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Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Darf ich meine Oma selbst verbrennen?

Titel: Darf ich meine Oma selbst verbrennen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wilhelm
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Pinguinen?«
    »Pinguine? Da gibt es doch keine Pinguine!«
    »Wo?«
    »Na da.«
    »Ich mag keine Pinguine.«
    »Warum das denn nicht, das sind doch wunderschöne Tiere.«
    »Ach so? Ich find die ja so was von hochnäsig und arrogant. Die sind sogar noch arroganter als deine Erdmännchen. Stehen da so rum in ihren schwarzen Anzügen, sind zu faul und zu fett zum Fliegen, machen bloß immer ein und dasselbe Geräusch und scheißen alles voll.«
    »Wie willst du das denn wissen, du hast doch noch nie ’nen richtigen Pinguin gesehen.«
    »Warte nur ab! Wenn da jetzt das ganze Öl ausgelaufen ist, dann sind die ganzen Eisbären verklebt, und die können dann keine Pinguine mehr fressen. Dann wird es eine wahre Invasion von diesen scheißenden Frackträgern geben.«
    »Eisbären fressen keine Pinguine.«
    »Ach nee? Und warum nicht?«
    »Weil Eisbären bloß in der Arktis vorkommen und Pinguine nur in der Antarktis.«
    »Ihr werdet euch noch wundern, wenn hier mal alles voll ist mit den kleinen Scheißern.«
    »Was du auch immer hast. Der Pinguinkot ist nämlich besonders wertvoll.«
    »Was? Die Kacke von denen ist was Besonderes?«
    »Ja genau, da machen die Guarana draus.«
    »Ist das nicht in Red Bull drin?«
    »Keine Ahnung, aber das ist besonders wertvoll.«
    »Und das trinken die jungen Leute? Nee, da guck ich lieber Fußball und trink mir ein frisches Pils.«

Seuchengefahr
    »Das ist mir egal, ich will in den Wald.«
    »Nein, du kommst mal auf den Südfriedhof, da haben wir schließlich unser Familiengrab.«
    »Du kannst ja meinetwegen zu deiner Mutter ins Grab, ich bin froh, dass ich die nicht mehr sehen muss.«
    »Jetzt hör aber mal auf! Wenn du nicht so ein lausiger Schwiegersohn gewesen wärst, dann hättet ihr vielleicht sogar ein ganz gutes Verhältnis gehabt.«
    »Ich? Ich soll mal aufhören? Ich? Wenn Fußball im Fernsehen kam, dann hat die immer auf Volksmusik umgeschaltet. Wenn ich mir eine Platte aufgelegt habe, dann musste die staubsaugen. Wenn ich in der Wanne lag, dann kriegte die Durchfall. Egal, was ich machen wollte, die hat mir das Leben versauert. Das war eben einfach keine gute Entscheidung, zu deiner Mutter ins Haus zu ziehen.«
    »Immerhin haben wir hier wohnen dürfen.«
    »Ja, und ich hab den Garten an der Backe gehabt, durfte ständig irgendwas reparieren, und als deine Mutter gestorben ist, haben wir noch einen Haufen Schulden mitgeerbt. Nee, hör mir auf mit der Alten, ich will in den Wald.«
    »Ich will aber nicht, dass du in den Friedwald kommst, du sollst in unser aller Grab, mit mir, meinem Vater und meiner Mutter.«
    »Nix da. Ich geh in den Wald und wenn du nicht ruhig bist, lass ich deinen Vater auch noch ausgraben und nehm den mit in den Wald, der hatte auch keine ruhige Minute unter deiner Mutter.«
    »Wieso unter meiner Mutter, der liegt doch neben ihr.«
    »Ich mein ja auch zu Lebzeiten.«
    »Ach so.«
    »Nix, es bleibt dabei, ich geh in den Friedwald, und wenn du da nicht zustimmst, dann nehm ich deinen Vater mit, und wir zwei Männer machen es uns unter irgendeiner Eiche gemütlich.«
    »Wenn von uns mal einer stirbt, dann hab ich sowieso zu bestimmen, wo du hinkommst.«
    »Das hat der Bestatter aber eben anders erklärt. Der hat gesagt, dass ich in der Vorsorge so was selbst bestimmen kann.«
    »Gut, wenn du in den Wald gehst und das hier gegen meinen Willen durchdrückst, dann lasse ich meine Mutter ausgraben und tu die direkt neben dir im Wald in den Boden, so!«
    »Das geht nicht!«
    »Und warum soll das nicht gehen?«
    »Weil von einem Friedwald keine Seuchengefahr ausgehen darf. Und deine Mutter, die war ja wohl mal voll die Seuche!«

Ganz ohne eBay?
    Bei eBay konnte man früher mal ganz günstig Sachen versteigern und ersteigern, die andere Leute loswerden wollten. Das war so eine Art bunter Riesenflohmarkt im Internet. Leider ist es inzwischen so, dass diese Verkaufsplattform ziemlich stark von professionellen Powersellern und Massenverkäufern dominiert wird. Nichtsdestotrotz ist es für manchen, der dort Handel treibt, sei es nun privat oder gewerblich, die schlimmste Katastrophe überhaupt, wenn er sich von einem Käufer eine negative Bewertung einfängt. Manchmal ist das für die Leute sogar schlimmer, als wenn sie einen negativen Schufa-Eintrag hätten oder wenn ihnen jemand über Nacht die Haustür zugenagelt hätte.
     
    Herr Schuster hat seine Tante beerdigen lassen und vierzehn Tage nach der Beerdigung die Rechnung vom Bestatter bekommen. Mit dieser

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