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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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allgemeinen Geplapper hörte sie Richards abruptes, selbstbewusstes, bellendes Gelächter heraus und sie lächelte.
    Trotzdem, sie wurde das nagende Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Als der Lärm und die Stimmen verebbten, blieb Cassie stirnrunzelnd noch einen Moment stehen. Das Geländer bestand ganz aus schwarzen, gusseisernen Spirale', mit lauter vergoldeten Federn und Sonnen. Als sie über ihre Schulter blickte, sah sie sich selbst und das hohe, nach Süden gehende Fenster in einem kunstvollen goldenen Spiegel. Man sollte nicht meinen, dass das Gebäude so dunkel und finster sein konnte, wie sie es selbst erlebt hatte. Cassie schüttelte den Kopf.
    Sie ist in der Dark Academy gestorben. Jakes Schwester ist gestorben ... In der Akademie, in Kambodscha. Isabella hatte die Geschichte nur widerstrebend erzählt, was ihr gar nicht ähnlich sah. Cassie hatte ihr tagelang deswegen in den Ohren liegen müssen.
    »Ich sollte nicht darüber reden. Ehrlich, Cassie. Eine schreckliche Sache. So furchtbar traurig. So jung zu sterben. Und nicht die Ers...«
    Ganz gegen ihre sonstige Natur war ihre Zimmergefährtin errötet und hatte die Lippen zusammengepresst, und so sehr Cassie sie auch drängte, sie hatte sie nicht dazu bewegen können, diesen Satz zu beenden.
    Und auch nicht die Erste. War es das, was sie hatte sagen wollen?
    Nein. Es hätte alles Mögliche sein können. Verdammt, Isabella hätte sagen können: Nicht die erste Schule, an der solch ein Unfall passierte. Oder: Nicht die erste junge Frau, die einem Herzinfarkt zum Opfer fiel.
    Aber irgendwie glaubte Cassie nicht, dass es eine dieser Varianten gewesen war.
    »Ich weiß nicht, was passiert ist.« Isabella hatte unglücklich die Achseln gezuckt. »Man hat uns nie Einzelheiten erzählt. Es schien ... nicht richtig, nachzufragen, verstehst du? Es gab Gerüchte. Die gibt es immer.«
    Cassie hatte sich auf die Unterlippe gebissen und gehofft, dass sie nicht auf morbide Weise neugierig klang. »Was für Gerüchte?«
    »Oh, schreckliche Dinge. Menschen erfinden Dinge, wenn es keine Informationen gibt. Deshalb denke ich, man hätte es uns erzählen sollen. Dann wären erst gar keine Gerüchte in Umlauf gekommen.« Isabella hatte gezögert und an einem Fingernagel gezupft. »Du siehst übrigens aus wie sie.«
    »Wie Jakes Schwester?« Cassie schauderte. Einem toten Mädchen ähnlich zu sehen, war kein reizvoller Gedanke.
    »Ein wenig. Natürlich nicht genauso, aber ihre Augen hatten fast die gleiche Farbe wie deine. Nicht so hell, aber trotzdem, dieses gelbliche Grün. Und ein ähnliches Gesicht - wie drückt ihr das aus? Aufgeweckt? Intelligent. Ich denke, Jake hat sich erschreckt, als er dir das erste Mal begegnet ist.«
    Sie erinnerte sich. Gruselig. »Also, was waren das für Gerüchte?«
    »Ach, verrückte Dinge. Dass ihr Körper ... verwüstet ... war.«
    »Was?« Cassie schluckte hörbar. »Du meinst, verstümmelt? Als sei sie absichtlich getötet worden?« Armer Jake.
    »Nein, nein. Ich weiß nicht. Nicht verstümmelt. Eher... ausgeleert, vertrocknet. Vielleicht hat sie sich geschnitten und ist verblutet; so erkläre ich es mir jedenfalls. Ob es ein Unfall war oder nicht - wer kann das schon sagen? Etwas so Simples und so Tragisches.«
    »Um Gottes willen. Dabei wäre nicht ihr ganzer Körper ausgetrocknet.«
    Isabella zuckte die Achseln. »Vielleicht hat sie zu lange in der Sonne gelegen. Bevor sie gefunden wurde, meine ich. Schrecklich. Aber ich bin davon überzeugt, dass alles viel zu sehr aufgebauscht worden ist. Ach, die furchtbaren Dinge, die Menschen sagen. Und das ist der Grund, warum ... «
    »Warum was? Komm schon, Isabella, spuck's aus.«
    Isabella seufzte und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Das ist der Grund, warum Jake Ranjit nicht mag. Jess war nämlich Ranjits Freundin. In der Schule gab es Gerüchte, dass er etwas mit der Sache zu tun hatte.«
    Cassie wurde blass. »Aber das ist ...«
    »Verrückt, natürlich! Aber Jake fällt es schwer, die Gerüchte zu ignorieren. Er kann nicht aufhören, daran zu denken, dass Ranjit vielleicht ... na ja, ich möchte es nicht einmal aussprechen. Es war ein schrecklicher Unfall, das ist alles. Und Jake trauert. Er kann es nicht ertragen, das Geschehene einfach auf das Pech der Schule zu schieben.«
    »Pech«, wiederholte Cassie und leckte sich die ausgedörrten Lippen. Ausgetrocknet ...
    »Ja. Nur Pech. Wir haben Glück, dass Sir Alric einflussreiche Freunde hat. Und unsere Eltern. Das

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