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Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Dark Academy 01 - Geheimer Pakt

Titel: Dark Academy 01 - Geheimer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabrielle Poole
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alten Frau den Arm hin. Knorrige Finger legten sich um ihren Bizeps. Eine Sekunde lang dachte Cassie an den Schwan im Innenhof, dessen Füße das Bronzemädchen wie Krallen umfasst hielten; dann schüttelte sie sich und erwiderte das Lächeln. Hinter ihnen hörte sie das Leopardenschnurren eines mächtigen Motors und der schwarze Wagen glitt davon.
    »So schön, einen jungen Körper zu haben«, murmelte die Frau.
    »Was?« Cassie blinzelte. »Ich meine, wie bitte?«
    »Ein Junger Körper«, sagte sie lächelnd, »der mir hilft. Wie freundlich Sie sind.«
    Der Griff um Cassies Arm fühlte sich überraschend stählern an, aber der Rest der Frau war leicht wie das Skelett eines Laubblattes. Behutsam half Cassie ihr die Stufen hinauf, von denen es eine ganze Menge zu geben schien.
    »Dreizehn Stufen«, meinte die Frau, als hätte sie Cassies Gedanken gelesen. Sie hielt inne, um Luft zu holen, und schaute dabei zu der klassischen Fassade der Schule hinauf. »Es ist so lange her, seit ich das letzte Mal hier war, aber ich erinnere mich an diese Stufen, als sei es erst gestern gewesen. Sie sind neu hier, meine Liebe, nicht wahr?«
    »Ist das so offensichtlich?« Cassie grinste.
    Ihr Lachen klang wie eine sanfte Glocke. »Ja - aber nur auf die beste Art und Weise. Nehmen Sie einen Rat von mir an, äh... ?«
    »Ich heiße Cassandra. Aber alle nennen mich Cassie.«
    »Cassandra! Wie entzückend. Ich werde Sie Cassandra nennen. Und ich bin Madame Azzedine, aber Sie werden mich Estelle nennen. Und mein Rat lautet: Nehmen Sie alles an, was die Akademie zu bieten hat.«
    Madame Azzedine blieb wieder stehen und wandte sich vor lauter Erregung brüsk zu ihr um. »Es ist die prächtigste aller Schulen. Tatsächlich ist die Akademie so viel mehr als eine Schule. Machen Sie das Beste aus allein, was sie Ihnen geben kann, Cassandra, und sie wird Ihr Leben verändern. Für immer. Verstehen Sie mich?«
    »Ähm ... ja.«
    Madame Azzedine stieß ein scharfes Lachen aus. »Ich glaube nicht. Nicht ganz. Aber Sie werden lernen, mein Kind. Sie werden so viel lernen. Die Akademie kann Ihr Leben verändern.«
    Es waren jetzt nur noch wenige Stufen bis zum oberen Treppenabsatz und der Atem der alten Frau ging in schnellen, flachen Stößen.
    »Das ist genau, was ich will.« Cassie verspürte beinahe den Wunsch, ihre Hand auf die Hand der alten Frau zu legen, die um ihren Arm geschlossen war. Aber sie war nicht der Typ Mensch, der andere bei jeder Gelegenheit berührte, wie stark diese freundliche, herrische Frau ihre Gefühle auch aussprach. Wie dem auch sei, sie würde ihre abgekauten Fingernägel auf keinen Fall in die Nähe dieser tadellos manikürten Hand bringen, deren Haut dünn wie Papier aussah.
    Madame Azzedine griff sich für einen Moment an die Brust und schnappte nach Luft. »Was, Cassandra? Was wollen Sie?«
    »Ich will mein Leben umkrempeln...«
    »Es umkrempeln?« Als sie oben an der Treppe angelangt waren, ließ Madame Azzedine Cassies Arm los. »Nein! Die Akademie wird Sie lehren, das Leben zu erobern, es sich Ihnen und Ihrem Willen mit Gewalt zu unterwerfen. Wahre Absolventen der Dark Academy packen das Leben an der Kehle, Cassandra! Vergessen Sie das nicht!«
    Ein seltsamer Schauder überlief sie, aber Cassie schüttelte ihn von sich ab und grinste. »Das werde ich nicht«, sagte sie. »Das werde ich nicht.«
    Lächelnd umfasste Madame Azzedine Cassies Hände. »Gut!«
    Aus dem Schatten unter dem Türbogen erklang ein Husten und erschreckte Cassie beinahe zu Tode.
    »Madame, willkommen.« Ein vierschrötiger Mann in düsterer Uniform neigte den Kopf. »Sir Alric erwartet Sie.«
    Sie lachte munter. »Aber natürlich tut er das. Entschuldigen Sie mich, Cassandra, meine Liebe. Und viel Glück.«
    »Danke, Madame Azz... ähm, Estelle«, murmelte Cassie.
    »Und mögen Sie viele, viele lohnende Jahre in der Akademie verleben.« Madame Azzedine schenkte ihr ein zufriedenes Lächeln. »Ich bin fest davon überzeugt, dass es so kommen wird.«
    KAPITEL 2
    Ein wenig beklommen sah Cassie der alten Frau nach. Sie mochte Madame Azzedine. Sehr sogar. Es war nur so, dass ...
    Bei Gott, das war Cassie zu hoch ... Dem armen, alten Ding musste die Hitze zugesetzt haben. Was dachte Madame wohl, wie alt Cassie war? Mit ihren fünfzehn Jahren würde sie hier drei Jahre verbringen, also nicht viele - vorausgesetzt, sie ging nicht ab oder wurde hinausgeworfen. Madame Azzedine sah für ihr Alter fabelhaft aus, aber sie war wohl nicht mehr ganz klar im

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