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Darf ich Dir vertrauen

Darf ich Dir vertrauen

Titel: Darf ich Dir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Flynn
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ihre Großmutter sie. „Dann kann er Jamie ihre Tanzstunde geben und sich vor dem Essen noch ein wenig ausruhen. Bist du sicher, dass du genug Kartoffeln schälst? Er scheint Kartoffeln zu mögen.“
    „Sie hat genug Kartoffeln, Mom.“ Beth trug heute ein Kostüm, dunkelblau natürlich. Und Perlen. Madison vermutete, dass sie das Outfit nur deshalb zur Kirche getragen hatte, damit es nicht so aussah, als würde sie sich für Cord umziehen.
    Grandmas Jogginganzug war nicht pinkfarben wie sonst, sondern limonengrün mit aufgestickten Ananas auf den Taschen. Was Madison trug, schien ihr nicht zu gefallen.
    Ihre Augenbrauen ragten über den Rand ihrer Zweistärkenbrille hinaus, als ihr Blick von dem roten, in den Jeans steckenden Tank Top zu den Sandalen und den pinkfarbenen Zehennägeln wanderte. Die Jeans waren verblichen, abgetragen und am Saum und den Taschen leicht ausgefranst. Die Designerversion kostete ein Vermögen. Madisons hatte im Ausverkauf weniger als dreißig Dollar gekostet und war ganz einfach zu Tode gewaschen worden.
    Grandma Nona rührte in der Pfanne, in der Schinken, Zwiebeln und gewürfeltes Rind brutzelten. „Du hast noch Zeit, nach Hause zu fahren und dich umzuziehen, wenn du möchtest.“
    Wenn sie winkte, tat sie es mit Zaunpfählen.
    „Es ist warm heute, Grandma. Deshalb habe ich etwas Leichtes angezogen.“ Die Regenwolken der letzten Woche waren abgezogen. Es war ein herrlicher Tag.
    Blauer Himmel. Sechsundzwanzig Grad.
    Madison war sicher, dass Cord lieber segeln würde.
    Ihre Großmutter spitzte den Mund. „Wenn es so warm ist, warum machst du einen Eintopf? Eintöpfe sind für kaltes Wetter.“
    „Es ist Burgunderbraten. Und genau den wollte ich machen, bevor mir jemand gesagt hat, dass er kommt.“
    Beth war dabei, das gute Silber besteck zu polieren, und hob den Kopf. „Sie sieht gut aus, Mom. Und bestimmt wird es Cord schmecken.“
    „Ich finde nur, sie hätte sich etwas zurechtmachen können“, erwiderte Grandma.

    „Schließlich hat ein Mädchen nicht jeden Tag Besuch von einem Mann wie ihm.“ Madison seufzte stumm und schälte weiter. Es wäre sinnlos, ihre Großmutter darauf hinzuweisen, dass Cord nicht sie besuchte, sondern Jamie. Sie war nicht sicher, warum er es tat. Genau deshalb wollte sie heute alles so machen wie an jedem gewöhnlichen Sonntag.
    Denn wenn dieser sich von den anderen unterschied, würde es bedeuten, dass sie sich Hoffnung machte. Dass sie mehr von Cord Kendrick wollte als nur seine Hilfe in geschäftlichen Angelegenheiten. Dass sie wieder von ihm berührt werden wollte. Dass sie noch einmal fühlen wollte, was sie bei seinem Kuss gefühlt hatte.
    Und nichts davon durfte sie sich eingestehen.
    Sie war Madison O’Malley aus Ridge.
    Er war Cord Kendrick, Sohn der Kendricks von Camelot, und Lichtjahre davon entfernt, sich für eine so gewöhnliche Frau wie sie zu interessieren.
    Und er war zehn Minuten zu früh.
    „Oh nein“, murmelte ihre Mutter, als es läutete. „Ich wollte den Tisch gedeckt haben.“
    Grandma eilte ans Küchenfenster. „Möchte wissen, was er in der Tüte hat.
    Warum machst du nicht auf, Madison?“
    „Ich gehe schon!“ rief Jamie aus dem Wohnzimmer.
    Madison griff nach dem Beutel mit den Pilzen.
    Ihre Großmutter nahm ihn ihr aus der Hand. „Begrüß ihn. Ich putze die hier.“
    „Er ist Jamies wegen gekommen, nicht meinetwegen.“ Sie nahm ihn ihr wieder ab. „Außerdem muss ich hier weitermachen, sonst steht das Essen nicht pünktlich auf dem Tisch.“
    Man merkte ihr doch an, wie nervös sie jetzt war, da war Madison sicher, als sie ein Papiertuch befeuchtete und Pilze zu säubern begann.
    Stimmen drifteten herein. Eine ernste, tiefe und eine fröhliche, helle. „Grandma und ich gehen Hi sagen“, meinte ihre Mom und winkte ihre eigene Mutter zur Küchentür. „Wir müssen den Couchtisch umstellen. Als er das letzte Mal hier war, haben wir fast alles an die Wände geschoben.“
    „Ich stelle die Möbel um“, verkündete Cord.
    Madison sah über die Schulter.
    „Ich weiß, ich bin zu früh.“ Sein Blick glitt von der plötzlich lächelnden grauhaarigen Lady in tropischem Limonengrün zu der in Dunkelblau. „Aber ich wollte nicht, dass das hier schmilzt.“
    Er trug khakifarbene Chinos und ein schwarzes TShirt. Mit lässigen, geschmeidigen Schritten betrat er die Küche, stellte die große Tüte auf den Tisch und nahm zwei Riesenportionen Ben and Jerry’s heraus. „Jamie hat gesagt, das mag sie am

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