Dark Academy 01 - Geheimer Pakt
war. Und zu guter Letzt in seinem perfekten kleinen Cafe«, äffte sie ihn nach. »In der Rue de la Bastille.«
»Hat man dort früher nicht Aristokraten eingesperrt?«, murmelte Jake. »Der beste Platz für ihn. Nimm dich vor diesem Kerl in Acht, Cassie.«
Cassie warf ihm einen überraschten Blick zu, aber Isabella beugt sich munter vor und schlug ihm aufs Knie. »Jake, sei nicht so ein Spielverderber. Er ist mit ihr ins Musee Carnavalet gegangen! Es ist so romantisch. So umwerfend.« Sie seufzte. »Und das Gleiche gilt für Richard.«
»Er ist eine umwerfende, romantische Ratte.« Jake war offensichtlich nicht geneigt, das Thema fallen zu lassen.
»Hey, hör auf damit«, sagte Cassie leichthin. »Willst du andeuten, dass ich nur Ratten anziehe?«
»Natürlich nicht.« Er grinste sie an. »Aber er ist ein Charmeur. Pass auf dich auf, das ist alles.«
»Er ist ein netter Kerl«, sagte Cassie, die langsam ein wenig ungehalten wurde. »Du kannst ihn nicht aufgrund seiner Familie beurteilen. Oder aufgrund seines Vermögens. Ich wette, dir selbst würde das auch nicht gefallen.« Außerdem, dachte sie, bist du derjenige, den man im Auge behalten muss.
Jakes Miene verdüsterte sich. »Meine Familie hat nichts damit zu tun.«
»Nun, vielleicht hat seine auch nichts damit zu tun!«
»Jake, ich weiß, du magst Richard nicht, und das brauchst du auch gar nicht«, warf Isabella besänftigend ein. »Aber wenn es um ihn geht, hörst du die Läuse husten. Mit Ranjit bist du genauso.«
Cassie hatte noch nie zuvor ein Gesicht tatsächlich erstarren sehen. Sie hatte gedacht, es sei nur eine Redensart, aber Jakes Miene wurde so starr wie Stein. Dieser Ausdruck des Hasses stand ihm nicht gut zu Gesicht. Aber das war es: Hass.
»Rede nicht von ihm«, zischte er, dann zwang er seine Gesichtszüge zu so etwas wie einem Grinsen. »Und es sind übrigens die Flöhe, die husten.«
Isabella lächelte erleichtert. »Also schön, ich werde ihn nicht mehr erwähnen. Richard hat nichts, was du nicht auch hättest. Nichts Wichtiges.«
Ihre gute Laune schien Jake wieder angesteckt zu haben. »Ja, aber ich weiß, wie charmant er sein kann. Er hat es einmal bei mir versucht.«
Cassie stutzte. »Ach ja?«
»Na klar. Aber er ist nicht mein Typ.«
»Das ist also der Grund, warum du ihn nicht magst?«, stellte sie verblüfft fest.
»Nein. Mir war es egal, dass er mich angegraben hat, aber ihm war es todsicher nicht egal, dass ich ihn zurückgewiesen habe. Seither hat er es auf mich abgesehen.«
Isabella sah Jake finster an. »Jetzt verdirbst du Cassie ihr Date.«
»Nein, tut er nicht. Es macht mir nichts aus.«
»Ganz recht. Richard Halton Jones ist ein guter Fang, Cassie!«
»Richard Halton Jones ist ein Aufreißer«, knurrte Jake. »Und er ist nicht nur hinter Mädchen her.«
»Weißt du was? Ich finde es süß, dass du dir um Cassie Sorgen machst. Das brauchst du zwar nicht, aber es ist sehr galant von dir.« Isabella beugte sich abermals vor, um ihn auf die Wange zu küssen. Er warf ihr errötend einen überraschten Seitenblick zu und grinste.
»Was für eine gemütliche kleine Versammlung«, erklang eine eisige Stimme.
Jake warf Isabella praktisch vom Sofa, als er aufsprang, und sein rot angelaufenes Gesicht strahlte wie ein Atommeiler. »Katerina, ich ... «
Die Schwedin machte eine elegante Handbewegung. »Nein, Jake, ich werde nicht stören. Es ist reizend, dass Isabella ein wenig Aufmerksamkeit bekommt. Manchmal denke ich, das fehlt ihr.«
Katerina hatte sich genau überlegt, wo sie sich hin stellte, befand Cassie, denn sie wusste, dass das Licht, das durch die hohen Fenster fiel, ihrer blassen Haut schmeicheln würde. Sie hatte auch den richtigen Hintergrund gewählt: Vor den üppig mit Volants versehenen, dunkel blauen Vorhängen leuchtete sie wie ein kalter Engel. Jake wirkte wie verzaubert. Isabella war stinksauer.
»Katerina! Geh nicht«, flehte Jake. »Wir haben uns nur unterhalten. Isabella war bloß ... enthusiastisch.«
»Ach! Isabella ist immer enthusiastisch. Wegen allem! Das ist es, was ich an ihr liebe! Meine gute Isabella, du verstehst das Leben und die Liebe so viel besser als wir. Du verströmst immer solch ein Glück. Wie ein kleines Hündchen!«
Katerina stellte ein entzücktes Lächeln zur Schau, doch Cassie war die Schärfe unter ihren Worten nicht entgangen. Isabella sog die Luft ein, aber selbst sie war sprachlos. Cassie sah erwartungsvoll zu Jake hinüber und rechnete damit, dass er abermals
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