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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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Schlüsselbrett gerichtet, eine mit rotem Stoff beklebte Sperrholzplatte. Das Motel hat fünfzig Zimmer. Alle Schlüssel hängen da, bis auf einen, den des Zimmers mit der Nummer 44.
    »Das war unser Zimmer«, flüstere ich, »früher, als wir hier …«
    »Daran kannst du dich nicht erinnern«, sagt Indie heftig, obwohl sie genau weiß, dass ich recht habe.
    Der Typ, der unsere Koffer zum Zimmer bringt, denke ich, er hat so schwarze Haut und so strahlend weiße Zähne. Mum trägt Indie auf der Hüfte und ich laufe ihm hinterher. Er streicht mir über den Kopf. »Die 44 ist etwas Besonderes, meine Kleine«, sagt er. »Die 44 bedeutet Unendlichkeit …«
    Und ich sehe an ihm hoch. Er trägt Jeans und ein weißes Hemd und auf seiner Brust liegt eine dicke goldene Kette. Er sieht aus, als würde er alles wissen.
    »Unendlichkeit«, flüstere ich.
    »Ja, meine Kleine.« Er steckt den Schlüssel ins Schloss und öffnet die Tür. Das Zimmer ist voll mit unglaublicher Helligkeit. Die Sonnenstrahlen tanzen.
    »So«, sagt Kat, »ich glaube, wir haben genug gesehen.«
    Sie schüttelt ein Minzbonbon aus einer kleinen Dose und steckt es sich in den Mund. »Wir wissen, dass sie hier sind, sie wissen, dass wir hier sind. Deswegen sollten wir jetzt gehen.«
    Sie sind in unserem Zimmer, denke ich, im Zimmer der Unendlichkeit. In dem Zimmer, in dem Mum vor über fünfzehn Jahren zum ersten Mal unsere Koffer ausgepackt hat.
    Sie haben alles gewusst. Vom ersten Moment an wussten sie, wo wir sind. Sie waren immer da. Shantani am Pool. Lilli-Thi. Sam. Bis uns Granny versteckt und unsere Spuren verwischt hat.
    »Los«, sagt Kat, »jetzt raus hier.«
    Sie streckt ihre Hand nach Indie aus, doch die taucht einfach darunter weg und rennt los. Sie sprintet den Gang hinunter, und erst zwei Sekunden später beginnen auch wir zu laufen. Unsere Schritte werden vom Teppichboden verschluckt, als würde man über Wolken laufen. An den Wänden kann man an den hellen Quadraten sehen, wo früher Bilder hingen. Jetzt ist da nichts mehr. Alles leer. Wir laufen durch eine weitere Glastür. Indie hat schon die erste Treppe erreicht und hetzt die Stufen hoch und ich wundere mich, wie fit Miss Anderson ist.
    Obwohl sie wie immer ihre Mary Janes trägt, kann sie nicht nur locker mit Kat und mir mithalten, nein, sie wirkt sogar, als hätte sie noch jede Menge Reserven. Ihre Bewegungen sind mühelos und geschmeidig.
    Was hat sie getan, denke ich, was hat sie zu Sidney gesagt, als Azrael beim Channeln in ihr war und sich als Jophiel ausgegeben hat?
    Sag mir deinen Namen … sag mir deinen Namen …
    Drei Mal und jedes Mal hatte Sidney »Jophiel« geantwortet, drei Mal, bis Tara dazwischentrat und Sidney endlich aus der Trance erwachte.
    Ich bin die Seele, ich bin das vollkommene Licht. Ich bin die Liebe. Ich bin meine eigene Bestimmung.
    Was hatte Miss Anderson damit bezweckt? Warum hat sie gerade diese Worte gewählt? Hatte sie Azrael aus Sidney vertrieben? Und wir haben nichts davon verstanden und Indie … Ich halte mich am Treppengeländer fest. Miss Anderson zieht mich zurück. Ich spüre das glatte Leder ihres Handschuhs auf meinem Handrücken.
    »Dawna.« Ihr Atem scheint nicht schneller zu gehen als eben noch unten in der Halle. »Geh zum Wagen zurück, fahr nach Hause.«
    Ich sehe Kat nach, die noch einen Zahn zugelegt hat, und schüttle den Kopf, da lässt sie mich einfach los und läuft weiter. Je weiter wir nach oben kommen, desto stärker wird der Brandgeruch, und als wir im dritten Stockwerk angelangt sind, habe ich das Gefühl, ich muss mir meinen Schal auf die Nase pressen. Indie ist nicht zu stoppen. Sie läuft den Gang entlang, doch endlich holt Kat auf, sie erreicht vor Indie das Zimmer mit der Nummer 44, stellt sich davor und breitet die Arme aus.
    »Wage es nicht«, zischt sie.
    »Was!?«, zischt Indie zurück. »Ich denke doch, ihr könnt ein gutes Wort bei Sam und Lilli-Thi für uns einlegen.«
    »Wir sind ihm nicht gewachsen«, flüstert Kat, »er ist der Meister.«
    Indie versucht, sich an Kat vorbeizudrängen, doch Kat gibt ihr einen Stoß, dass sie mit dem Rücken gegen mich prallt.
    »Wecke ihn nicht«, Kats Atem geht stoßweise, »du weißt nicht, was du entfachst. Wenn wir jetzt gegen ihn kämpfen müssen, werden wir verlieren! Er braucht einen Körper! Wenn er einen Körper hat, ist er verletzbar, sein Geist wird uns vernichten! Wecke nie den Geist eines Dämon!«
    Kat und Indie starren sich böse an und ich versuche, Indie von der

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