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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Gibson
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und Travis waren Kumpel, und vor Tagen hatte Meg Travis erlaubt, mit Mick zu der Grillparty zu gehen, wenn er sich bis dahin benahm. Die Grillparty war morgen, und Mick ging davon aus, dass Travis sich noch einen Tag zusammennehmen konnte. Mick schloss die Tür seines Trucks und steuerte mit Travis über den Parkplatz auf den Baumarkt zu. »Wenn du dich benimmst, darfst du vielleicht eine Wunderkerze halten.«
    »Manno«, jammerte Travis, »Wunderkerzen sind was für Babys.«
    »Wie ich dich kenne, hast du Glück, wenn du nicht schon vor Einbruch der Dunkelheit ins Bett musst.« Das Sonnenlicht fiel auf das kurze schwarze Haar seines Neffen und über die Schultern seines roten Spiderman-T-Shirts. »In letzter Zeit fällt es dir schwer, dich zu beherrschen.« Er öffnete die Tür und winkte dem Ladenbesitzer zu, der hinter dem Ladentisch stand. »Meg ist immer noch ziemlich sauer auf uns, aber ich hab einen Plan.« Meg klagte schon seit Wochen über ein undichtes Rohr unter ihrer Küchenspüle. Wenn Travis und er ihr S-Siphon reparieren würden, damit sie nicht mehr ständig das Wasser aus einem Topf leeren musste, wäre sie vielleicht etwas versöhnlicher. Aber bei Meg wusste man das nie. Sie war manchmal sehr nachtragend.
    Travis schlurfte in seinen Turnschuhen neben dem gestiefelten Mick her, als die beiden zur Sanitärabteilung gingen. Der Laden war leer, abgesehen von einem Paar, das sich über Gartenschläuche informierte, und Mrs Vaughn, seiner Lehrerin in der ersten Klasse, die sich an einem Wühltisch mit den unterschiedlichsten Schubladengriffen zu schaffen machte. Er war immer erstaunt, wenn er Laverne Vaughn
noch gesund und munter durch die Gegend spazieren sah. Sie musste inzwischen steinalt sein.
    Während Mick sich ein PVC-Rohr und Dichtungsringe aus Plastik schnappte, nahm sein Neffe eine Dichtstoffpistole in die Hand und zielte damit auf ein Vogelhäuschen am Ende des Ganges wie mit einer 45er-Magnum.
    »Das brauchen wir nicht«, informierte Mick ihn, während er nach einem Teflon-Klebeband griff.
    Travis knallte ein paar Runden und warf die Pistole wieder ins Regal. »Ich gehe und schaue mir das Rotwild an«, verkündete er und verschwand um die Ecke. Bei Handyman’s gab es eine Riesenauswahl an Plastiktieren, die man sich in den Garten stellen konnte. Auch wenn es Micks Horizont überstieg, warum man den Wunsch danach verspüren sollte, wo sich doch die echten Exemplare ganz leicht dorthin verirren konnten.
    Er klemmte sich das Rohr unter den Arm und machte sich auf die Suche nach seinem Neffen, der zwar nicht nach Ärger suchte, ihn wie die meisten siebenjährigen Jungs aber trotzdem fand. Er klapperte den gesamten Laden ab, sah forschend in jeden einzelnen vollgestopften Gang und blieb wie angewurzelt bei den Wischmopps stehen.
    Ein anerkennendes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Mitten in Gang sechs stand Maddie Dupree, die eine neongelbe Schachtel in den Händen hielt. Ihre braunen Haare waren mit so einem Krallending befestigt und sahen aus, als hätte ihr jemand einen dunklen Staubwedel an den Hinterkopf gesteckt. Sein Blick schweifte über ihr sanftes Profil, ihren Hals und ihre Schulter und blieb an ihrem schwarzen T-Shirt hängen. Gestern Abend hatte er sie sich nicht so
richtig ansehen können. Heute dagegen leuchtete das Neonlicht im Handyman-Baumarkt sie aus wie ein wandelndes Pin-up-Girl. Wie ein Playmate der alten Schule, bevor Essstörungen und Silikon in Mode gekommen waren. In seiner Lendengegend regte sich das Verlangen. Dabei kannte er sie nicht mal gut genug, um etwas für sie zu empfinden. Wusste nicht mal, ob sie verheiratet war oder ledig, einen Freund hatte oder zehn Bälger, die zu Hause auf sie warteten. Doch das schien keine Rolle zu spielen, denn sie zog ihn den Gang hinab wie ein Magnet.
    »Sieht aus, als hätten Sie Probleme mit Mäusen«, sagte er.
    »Was?« Sie hob abrupt den Kopf, und ihr Blick schoss zu seinem, als hätte er sie bei einer Missetat ertappt. »O Gott.« Ihre Lippen öffneten sich, und sie schnappte nach Luft, wodurch seine Aufmerksamkeit wieder auf das Muttermal an ihrem Mundwinkel gelenkt wurde. »Sie haben mich erschreckt!«
    »Tut mir leid«, murmelte er, aber eigentlich stimmte das nicht. Sie sah gut aus, obwohl sie vor Schreck die Augen aufgerissen hatte, ein bisschen außer Atem war und leicht verunsichert wirkte. Er schaute auf und deutete mit dem PVC-Rohr auf die Schachtel in ihren Händen. »Mäuseprobleme?«
    »Eine ist mir heute Morgen

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