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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Gibson
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Kleider vom Leib zu reißen. Und da es auf dich dieselbe Wirkung hat wie ein rotes Tuch auf einen Stier, wenn ich dir befehle, aus meiner Kneipe wegzubleiben, werde ich dich ganz zivilisiert darum bitten, dich aus meinen Bars fernzuhalten.«
    Ihr Herz zog sich gleichzeitig zusammen und weitete sich, was nicht nur unmöglich, sondern auch beunruhigend war. »Hier drin siehst du mich nicht wieder«, versicherte sie ihm und öffnete die Tür. Sie trat wieder in die Bar mit der lauten Country Music und dem Biergestank und schlängelte sich zu Adele zurück. Als sie heute ins Mort’s gekommen war, hatte sie sich gefragt, ob Mick seine Drohung wahrmachen und sie auf dem Hintern rausschleifen würde.
    Jetzt fragte sie sich, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er es getan hätte.
     
    Mick schloss die Tür zu seinem Büro und lehnte sich dagegen. Er machte die Augen zu und presste die Hand auf seine schmerzende Erektion. Hätte Maddie ihn nicht aufgehalten,
hätte er seine Hand ihren Schenkel hinaufgleiten lassen, ihr den Slip runtergezogen, sie gegen die Tür gedrückt und an Ort und Stelle genommen. Er redete sich ein, die Geistesgegenwart gehabt zu haben, zuvor noch schnell abzuschließen, aber darauf hätte er nicht gewettet.
    Er ließ die Hand sinken und umrundete seinen Schreibtisch. Maddies rote Strickjacke lag auf dem Boden, und er hob sie auf, bevor er sich auf seinen Stuhl setzte und auf den Safe am anderen Ende des Büros starrte. Vorhin, als er den Blick durch seine Bar hatte schweifen lassen und Maddie an einem Tisch hatte sitzen sehen, wo sie an einem Martini nippte, als hätte er ihr nie befohlen, sich aus seinen Kneipen fernzuhalten, hatte ihn das bis ins Mark erschüttert. Genau wie der Elektroschocker, den sie in ihrer Handtasche mit sich rumschleppte. Auf diese Fassungslosigkeit folgten eine gehörige Portion Wut und das Verlangen, an ihrem Hals zu schnuppern.
    Als er sie dabei beobachtete, wie sie mit dem Aussie quatschte, hatte er noch etwas ganz anderes empfunden. Etwas ziemlich Unangenehmes. Etwas, das sich ein bisschen so anfühlte, als wollte er dem Kerl den Kopf abreißen. Was absolut lächerlich war. Mick hatte nichts gegen den Aussie und auch ganz bestimmt keinerlei Beziehung zu Maddie Dupree. Er empfand überhaupt nichts für sie. Außer Wut. Und rasende Lust. Ein brennendes Verlangen, seine Nase an ihrem Hals zu vergraben, während er sich zwischen ihren weichen Schenkeln vergrub. Wieder und wieder.
    Maddie hatte was. Mehr als nur ihren schönen Körper und ihr hübsches Gesicht. Etwas, das über den Duft ihrer Haut und ihre große Klappe hinausging. Etwas, das seinen
Blick durch eine gerammelt volle Bar zu einem Tisch in einer dunklen Ecke hinzog. Etwas, das ihre dunkle Silhouette erkannte, als würde er sie kennen. Etwas Undefinierbares, das ihn zwang, sie zu küssen und zu berühren und fest an sich zu drücken, als gehörte sie dorthin, wo sie doch in Wahrheit nicht in seine Nähe gehörte. Eine Tatsache, die er zu vergessen schien, wenn sie dann in seiner Nähe war .
    Er vergrub die Nase in ihrer Strickjacke. Sie roch nach ihr. Süß, nach Erdbeeren, und er pfefferte sie auf den Schreibtisch.
    Noch vor wenigen Wochen war sein Leben ziemlich gut gewesen. Er hatte Zukunftspläne, die das Nachdenken über seine Vergangenheit nicht einschlossen. Eine Vergangenheit, die er ziemlich gut verdrängt hatte.
    Bis jetzt. Bis Maddie mit ihrem schwarzen Mercedes in die Stadt gebraust war und sein Leben zu Schrott gefahren hatte.

Kapitel 10
     
     
    Maddie brauchte über eine Woche, um die Freundin und Nachbarin ihrer Mutter vom Roundup-Wohnwagenplatz aufzuspüren. Kurz nach Alices Tod hatte Trina Olsen-Hays ihren Wohnwagen verkauft und war nach Ontario, Oregon, gezogen. Seit Mitte der Achtzigerjahre war sie mit einem Feuerwehrmann verheiratet und hatte drei erwachsene Kinder und zwei Enkel. Als Maddie ihr jetzt in einem Café gegenübersaß, erinnerte sie sich dunkel an die mollige Frau mit roten, zu einem Pouf frisierten Haaren, Sommersprossen und aufgemalten Augenbrauen. Ihr fiel wieder ein, wie sie schon als kleines Mädchen die Augenbrauen verängstigt angestarrt hatte. Trinas Anblick löste auch eine vage Erinnerung an eine pinkfarbene gepunktete Bettdecke in ihr aus. Sie wusste nicht, warum oder was es zu bedeuten hatte. Nur, dass sie sich darin eingewickelt warm und sicher gefühlt hatte.
    »Alice war ein wirklich nettes Mädchen«, erzählte Trina ihr bei Kaffee und Pecannusskuchen. »Und

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