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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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von der Seite an. Stipendiatin. Je häufiger Isabella den Ausdruck voller Zuneigung benutzte, umso weniger würde er sie treffen, wenn jemand wie Keiko ihn als Seitenhieb einsetzte - und Cassie hatte das Gefühl, dass ihre Zimmergefährtin das wusste.
    »Da gibt es nichts zu erzählen. Ich hab an so einer Art Prüfung teilgenommen, aber die war nicht besonders schwer.«
    »Ich wette, das war sie sehr wohl«, sagte Isabella feierlich. »Ich wette, ich hätte es nicht geschafft. Ich bin in die Akademie gekommen, weil mein Vater sehr reich ist. Und hier?« Sie tippte sich an die Schläfe. »Bin ich so dumm wie Stroh.«
    »Wie Bohnenstroh«, korrigierte Cassie sie trocken, »und das bist du nicht. Wie dem auch sei, es gab auch ein Bewerbungsgespräch. Sie wollten alles wissen. Was ich gelernt hatte, was ich dachte, wo ich herkam. Als würden sie in meinem Gehirn herumstochern. Nur gut, dass Patrick mich darauf vorbereitet hat.«
    »Und er ist ... ?«
    »Nicht, was du denkst!« Cassie lachte. »Er ist mein Betreuer im Heim, okay? Er ist wunderbar. Ein Jammer, dass er nicht der Heimleiter ist.« Ein zorniger Schauder durchlief sie, als sie sich an die Nacht im vergangenen Monat erinnerte. Wie gewöhnlich war sie nachts aufgewacht. Eine vertraute, peitschenknallartige Stimme verhöhnte die Neue, eine magere, tränenüberströmte Elfiährige. Wir ritzen uns, ja, Fräulein? Was würdest du nicht alles tun für ein wenig Aufmerksamkeit? Warum schneidest du nicht etwas tiefer? »Jilly Beaton ist eine boshafte Kuh. Inspektoren lieben sie, aber sobald sie fort sind, ist sie eine Kuh.«
    »Bei uns in Argentinien«, bemerkte Isabella naserümpfend, »sind Kühe sehr wichtig. Allerdings kennen sie ihren Platz.«
    Auf der Stelle war die schreckliche Erinnerung verflogen. Cassie unterdrückte ein Lachen und stieß Isabella den Ellbogen in die Rippen. »Wie dem auch sei, Patrick ist große Klasse. Ich weiß nicht, was ich ohne ihn gemacht hätte. Ständig hat er mich wegen des Stipendiums gepiesackt. Er meinte, er kenne jemand anderen, der ein Stipendium bekommen habe, und ich könne es ebenfalls schaffen, wenn ich es versuche. Und weißt du was? Er hatte recht.«
    »Natürlich hatte er recht. Also, ich glaube, wir haben jetzt alles gesehen. Bis auf die Gärten. Und natürlich das Oberstufengebäude. Aber das liegt separat, auf der anderen Straßenseite. Und jetzt sind wir am Ziel! Zurück in der Haupteingangshalle.«
    Wirklich? Cassie musste die Orientierung verloren haben. Sie war schon einmal in diesem Raum mit den himmelhohen Decken gewesen. Natürlich. Aber da hatte sie nur ganz kurz hineingespäht, um Madame Azzedine nachzusehen, wie sie in der Dunkelheit verschwand. Jetzt musste sie nach Luft schnappen.
    Eine große, bogenförmige Treppe führte von dort, wo sie standen, in eine mit Marmor geflieste Halle hinunter. Die Treppe wurde von gewaltigen Säulen getragen und zwischen ihnen stand jeweils eine weiße Statue auf einem Sockel. Wieder Götter und Ungeheuer, die wie Alabaster glänzten. Die Vergoldung war üppig genug, um Cassie den Atem zu verschlagen, und selbst Isabellas Augen leuchteten stolz.
    »Ist es nicht wunderschön hier, Cassie? Wenn wir doch nur länger als ein Trimester bleiben könnten! Es ist eins der schönsten Anwesen, die wir bisher hatten. Jedenfalls seit ich dabei bin. Ich glaube, die Schule ist schon einmal hier gewesen, aber das ist sehr lange her.«
    »Wie meinst du das? War sie nicht schon immer hier?«
    Mit glockenhellem Gelächter hakte Isabella Cassie unter. »Wir sind gerade erst hier angekommen! Die Akademie zieht jedes Trimester um, wusstest du das nicht?«
    »Nein. Jedes Trimester? Im Ernst?«
    »Jedes Trimester. Letztes Trimester waren wir in Sydney! Das war so was von aufregend. Im Frühlingstrimester in Moskau. Und letztes Jahr um diese Zeit war es Rio de Janeiro! Ich habe Rio geliebt. «
    Cassie riss die Augen auf. »Die Schule zieht durch die ganze Welt?«
    »Aber natürlich! Mit der Akademie war ich in Kapstadt, in Bangkok, in Madrid ... oh, ich krieg gar nicht mehr alles zusammen.« Isabella warf das Haar zurück. »Das macht es so aufregend, hier Schüler zu sein. Hat man dir das nicht erzählt?«
    »Nein, mit keinem Wort. Aber, warum müssen wir umziehen?« Die Enttäuschung versetzte Cassie einen Stich, was sie selbst überraschte. »Es ist so schön hier.«
    »Überall, wo die Akademie hingeht, ist es schön«, winkte Isabella ab. »Sir Alric würde nichts anderes dulden. Ah! Jake!

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