Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
Vom Netzwerk:
waren so hoch, dass sie einen Krampf im Nacken bekam, weil sie zu den Göttern und den Ungeheuern hinaufstarrte, die sich auf den Deckengemälden tummelten. Der weiche Teppich dämpfte selbst das laute Quietschen ihres Sonderangebotskoffers.
    Cassie wurde rot, als sie beobachtete, wie Isabella den Koffer hinter sich her zog. Noch dazu war er ein Sonderangebot im Secondhandladen gewesen, und er sah aus, als würde er jeden Moment auseinanderfallen. Kein Wunder, dass die reichen Bälger gelacht hatten.
    »Okay, jetzt ist es nicht mehr weit. Es wird dir gefallen, Cassie - ah!«
    Isabella zog sie zu einer vertäfelten Tür und deutete mit einem Finger auf die polierte, in das Holz eingelassene Plakette.
    CASSANDRA BELL
    ISABELLA CARUSO
    »Siehst du? Zimmergenossen!« Isabella konnte ihre Aufregung kaum im Zaum halten. Als die Tür leise aufschwang, war Cassie sprachlos.
    »Gefällt es dir?« Isabellas Laune wechselte innerhalb einer Sekunde von fröhlich auf traurig. »Es gefällt dir nicht!«
    Endlich fand Lassie ihre Stimme wieder, wenn auch nur eine heisere Variante. »Ob es mir gefällt? Ich kann nicht ... da muss ein Irrtum vorliegen.«
    »Kein Irrtum.« Wieder munter, warf Isabella Lassies Koffer auf eine der seidenen Bettdecken, direkt neben einen kleinen Berg aus Designerkoffern.
    Plötzlich verspürte Lassie Heimweh nach der engen Bude im Cranlake Crescent, die sie mit zwei anderen Mädchen geteilt hatte. Sie wusste, dass sie hier ebenso deplatziert wirken musste wie ihr Koffer. Statt Wänden und Fußleisten in der Farbe von Erbrochenem blickte sie auf Rosa und Gold und - bei Gott - auf einen Kronleuchter. Statt eines Gemeinschaftsbads, das nach Feuchtigkeit und Zehnägeln roch, gab es hier hinter einer zweiten Tür ein im Stil der Belle Epoque gefliestes Badezimmer mit einer klauenfüßigen Wanne. Statt sich mit Mädchen, die sich genauso rüpelhaft ausdrückten und die genauso abgebrüht waren wie sie, um Make-up und CDs zu streiten, hatte sie eine Zimmergefährtin, die aussah und sich benahm wie ein exotischer Filmstar. Doch bisher schien Isabella tatsächlich... nett zu sein.
    »Das ist kein Zimmer, das ist ein Palast.« Cassie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Schwach in den Knien, ließ sie sich auf die antike seidene Tagesdecke fallen. Sprang jedoch sofort wieder auf, weil sie Angst hatte, sie zu zerknittern.
    Isabella beobachtete sie nachdenklich. »Aha. Ich verstehe das Problem.«
    »Ach ja?« Lassie verkrampfte sich. Wenn dieses unglaublich schöne Mädchen auch nur den Anflug eines spöttischen Grinsens zeigte, würde sie es ihr aus dem Gesicht schlagen.
    »Du denkst, du bist so viel besser als wir, hm?«
    Nicht das, was sie erwartet hatte. »Einen Moment mal, du...«
    Isabella machte eine hochtrabende Handbewegung. »Ich weiß, ich weiß. Du hast hart gearbeitet, um hierherzukommen, ja, ja, bla, bla, bla. Nun, Miss Stipendiatin Superschlau, du magst dir deinen Platz hier ehrlich verdient haben, aber du musst wissen, dass einige von uns ihn teuer erkauft haben!«
     Mit heruntergeklapptem Kiefer starrte Lassie Isabella vielleicht zwei Sekunden lang an, bevor sie das Zucken um den breiten Mund des Mädchens bemerkte. Im Nu grinste sie ebenfalls und dann brachen sie beide in Gelächter aus.
    Isabella warf sich auf die weiche Matratze. »Siehst du? Wir werden Spaß haben, Cassie Bell. Du und ich, ja? Vergiss Perry Hutton, diesen Langweiler, oder diese snobistischen, hochnäsigen Auserwählten. Ich werde dir alles, was du über die Akademie wissen musst, beibringen. Wie dem auch sei«, sie zwinkerte schelmisch, »Richard ist süß und witzig, ja?«
    »Ja, klar. Wenn du meinst.« Lässig griff Lassie nach ihrem Koffer, grinste dabei aber wie eine Irre. Noch nie hatte sie sich so schnell mit jemandem angefreundet. Tatsächlich hatte sie sich überhaupt kaum einmal mit jemandem angefreundet, dachte sie kläglich. »Und als Gegenleistung bringe ich dir ein wenig richtiges Englisch bei. Niemand sagt heutzutage noch hochnäsig, okay?«
    »Nein?«
    »Wir sagen: >Keiko ist echt eingebildet.<«
    »Eingebildet. Richtig!« Isabella kicherte.
    »Also, wer sind die Auserwählten? Haben sie die Aufsicht über die jüngeren Schüler oder so was?«
    »Etwas in der Art. Lass uns jetzt nicht von ihnen sprechen. Nein! Pack nicht aus. Komm mit.« Isabella griff nach ihrer Hand. »Wir werden auf Entdeckungstour gehen!«
     
    »Erzähl mir von dem Stipendium! Mach schon, Stipendiatin!«
    Cassie lächelte Isabella

Weitere Kostenlose Bücher