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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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ihr Blut«, sagt Tara emotionslos. »Und gewinnen dadurch Macht und Stärke.«
    »Klappe«, sage ich schroff.
    Tamara weint noch mehr, die Tränen spritzen ihr richtig aus den Augen und Eve und Sidney stehen neben ihr, tätscheln ihr den Rücken und versuchen, ihre eigenen Tränen zurückzuhalten.
    »Vielleicht brauchen sie auch ihre Seele«, schlägt Tara weiter vor, als würde sie überhaupt nicht merken, wie sie gerade alle in die Verzweiflung stürzt.
    »Scheiße«, brülle ich sie an und schlage mit der Faust gegen das Küchenbüfett.
    »Indie«, sagt Dawna leise, sie sitzt neben Emma, hat ihre Finger ineinander verschlungen und sieht niemanden an.
    »Sorry«, sage ich, obwohl mir nichts leidtut, und schlage vor: »Was haltet ihr davon, wenn ihr euch nützlich macht? Geht doch mal in euren Channelraum.« Und lasst uns mit eurem Geflenne in Ruhe.
    »Ja«, sagt Eve begeistert. »Lasst uns sehen, ob wir Vic mit unserer Kraft und Stärke beistehen können.«
    »Genau«, pflichte ich ihnen bei und gebe einem herumliegenden Hausschuh einen wütenden Kick. Wenn ich mich nicht in meine Wut flüchte, breche ich zusammen.
    »Wir brauchen Waffen und Munition«, sagt Dawna, als die Frauen endlich draußen sind.
    »Ihr werdet da nicht alleine hingehen«, unterbricht Diego sie wütend. »Ihr werdet abwarten, bis wir einen geeigneten Plan haben.«
    »Was soll Abwarten für ein Scheiß-Plan sein?«, schreie ich ihn an.
    »Indie«, sagt Emma beruhigend.
    »Ich gehe da auch alleine rein«, schreie ich weiter. »Verdammte Hacke, ich schieß mir den Weg schon frei …«
    »Ihr braucht vor allen Dingen Rückendeckung«, sagt Diego wütend. »Hört endlich auf, die Dinge auf eure Art regeln zu wollen.«
    »Es gibt keine andere Art, die Dinge zu regeln!«, fauche ich ihn an.
    In der folgenden Stille höre ich nur den tropfenden Wasserhahn und ein fernes Summen von Frauenstimmen. Diego umfasst meine Oberarme mit seinen großen Händen und sieht mich ernst an.
    »Pscht«, sagt er ruhig und seine Stimme senkt sich zu einem leisen Raunen: »Wir werden eure Mum da raushauen. Aber ihr seid nicht allmächtig. Vielleicht ist es genau das, was sie wollen. Dass ihr ausflippt. Dass ihr Dinge tut, die ihr sonst nicht getan hättet …«
    Emma blickt auf, ihre Augen sind rot, als hätte sie geweint, aber ihr Gesicht ist trocken.
    »Das glaube ich nicht. Ich glaube, es gibt einen ganz bestimmten Grund, wieso sie Vic entführt haben. Sie brauchen Vic.«
    Die Wassertropfen klicken weiter, wie eine große Uhr, die nicht anzuhalten ist. Jeder Tropfen erinnert an die Zeit, die unwiederbringlich vorbei ist, vergeudet mit Überlegungen, die uns nicht weiterbringen.
    »Das ist doch jetzt egal«, flüstere ich. »Wir müssen sie herausholen, wer weiß, was sie mit ihr machen.«
    Emma nickt. »Ich werde mich trotzdem mit der Weissagung beschäftigen. Vielleicht erhalten wir dadurch einen Hinweis darauf, was die Sache mit Vic bedeutet.«
    Mein Magen verkrampft sich bei diesem Gedanken. Natürlich. Die Engel tun nichts unbedacht und das Einzige, was sie als leuchtendes Ziel vor Augen haben, ist die Ankunft ihres Meisters. Emma hat recht, sie haben mit Bedacht gehandelt, sie haben Mum gekidnappt, weil sie sie brauchen.
    Weshalb?
    Schritte poltern die Treppe herunter, Tamara stürmt mit hochroten Wangen in die Küche.
    »Wir haben gerade Verbindung zu Jophiel«, flüstert sie aufgeregt. »Ihr müsst unbedingt kommen, durch ihn haben wir Zugang zu Vic.«
    Verblüfft stehen wir alle auf. Dawna packt mich bei der Hand und wir laufen, immer eine Stufe überspringend, hinauf. Das ist unmöglich. Die Frauen haben immer Quatsch gechannelt. Es war nie Jophiel, es war immer Azrael, zu dem sie Verbindung hergestellt hatten. Falsch. Er hatte zu ihnen Verbindung hergestellt, sie hatten kein einziges Mal etwas Vernünftiges zustande gebracht. Mein Herz hämmert in meinem Hals, ich wappne mich gegen das, was jetzt kommt. Jede Berührung mit Azrael war bis jetzt unangenehm und schmerzhaft. Es war ein Aufkreischen meiner Seele und alles in mir hat sich gegen diesen Kontakt gewehrt. Ich will nicht, dass er sich Zutritt zu unserem Haus verschafft und die Geborgenheit mit seiner Anwesenheit vergiftet. Dawna drückt meine Hand. Sie spürt, wie ich mich fühle.
    Vorsichtig öffnet Dawna die Tür. Die Sonne verfängt sich in der Dachkammer, erleuchtet sie mit gemütlichem orangem Licht. Die Frauen sitzen im Kreis, haben sich an den Händen gefasst. Ich bin schlagartig umhüllt von

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