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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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sich an, als würde die Erde beben, obwohl sich nichts bewegt. Als wäre die Luft in Bewegung und würde heißer werden, sich über unseren Köpfen verwirbeln, eine Feuerwalze, die auf das Lager zurast, blanker Hass, der alles entfacht, was sich ihm in den Weg stellt.
    Samael, oh Samael, kriecht eine dunkle Stimme zu meiner Vogelnarbe, kriecht hinein mit einer Ruhe, als hätte sie alle Zeit der Welt. Samael, oh Samael, scheinen die Dunklen zu singen, obwohl sie ihre Münder nicht bewegen. Dawna bleibt abrupt stehen und zwingt mich, auch anzuhalten. Als würde Samael alle mit seinem Körper abstoßen, weichen die Engel zur Seite, sie neigen ehrfürchtig die Köpfe. Mein Herz meint zu zersplittern bei dem Gedanken daran, was er jetzt den Wölfen antun wird. Mit Erschrecken sehe ich, dass die Wölfe es den Engeln gleichtun – kein einziger bleibt stehen. Samael erhebt seine Stimme nicht, er schreitet durch die Menge der Leiber, als wäre er der Herr über sie. Sie weichen ihm aus, ohne zu kämpfen, ohne sich zu wehren, als hätten sie auf diesen einen Moment gewartet.
    Diego und Dusk sehen ihm entgegen. Ihr Blick ist ausdruckslos, sie verharren am Fuß der Treppe, bis er direkt vor ihnen steht. Mein Herzschlag setzt aus, ich sollte neben ihnen stehen, ich sollte vor ihnen stehen, aber ich weiß, dass es zu spät ist, ich erreiche sie nicht mehr. Mein Herz verkrampft sich, als ich erkenne, dass auch sie kampflos zur Seite treten. Sam steigt die Stufen zum Wagen empor und öffnet die Tür. Die Tür schließt sich hinter ihm und ich will loslaufen, die Hand von Dawna abschütteln und mich gegen Sam stellen, mit aller Kraft, die ich habe.
    Doch Dawna hält mich zurück, Diegos Blick fängt meinen ein. Er ist klar und rein und voller Zuversicht. Die Anspannung fällt von mir ab, ich fasse die Hand von Dawna noch fester und lasse Diegos Blick nicht los. Ich weiß jetzt, dass Sam niemanden im Wagen finden wird. Die Wölfe haben die Engel getäuscht, den leeren Wagen verteidigt, bis die Hüterinnen und Emma die Möglichkeit hatten zu entfliehen. Ich weiß nicht, wie es ihnen gelungen ist, aber ich weiß, dieser Wagen ist leer.
    Mit unbewegter Miene tritt Sam wieder heraus und bleibt auf der obersten Stufe stehen. Ich fühle mich zurückversetzt in den letzten Sommer, sein vertrauter Anblick macht mir wieder bewusst, wie sehr ich mich von ihm täuschen ließ. Sein Blick ist sofort auf Dawna und mich zentriert. Die Angst greift körperlich nach mir, ich spüre augenblicklich meine Vogelnarbe. Während er auf uns zugeht, weichen die Wölfe noch mehr vor ihm zurück, sodass sich eine Gasse bildet, durch die Sam auf uns zuschreitet. Wie das Verderben selbst kommt er auf uns zu. Die Engel reihen sich hinter ihm ein. Der Kampf ist aus, wir haben nichts zu befürchten. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass mir noch eine Schlacht bevorsteht.
    Sam bleibt vor uns stehen, Dawnas Händedruck wird fester. Sams Augen sind dunkel wie die Nacht und alles um mich herum scheint sich zu drehen. Ich tauche in das böse Universum ein, die Wellen des Hasses schlagen über mir zusammen. Eigennutz, Eifersucht, Abneigung, Verachtung, Missgunst und Neid legen sich eng um mein Herz. Und ich klammere mich wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz an all das Gute, das die Welt für uns bereithält. Güte. Warmherzigkeit. Wohlwollen. Zuneigung. Warmherzigkeit. Güte und …
    Liebe.
    Ich brauche nichts von dem, was mir Kat und Miss Anderson gelehrt haben. Wie eine weiße, warme Blase lasse ich das Gute in mir wachsen, verschließe meine Narbe vor dem Übergriff. Ich drücke meinen Rücken durch und hebe das Kinn. Mein Blick fällt auf den Engel links neben ihm. Es ist Rag, der mich ohne Emotionen ansieht. Seine Augen sind blutunterlaufen, dunkle Schatten umwölken seinen Blick. Rechts von ihm steht Gabe. Ich weiß, dass keiner das Band zwischen uns bemerkt. Ein Band, das jetzt niemand mehr zerschneiden kann. Nichts kann mehr zwischen uns sein, mag es Samael versuchen, mag Lilli-Thi mit all ihrer Macht darauf hinarbeiten, dass Gabe wieder die Seite wechselt, es wird ihnen nicht gelingen. Aber sie werden es nicht ahnen, sie werden es nicht wissen. Erst wenn der Tag meines Geburtstags gekommen ist, wenn Azrael versucht, meine Seele zu gewinnen, werden sie erfahren, dass Gabe nicht mehr auf ihrer Seite steht.
    Dass Liebe stärker ist als Hass.
    Und dass wir gewinnen werden, so viele Steine sie dem Guten auch in den Weg legen mögen.
    »Gut gekämpft,

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