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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Gibson
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Anna Van Damme, Joan Campbell, Katherine Howard und Jewel Finley. Sie alle glaubten, dass er meine Mutter für sie verlassen würde, aber das tat er nie. Er hat sie nie verlassen, und er hätte sie auch nicht für die Kellnerin verlassen.«
    »Alice Jones.« Meg tat Maddie fast leid, als sie die Namen der Geliebten ihres Vaters herunterrasselte.
    »Ja.«
    »Jewel Finley? War sie nicht mit Ihrer Mutter befreundet?«
    »Ja«, spottete Meg. »Tolle Freundin.«

    »Ist an jenem Tag etwas Außergewöhnliches passiert?«
    »Ich glaube nicht.«
    Maddie legte die Unterarme auf ihre Knie, beugte sich vor und sah Meg in die Augen. »Wenn eine ansonsten normale Frau ihren Mann und dann sich selbst tötet, hat normalerweise irgendetwas den Druck erhöht, der auf der Beziehung lastet. Normalerweise fühlt sich die Person, die so einen Druck verspürt, derart machtlos, als würde ihr alles aus den Händen gleiten, und ist deshalb davon überzeugt, sie hätte nichts mehr zu verlieren. Wenn es nicht die Untreue Ihres Vaters war, dann muss es etwas anderes gewesen sein.«
    »Vielleicht wollte sie ihnen nur Angst einjagen, und die Situation ist eskaliert.«
    Das war die übliche Ausrede, aber nur selten der Fall. »Glauben Sie das?«
    »Ja. Vielleicht hat sie die beiden in flagranti erwischt.«
    »Sie waren beide angezogen. Alice lag hinter der Bar und Ihr Vater davor. Sie waren mindestens drei Meter voneinander entfernt.«
    »Oh.« Sie kaute auf ihrem Daumennagel. »Ich glaube trotzdem, dass sie dorthin fuhr, um Dad Angst zu machen, und dass die Situation eskaliert ist.«
    »Sie glauben es, aber Sie wissen es nicht.«
    Meg ließ die Hand sinken und stand auf. »Meine Mutter hat meinen Vater geliebt. Ich glaube einfach nicht, dass sie mit dem Vorsatz dorthin gefahren ist, jemanden zu töten.« Sie rückte ihre Handtasche auf der Schulter zurecht. »Ich muss jetzt nach Hause.«
    Maddie erhob sich. »Tja, danke für Ihre Hilfe«, sagte sie und brachte Meg zur Tür. »Ich weiß es zu schätzen.«

    »Wenn ich noch irgendetwas klären kann, rufen Sie mich an.«
    »Mach ich.« Als Meg weg war, ging Maddie ins Wohnzimmer und schaltete das Band ab. Sie hatte Mitleid mit Meg. Ehrlich. Meg war genau wie sie ein Opfer der Vergangenheit, aber Meg war auch älter als Mick und Maddie und hatte mehr Erinnerungen an jene Schreckensnacht. Meg erinnerte sich an mehr, als sie zu erzählen bereit war. Mehr als Maddie wissen sollte, aber das war in Ordnung – vorerst. Maddie hatte das erste Kapitel des Buches fertig geschrieben, dann aber aufgehört, um an der Zeitlinie zu arbeiten. Sobald sie die Reihenfolge der -
    »Miau.«
    Maddie warf ungeduldig den Kopf zurück. »Herrgott.« Sie lief zur Tür und schaute auf das Kätzchen hinab. »Hau ab.«
    »Miau.«
    Sie zog an der Schnur ihrer Vertikal-Jalousien und stellte sie so, dass sie die nervige Katze nicht mehr sehen musste. Dann lief sie in die Küche und bereitete sich ein kohlehydratarmes Abendessen zu, das sie vor dem laut aufgedrehten Fernseher aß. Danach nahm sie gemütlich ein Bad und rubbelte ihre Haut mit einem Vanille-Körperpeeling ab. Auf der Ablage neben dem Handtuch stand ein Glas mit weißer Kokos-Körperbutter. Es war gestern mit der Post an ihre Adresse in Boise geliefert worden, und sie hatte es von dort mitgebracht.
    Gott, war es erst gestern gewesen, dass sie sich mit Trina getroffen, eine Brautjungfernkleid-Anprobe gehabt und mit Mick geschlafen hatte? Sie zog den Stöpsel aus der Badewanne und stand auf. Sie war eine viel beschäftigte Frau.
    Maddie trocknete sich ab und rieb sich mit der cremigen
Lotion ein. Dann zog sie sich ihre gestreifte Pyjamahose und ihr PINK-T-Shirt an, lief ins Wohnzimmer und nahm das Aufnahmegerät vom Couchtisch, wo es immer noch stand. Aus dem Fernseher plärrte ein Werbespot, und sie drückte den Aus-Knopf auf der Fernbedienung. Sie wollte sich Megs Erinnerungen an den Abend, an dem ihre Mutter zwei andere Menschen und sich selbst getötet hatte, noch einmal anhören.
    »Miau.«
    »Verdammt!« Sie zog an der Jalousienschnur, und dort, wie ein weißer Schneeball in den dunkler werdenden Abendschatten, saß ihre Peinigerin. Entrüstet stemmte sie die Arme in die Hüften und starrte das Kätzchen durch die Glasscheibe an. »Du raubst mir den letzten Nerv.«
    »Miau.«
    Wie ein so kleines Mäulchen so viel Lärm produzieren konnte, überstieg Maddies Horizont. »Hau ab!« Als ob es sie verstünde, erhob sich das Kätzchen, drehte sich einmal im Kreis und

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