Nach Hause, großer Schuft.« Sie mochte es noch nie, wenn jemand sie als klein bezeichnete. Sie wusste selber, dass sie nicht besonders groß war.
»Zurück zu diesem Eric?« In seinen Augen blitzte es gefährlich.
»Nein. Natürlich nicht.«
»Davon hätte ich dir auch abgeraten, ich würde ihn umbringen, wenn er dir noch einmal wehtun würde.«
Sie sah ihn an, er wirkte zornig. An seinem Kinn zuckte ein Muskel. Sie legte eine Hand an seine Wange und blickte ihm direkt in die Augen. »Warum lässt du mich nicht gehen? Ich verstehe, dass du deinem Bruder helfen willst, aber wenn es dir nicht möglich ist, den Wunsch zu erfüllen, wird er dann nicht einfach hinfällig? Könnte es nicht sein, dass er dann einfach verschwindet.«
Eigentlich sollte sie wütend auf ihn sein, sich vor ihm fürchten, aber das tat sie nicht. Sie hatte Mitleid mit ihm. Und sie hatte sich entspannt, als sie sich in seinen Armen wiedergefunden hatte. Er fühlte sich an, wie eine warme schützende Decke. Wie konnte man sich vor so jemanden fürchten? Sie wollte ihren Kopf an seine Brust legen, ihre Arme um ihn schlingen und ihn nicht wieder loslassen. Er war unverletzt zurückgekehrt und die Erleichterung darüber, ließ sie ihre eigenen Probleme vergessen.
Er zog sie an sich und hüllte sie in seinen Plaid ein, weil ihr fröstelte. Sie ritten eng beisammen, den Sonnenaufgang an ihrer Seite. Eine perfekte Kulisse, würde nicht das Unwetter über ihren Köpfen drohen.
»Nay, der Wunsch würde sich
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