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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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Blick wird scharf. »Die nachlässige Haltung von Indiana ist mir ein Dorn im Auge, genau wie ihre Einstellung dem Training gegenüber.« Sie redet sich richtig in Rage, was man von ihr gar nicht gewohnt ist. »Diese Aufsässigkeit und dieser absolute Unwille, sich dem anzupassen, was gerade gefordert wird. Wir verlangen schließlich nichts von euch, was keinen Sinn hätte. Alles, was ihr tun müsst, hat Sinn. Die Techniken, die ihr lernen sollt, sind euer Rüstzeug, das einzige Rüstzeug, das wir euch geben können. Diese Kampftechnik gehört dazu. Ihr könnt sowieso erschreckend wenig, ihr solltet alles dafür tun, das zu lernen, was wir euch lehren.«
    Wir sehen uns mit zusammengekniffenen Augen an, in ihrem Blick liegt so viel Unwillen, dass ich am liebsten laut »Autsch« gesagt hätte. Stattdessen denke ich mir: Blablabla, und gebe mir keine Mühe, meine Gedanken irgendwie zu verschleiern. Miss Andersons Blick wird wütend. Indiana, du wirst deinen Hochmut verlieren, denkt sie gerade, nur an mich gewandt.
    Die letzten Tage haben wirklich an mir genagt. Auswendig lernen ist mir noch nie leichtgefallen. Und alles, was ich lernen sollte, war so ähnlich, so verdammt ähnlich, alles lateinische Sprüche, die in meinen Ohren so klangen, als wären sie komplett identisch. Ich habe mir Mühe gegeben. Seit der Sache mit den Katakomben habe ich mir wirklich Mühe gegeben, weil es auch das erste Mal gewesen war, dass ich wirklich Erfolg hatte. Gedanken lesen war einfach. Relativ einfach. Aber so etwas wie Gedanken spiegeln, Gedanken verändern … was soll’s, ich werde nie vor Rag stehen und versuchen, seine Gedanken positiv zu machen. Vorher haut der mir doch so auf die Rübe, dass ich mit meinem Quatsch-Gesäusel gar nicht bis zum Ende des Spruchs komme.
    Ich weiß genau, wieso ich genau jetzt so unglaublich frech und überheblich werde. Weil ich gerade im Training mit Kat etwas ganz Erstaunliches festgestellt habe. Die Sprüche muss ich hart lernen, ich muss sie wiederholen und wiederholen und wiederholen. Aber diese Kampftechnik, die schlummert in mir drin, ganz tief drin. So, als hätte ich jeden einzelnen Schlag und Tritt schon einmal durchgeführt. Als würde alles nur darauf warten, dass ich es einsetze. Ich kann nicht verstehen, wieso Dawna es nicht einfach MACHT. Sie trifft mit ihrem Fuß nicht den Sack mit Sand, den Miss A. an einem Ast aufgehängt hat. Sie probiert es tausendmal und ich merke ihr an, wie genervt sie ist, wie sehr sie sich sträubt, wie sehr sie das alles ablehnt.
    Schon bei der Übung an dem Sack habe ich gemerkt, dass etwas mit mir geschieht. Dass das nicht neue Übungen der Hüterinnen sind, um mich zu frustrieren, sondern dass mir dies wie angeboren ist. Ich nehme mir einen bestimmten Punkt an dem Sack vor und mein Fuß trifft millimetergenau. Auch wenn der Sack schwingt oder hüpft, mein Körper scheint zu wissen, wann er lostreten muss, mit welcher Kraft und mit welcher Geschwindigkeit. Es ist einfach, so einfach, wie für Dawna die Schutzkreis-Sache ist.
    Dass sich Dawna weigert, nach Miss A. zu schlagen, verstehe ich gut. Man geht einfach nicht auf dürre Frauen los, die aussehen, als würde sie gleich der Wind wegblasen. So jemanden will man nicht mit den harten Handköcheln direkt ins Gesicht schlagen. Mal abgesehen davon, dass Dawna auch nicht getroffen werden will.
    Aber mir käme das gerade recht, ich habe irrsinnige Lust, nach Miss A. zu treten, denn ihr blasierter Gesichtsausdruck geht mir wahnsinnig auf die Nerven.
    Das mit Kat gerade war Larifari, ich wollte gar nicht besser sein als sie. Ich habe die Techniken angewandt, die sie mir gezeigt hat, aber mehr nicht. Die einzelnen Schläge angedeutet, ohne Kraft, ohne mit dem Willen zu kämpfen. Aber ich habe gemerkt, dass ich auch kein Problem damit hätte, richtig zu schlagen. Selbst die Namen der Schläge sind für mich einfach einzuprägen und ich führe sie alle so präzise aus, als hätte ich nie etwas anderes gemacht.
    Fouetté, ein Halbkreisfußtritt, Chassé Bas, der gerader Fußstoß, Chassé Lateral, der seitliche Fußstoß, und der Revers frontal mit der Fußaußenkante, und dann noch rückwärts, Revers lateral.
    Miss A. steht noch immer wütend vor mir, es macht richtig Spaß, die Stimmung noch ein wenig aufzuheizen, sie mit meinen Gedanken zu provozieren, von denen die anderen anscheinend überhaupt nichts mitbekommen.
    »So Indiana, wir werden ja sehen, was du in der letzten halben Stunde gelernt hast«, sagt

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