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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Gibson
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einem geben, der vielleicht sogar kommt, wenn er es verspricht.« Mick öffnete knackend den Verschluss seiner Red-Bull-Dose. »Und auch bleibt, bis die Arbeit erledigt ist.«
    »Soll Ihr Mann oder Freund doch Ihr Mäuseproblem lösen«, warf Tanya ein.
    Maddie sah Tanya an und empfing plötzlich gar keine gutnachbarlichen
Schwingungen mehr. Die Atmosphäre hatte sich verändert, seit Mick die Terrasse betreten hatte. Sie war sich nicht sicher, aber vermutlich würden Tanya und sie sich wohl nie sonderlich gut leiden können. »Ich hab keinen Freund, und ich war auch nie verheiratet.«
    »Noch nie?« Tanya zog eine Augenbraue hoch, als sei Maddie anormal, und wäre es nicht so kindisch gewesen, hätte Maddie gelacht.
    »Schwer zu glauben, wie?«, parierte sie. Tanya konnte beruhigt sein. Der allerletzte Mann auf der Welt, mit dem sie sich einlassen wollte, war Mick Hennessy. Trotz seiner hübschen Bauchmuskeln und dem Mörder-Glückspfad. »Dabei bin ich so ein guter Fang.«
    Mick lachte und trank einen Schluck Red Bull. In der zunehmenden Dunkelheit konnte sie gerade noch die Lachfältchen erkennen, die seine Augenwinkel zerknitterten, als er sie mit seinen blauen Augen über die silberne Dose hinweg anschaute.
    Sie lächelte zurück und fand, dass es allerhöchste Zeit war, das Thema zu wechseln. »Mussten Sie Darla denn auf dem nackten Hintern aus dem Mort’s schleifen?«
    Er ließ die Dose sinken und leckte sich einen Tropfen von der Unterlippe. »Nee. Sie hat sich benommen.«
    »Werfen die Frauen dort immer noch mit ihren Slips um sich?«, fragte Delaney.
    »Nicht mehr so oft. Gott sei Dank.« Mick schüttelte den Kopf und grinste. Seine weißen Zähne blitzten im Dunkeln auf. »Glauben Sie mir, betrunkene, halb nackte Frauen aus meiner Bar zu werfen ist nicht halb so spaßig, wie es klingt.«
    Maddie lachte. Nicht in einer Million Jahren hätte sie geglaubt,
dass sie Mick Hennessy so ausgesprochen sympathisch finden würde. »Wie oft kommt das denn vor?« Andererseits fiel der Apfel nicht weit vom Stamm.
    Mick zuckte mit den Achseln. »Das Mort’s war eine echt wüste Kneipe, bevor ich es übernommen habe, und manchen fällt eben die Umstellung schwer.«
    »Daran, dass ›Grover’s Gas and Go‹ von ›Jackson’s Texaco‹ übernommen wurde, haben die Leute sich nie gewöhnt, und das ist schon sechs Jahre her.« Delaney seufzte. »Meine Füße bringen mich noch um.«
    »Die Lunte brennt!«, schrie Louie, einige Sekunden bevor er ein weiteres Sperrfeuer losließ. Maddie wirbelte panisch herum, und ihr Blick schoss zu den Raketen, die zum Glück schnurstracks in die Luft stiegen.
    Micks tiefes Lachen hinter ihr wurde fast von dem Pop-Pop-Pop der Raketen übertönt. Als sie sich wieder zu ihm drehte, war er fort, um Delaney bei der Suche nach einem Stuhl zu helfen. Tanya dackelte hinterher, und Maddie war nicht böse, dass sie ging. Sie hatte nur wegen eines Kerls abrupt von umgänglich auf gehässig geschaltet, was Maddie noch nie verstanden hatte. Schließlich gab es noch andere ungebundene Männer auf der Welt. Warum also wegen einem gehässig werden? Noch dazu, wenn er den Ruf genoss, sich nie auf jemanden einzulassen. Sich nach einer Nacht zu verabschieden. Auch wenn Maddie das noch keinem verübelt hatte. Sie verstand die Frauen nicht, die ihr Herz zu schnell an jemanden verloren. Die schon nach ein paar Dates oder tollem Sex verknallt waren. Wie kam so was? Wie war das nur möglich?
    Sofie Allegrezza und ihre Freundinnen gesellten sich zu
Maddie ans Geländer, um einen besseren Blick auf das Feuerwerk ihres Vaters zu haben. Maddie stellte ihr Glas ab und beobachtete, wie Louie die drei großen Mörserrohre neu bestückte. Sie hatte noch nie einen Mann nötig gehabt, um sich gut zu fühlen oder ein erfülltes Leben zu führen. Anders als ihre Mutter.
    »Die Lunte brennt!« Ein paar Sekunden bevor die drei Ladungen aus den Rohren schossen und mit einem dreifachen Knall explodierten, war ein deutliches Zischen zu vernehmen. Erschreckt machte Maddie einen Satz zurück und prallte gegen etwas Massives. Zwei große Hände packten sie an den Armen, während grüne, goldene und rote Feuersalven auf den See herabregneten. »Entschuldigung.« Sie drehte den Kopf und schaute in Micks Gesicht auf.
    »Kein Problem.« Doch statt sie von sich zu schieben, hielt er sie fest. »Erklären Sie mir etwas.«
    »Und das wäre?«
    Er senkte den Kopf und raunte ihr ins Ohr: »Wenn Sie so ein guter Fang sind, warum sind Sie

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