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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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er ausstrahlt.
    »Du musst mir helfen«, flüstert er an meinem Ohr. »Ich brauche deine Liebe, um meine Kohorte der Dunklen auf deine Seite zu stellen.«
    Meine Liebe? »Was meinst du damit?«
    »Ich darf dich nicht mehr sehen, das ist das letzte Mal vor deinem Geburtstag«, sagt er und dreht mich zu sich. Seine Augen glänzen golden, sie tauchen in meinen Blick ein, so bekannt und so vertraut, es geht direkt in mein Herz. »Wir müssen Abschied nehmen.«
    Er sagt nicht, für immer, aber es kann ein Abschied für immer sein. Die Hoffnungslosigkeit greift nach mir wie ein düsterer Schatten der Vorahnung. Was die Zukunft für uns bringt, wissen wir nicht. Vielleicht ist jetzt dann alles aus, für uns alle. In meinen Augen schwimmen Tränen der Verzweiflung und der Wut. Bis zur Entführung von Mum war ich noch voller Energie, mein Körper fühlte sich gut an, auch wenn mein Unterbewusstsein die Aussichtslosigkeit gespürt hat.
    »Ich bin scheißschlecht im Abschiednehmen«, antworte ich und die Träne, die mir über die Wange läuft, hinterlässt eine heiße Spur.
    »Ich weiß«, sagt er, »aber ich weiß auch, dass du im rechten Augenblick immer gut in dem bist, was du tust.«
    Wir stehen nun so dicht voreinander, dass wir uns fast berühren, aber seine Hände lassen meine Arme los, er sieht mich nur an, als wollte er jede Einzelheit meines Gesichtes in sich aufnehmen, sich erinnern in den Tagen der Trostlosigkeit, die uns jetzt bevorstehen würden.
    »Ich liebe es, dich anzusehen«, flüstert er. »Wenn du lachst, möchte ich mit dir lachen. Wenn du zornig bist, möchte ich dich an der Hand nehmen und mit dir hinauslaufen in die Natur, bis deine Wut verraucht ist. Und wenn du traurig bist, möchte ich dir die Tränen wegküssen, bis die Trauer verflogen ist.«
    Langsam lege ich meine Hand auf seine Wange, streiche mit meinen Fingern bis zu seinem Kinn. Mir sitzt ein so großer Kloß im Hals, dass ich darauf nichts sagen kann.
    »Ich weiß, wie dich die Sorge um deine Mutter ausfüllt«, sagt er und fängt meine Hand ein. »Aber ich muss dich um etwas bitten. Es ist wichtig, dass ich von deiner Liebe erfüllt bin …«
    Er legt meine Hand auf seine Brust. Ich spüre durch den dünnen Stoff des dunklen Hemdes seinen Herzschlag.
    »Deine Liebe wird bewirken, dass sich meine Kohorte auf eure Seite stellen wird«, sagt er rau.
    Meine Liebe.
    Die Worte von Marie Esperance klingen in meinen Ohren. »Begegnet allen mit Liebe. Durch sie werdet ihr das Böse besiegen.«
    Ich weiß nicht, was ich tun soll, damit Gabe meine Liebe weitergeben kann. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich keine Sekunde länger hier stehen will, ohne ihn zu küssen.
    »Du weißt, dass ich dich liebe«, flüstere ich. »Mehr als alles auf der Welt.«
    Dann berühren sich unsere Lippen, flüchtig, er schlingt seine Arme um mich und hält mich fest, bedeckt mein ganzes Gesicht mit kleinen, zarten Küssen. Seine Hände streichen über meinen Körper, ich schmiege mein Gesicht an seinen Hals.
    »Mach mich zu deiner Frau«, flüstere ich.
    Die Worte hängen zwischen uns, als würde ich sie immer und immer wieder wiederholen. Sie setzen sich warm und gut in meinem Bauch fest. Als ich meinen Blick hebe und wieder in den seinen eintauche, läuft die Erregung wie flüssige Lava durch meinen ganzen Körper. Sein Kopf senkt sich zu einem hungrigen Kuss. Wie in Trance beginnen wir, uns gegenseitig zu entkleiden. Als hätten wir alle Zeit der Welt, nehmen wir die kleinste Kleinigkeit unserer Körper in uns auf, bis wir eins sind. Unsere Liebe verbindet sich zu einer riesengroßen Kraft, sie erfüllt mich mit so viel Energie, dass ich meine, vor Glück zu platzen. Sie geht von mir zu Gabe über, füllt uns beide aus mit einer Hitze, die alles um uns herum auslöscht.
    Die Zeit des Abschieds ist da. Tausend Worte liegen mir noch auf der Zunge, aber kein einziges will über meine Lippen kommen.
    »Ich möchte, dass du Mum etwas von mir gibst«, sage ich, während ich mein T-Shirt über meinen Bauch ziehe. Grannys Zopf, den ich in letzter Zeit immer mit mir herumgetragen habe, ein Talisman, die Hoffnung, dass das, was Granny versprach, auch so eintreten wird.
    »Sie soll es versteckt halten und fest daran glauben, dass wir es schaffen können.«
    Er nickt, küsst mich noch einmal. Grannys Zopf gleitet wie eine silbrige Schlange in seine großen Hände und verschwindet dann in der Tasche seiner Lederjacke. Als er mich loslässt, halte ich ihn an seiner Hand

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