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Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit

Titel: Dark Bd. 1 - Prinz der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Lawrence
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Gottes Gemeinde.«
    »Nicht mal ein schwarzes Schaf?« Ich trat neben Gomst. Er zuckte zusammen. »Nun, vielleicht kannst du ihn während unserer Reise konvertieren.«
    »Mein Prinz?«
    »Du wirst mich nach Gelleth begleiten, Pater Gomst. Eine diplomatische Mission. Es überrascht mich, dass der König dir nichts davon gesagt hat.« Eigentlich überraschte es mich nicht so sehr, denn es war eine Lüge. »Wir brechen sofort auf.«
    »Aber …«
    »Komm!« Ich ging zur Tür, und nach kurzem Zögern folgte er mir. Ich hörte das Widerstreben im Geräusch seiner Schritte.
    Die Brüder stapften vor mir hinaus. Rike strich mit der Hand über die Wand, über Reliquien und Ikonen.
    Nachdem ich den Priester geholt hatte, wollte ich los. Ich beauftragte Makin, sich um Proviant zu kümmern, und führte Gomst zum Westhof.
    »Wir sollten den Nuba-Mann nicht zu einer diplomatischen Mission mitnehmen, Prinz. Auch nicht zu irgendeiner anderen.« Gomst flüsterte, als wir gingen. »Weißt du, solche Leute trinken das Blut christlicher Priester für ihre Zauber.«
    »Tun sie das?« Ich glaube, es war der erste interessante Hinweis, den ich von Gomst gehört hatte. »Ich könnte ein bisschen Magie gebrauchen.«
    Der Priester erbleichte hinter seinem Bart. »Es ist Aberglaube, mein Prinz.«
    Noch einige Schritte, und dann: »Dennoch, wenn du ihn verbrennen würdest, gäbe uns der Herr seinen Segen, uns und unserer Reise.«
     
    Eine Stunde später ritten wir mit gefüllten Satteltaschen in die Altstadt. Sageous wartete auf uns. Er stand allein auf dem Kopfsteinpflaster. Ich hielt vor ihm an, noch immer voller Unbehagen. Er hatte einen Keil des Zweifels in mich getrieben. Bisher war ich davon überzeugt gewesen, Kraft gewonnen zu haben, indem ich Graf Renar beiseite stellte, ein weiteres Opfer für den eisernen Willen, den ich brauchte, um das Spiel der Throne zu gewinnen. Aber manchmal, zum Beispiel jetzt, glaubte ich nicht recht daran.
    »Du solltest meinen Schutz annehmen, Prinz«, sagte Sageous.
    »Ich habe lange genug ohne ihn überlebt.«
    »Aber jetzt brichst du nach Gelleth auf und folgst einem Weg, der deinen Vater stärken soll.«
    »In der Tat.« Die Pferde der Brüder schnaubten hinter mir.
    »Wenn man es für möglich hielte, dass du tatsächlich einen Erfolg erzielst, würde man versuchen, dich aufzuhalten«, sagte Sageous. »Jener, der dich all diese Jahre geführt hat, wird versuchen, die gelockerten Fesseln strammzuziehen. Der Priester hilft dir vielleicht. Seine Präsenz hat dir schon einmal geholfen.
    Er kann dir als Talisman nützlich sein, doch abgesehen davon ist seine Kutte leer.«
    Ein Pferd näherte sich; der Reiter lenkte es an meine Seite.
    Ich legte die Hand auf den Schwertknauf. »Du gefällst mir nicht, Heide.«
    »Was, glaubst du, hat die Sumpfgeister verjagt, Jorg?« Der Blick des Magiers blieb ruhig und wachsam.
    »Ich …« Die Behauptung klang leer, noch bevor ich sie aussprach.
    »Ein zorniger Junge?« Sageous schüttelte den Kopf. »Die Toten sahen eine dunklere Hand auf deinem Herzen.«
    »Ich …«
    »Nimm meinen Schutz. Es gibt größere Träume, die du träumen kannst.«
    Ich fühlte das weiche Gewicht des Schlafes auf mir, und der Sattel schien plötzlich weniger fest zu sein.
    »Traumhexer.« Eine dunkle Stimme erklang an meiner Schulter.
    »Traumhexer.« Der Nubier hob seine Armbrust, den Schaft in der schwarzen Faust, die Muskeln unter dem schweren Gewicht der Waffe gespannt. »Ich habe hier etwas, das von dir stammt, Traumhexer. Deine Magie wird den Jungen nicht beflecken.«
    Sageous wich zurück, und die tätowierten Schriftzeichen schienen durch sein Gesicht zu kriechen.
    Von einem Augenblick zum anderen war ich hellwach. »Du bist er.« Die Klarheit dieser Erkenntnis war fast blendend. »Du hast die Brüder ins Verlies meines Vaters gebracht. Du hast den Jäger geschickt, um mich zu töten.«
    Ich legte die Hand auf die Armbrust des Nubiers und erinnerte mich, wie er sie dem Mann genommen hatte, der in jener Nacht in die Scheune gekommen war, um uns zu töten. Der Jäger des Traumhexers.
    »Du hast deinen Jäger geschickt, um mich zu töten.« Die letzten Reste von Sageous’ Zauber verließen mich. »Und jetzt ist es mein Jäger, der die Armbrust hält.«
    Sageous drehte sich um und eilte, halb laufend, zum Burgtor.
    »Bete, dass ich dich bei meiner Rückkehr nicht finde«, sagte ich, aber ich sprach leise, denn wenn er es hörte, beherzigte er vielleicht meinen Rat.
     
    Und so

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