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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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hatte. Den treuen Diego, der immer zu ihr stand, so wie er auch jetzt an unserer Seite ist. Und doch musste sie alleine sterben, alleine ihrem Tod begegnen. Alleine auf Sam warten, der an einem heißen Sommertag zu ihr kommen würde.
    Ich atme tief durch, um diese Gedanken abzustreifen. Es ist so sinnlos, es ist so verrückt. Wir alle sind an diesem Punkt der Geschichte gestrandet, um sie nun zu Ende zu bringen. Die letzten Strophen betreffen Indie und mich. Hätten wir weniger Fehler begangen, wenn wir früher um die Prophezeiung gewusst hätten? Hatte Shantani mit dem Buch der Schatten, das er aus dem Schließfach in Milwaukee genommen hatte, auch die Prophezeiung vernichtet, die Granny uns hinterlassen hatte? Granny, die für alles gesorgt hatte, konnte doch nicht etwas so Wesentliches vergessen. Einen Teil der nächsten Strophe hatte uns die Comtesse gesagt. Wenn sie auch nicht alles wusste, an einige dieser Zeilen konnte sie sich erinnern.
    … Habt acht, diese Worte sollen euch nützen, euch in der Stunde des Kampfes beschützen:
    Der Sucher soll sie finden, der Verführer soll sie binden, die Dienerin hält die Hüterin ab, der Händler bringt ihr Liebstes zu Grab …
    Damit wollte uns Lucille St. Fleurs warnen. Sie wollte uns Hilfe mit an die Seite geben. Trotzdem hatten Indie und ich uns verliebt. Indie in den Verführer. Ich in den Jungen, den Sam als Pfand benützen sollte. Miley.
    Wir konnten Mum nicht schützen. … Der Händler gelangt durch die Mutter zur Kraft … An dieser Stelle war uns ein weiterer Fehler unterlaufen. Zu wenig Bedeutung hatten wir dieser Zeile zukommen lassen, nachdem Shantani tot war. Die Gefahr schien gebannt, doch stattdessen lieferten wir Mum aus. Unwissend und naiv. Wie wenig waren wir wirklich darauf vorbereitet, was kommen würde …
    Nun steht nur noch die letzte Strophe aus. Alles ist passiert, alles liegt in der Vergangenheit. Nur noch die letzten Worte stehen zwischen uns und der Erfüllung der Prophezeiung. Und die Zeichen sind schlecht. Wir konnten den Pakt nicht erneuern. Es gibt keine Wölfe außer Diego und Dusk, die sich mit uns gegen das Böse stemmen. Die Hüterinnen sind nicht hinter uns. Selbst Kat und Miss Anderson zweifeln. Und auch wenn sie mit ihrer ganzen Kraft auf unserer Seite wären, wäre das nicht genug, um gegen Hunderte von Dunklen und Azrael zu kämpfen.
    … Erneuert das Wissen, den Pakt und die Macht, traut denen, die wandeln als Wolf in der Nacht. Seht auf das Zeichen in eurer Hand, das Auge zeigt, wer ist euch verwandt. Gemeinsam mit ihnen werdet ihr stehn, drei Frauen werden ihm in die Augen sehn.
    Wie sollen wir Azrael gegenübertreten, wenn Emma tatsächlich stirbt? Lucille St. Fleurs hatte drei Frauen gesehen. Nur aus diesem Grund hatten Victoria und Granny beschlossen, Emma zu verstecken, sie zu schützen, bis sie uns initiieren konnte und mit uns gemeinsam … ich denke nicht weiter, ich verbiete mir, daran zu glauben, was Emma gesagt hatte. Sie erholt sich von Tag zu Tag. Seit sie zurück auf Whistling Wing ist, hat sie neue Kraft geschöpft, als würde die Erinnerung an glückliche Zeiten sie gesund machen. Vielleicht hatte Lilli-This Aufzeichnung, zu der ich sie im Winterlager gezwungen hatte, keine Kraft. Genauso wie Emmas Fälschung ihres Todesdatums keine Kraft hatte. Sie konnten es vorher nicht wissen. Sie konnten nur handeln und hoffen, dass sich alles zum Guten wenden würde.
    … Am Grabe holt euch der Nachtwind ein, er soll euer stärkster Verbündeter sein. So flüstere ich diese Worte nur, der Tod ist so nahe, die blutige Spur, beginnt hier und heute in uralter Zeit, sein Griff ist so eisig, sein Atem so weit …
    Das Ende des Gedichts gibt keinen Hinweis auf das, was geschehen wird, ob es ein gutes Ende nimmt oder ein schlechtes. Ich flüstere die letzten Zeilen und horche in mich hinein, doch nichts passiert. Nichts.
    Ein Rascheln lässt mich zusammenzucken und ich richte mich auf. Ich erwarte Indie, die sich Sorgen macht, wo ich so lange bleibe, doch stattdessen mache ich einen silbrigen Schatten zwischen den Pappeln aus, dann tritt Dusk auf den kleinen Platz. Schon lange habe ich ihn nicht mehr in seiner Wolfsgestalt gesehen. Er kommt zu mir und ich vergrabe meine Hände in seinen dichten Pelz. Ich muss an unsere Begegnung denken, nachts, als ich noch nicht wusste, wer er war, als er verletzt dalag und ich Angst vor ihm hatte und mich trotzdem gleichzeitig zu ihm hingezogen fühlte.
    »Dusk«, flüstere ich und er legt

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