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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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gewaltbereiter wird er. Selbst die Aussicht, zerfetzt zu werden, scheint ihn nicht zu beunruhigen, sondern nur seinen Hass zu befeuern. Seine Augen richten sich wieder auf mich.
    Du hast sie gerufen, scheinen sie zu sagen. Das wirst du bereuen. Deine Freunde müssen genauso sterben wie du. Der Wüstenhund scheint diese Worte ebenfalls zu spüren, denn er duckt sich ein klein wenig, bereit zum Sprung, bereit, zum Äußersten zu gehen. Mein Blick richtet sich auf Dusk, auch seine bernsteinfarbenen Augen scheinen mit Rag zu sprechen. Leg dich nie mit einem Rudel an.
    Leg dich nie mit denen an, die wir beschützen.
    Ich wünsche mir nichts mehr, als meine Kräfte zu haben, die Kräfte der Hüterinnen. Nicht mehr die Unterlegene zu sein. Nicht mehr die, die die Wölfe vorschicken muss.
    Dawnas Hand verkrampft sich in meiner. Ihr einziger Gedanke ist Dusk.
    Dusk. Dusk. Dusk.
    Du darfst dein Herz keinem Wolf schenken, ist mein Gedanke. Und wie schon oft in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass es nicht mein Gedanke ist, den ich denke. Dass es Worte sind, die schon vor langer Zeit gesprochen wurden. Zu einer Zeit, als die Wölfe noch nicht auf unserer Seite waren. Zu einer Zeit, da es weder Dusk gab. Noch mich. Oder Dawna.
    Dann höre ich hinter mir ein Auto.
    Es ist ein roter Ford Bronco, der mit überhöhter Geschwindigkeit auf den Parkplatz fährt und dann mit einem rasanten Stopp hält.
    Kat und Miss Anderson.
    Die Szene vor uns erstarrt.
    Die beiden steigen aus dem Auto und bleiben dort stehen. Sie beachten uns genauso wenig wie die Wölfe. Alle scheinen ihre Energien auf Rag zu konzentrieren. In meinem Kopf beginnt sich alles zu drehen.
    Denn gerade im Moment passiert etwas Unglaubliches.
    Rags Energien werden geschwächt. Es ist, als würde die Glut in seinen Augen verlöschen. Es ist ein seltsames und beunruhigendes Gefühl, während ich auf die vertrauten Gestalten der beiden Frauen sehe. Miss Anderson in ihrem scheußlichen Tweed, Kat in ihrer Thermohose und der Kapuzenjacke. Der Anblick ist so alltäglich, aber das, was ich in ihren Gesichtern sehe, ist so verändert, dass mich ein Schauder überläuft. Ich brauche nicht darüber nachzudenken, was gerade passiert. Miss A. und Kat sind gekommen, um uns vor Rag zu retten.
    Mit starrem Blick sehen sich Rag und die zwei Frauen an. Sie drohen nicht. Sie sagen nichts. Aber es ist klar, wer mächtiger ist. Ihre Gedanken sind nur auf ihn fixiert. Raguel.
    Raguel, dessen Gewalt alles zerstören kann.
    Aber Raguel beugt sich. Er beugt sich vor der höheren Gewalt.
    Die Wölfe haben sich noch immer dicht vor uns aufgebaut, lassen ihn nicht aus den Augen. Obwohl schon längst klar ist, was passieren wird. Er wendet sich ab, geht mit langsamen Schritten zu seinem Motorrad und schwingt sich in den Sattel.
    Das dumpfe Motorengeräusch verhallt in der Ferne, wie auf ein gemeinsames Signal verschwinden die Wölfe in vier verschiedene Richtungen.
    Vor meinen Augen tanzen die Bilder. Der graue Stein mit den Flechten. Unsere Mission. Der verwundete Dusk. Die Wölfe.
    Und schließlich die zwei Frauen, die plötzlich gezeigt haben, dass sie mehr sind als nur zwei gewöhnliche Frauen auf der Suche nach ihrem Schutzengel.

9
    Dawna

    W er seid ihr, sollte ich denken. Aber ich denke nur eines: Dusk! Dusk ist zurück! Mein Herz macht einen aufgeregten Hüpfer nach dem anderen. Er ist nicht tot! Er kann uns sagen, wer die Person ist. Diese eine Person, die wir finden müssen. Ich sehe sein rauchiges Fell verschwinden, aber das macht mir keine Angst. Er ist zur Stelle, wenn ich ihn brauche. Er wird wiederkommen. Er wird es mir sagen.
    Kat und Miss Anderson verlassen ihre Position vor dem Bronco und kommen auf uns zu. Unter Miss Andersons Tweedmantel zeichnet sich auf Brusthöhe etwas ab, was ein Schulterhalfter sein könnte.
    »Und jetzt zu euch«, sagt Indie halblaut neben mir.
    »Leidest du an maßloser Selbstüberschätzung?«, zische ich sie an.
    Was die beiden hier eben abgezogen haben, war mehr als ein Statement. Es war der Beweis, dass sie mächtiger sind als die Wölfe, mächtiger als Rag. Mächtiger als Indie und ich, muss ich gar nicht hinzufügen. Ich habe keine Ahnung, wer sie sind und warum sie hier sind, aber irgendetwas in mir sagt mir, dass sie nicht zu den Engeln gehören. Trotzdem schrillen meine Alarmglocken. Was wissen wir schon über sie? Sie haben sich auf Mums Anzeige gemeldet. Die Einzigen, die auch in Kontakt mit Engeln treten wollten. Aber sie haben sich nie

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