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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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jemanden feuern.»
    «Veolicht-Diebstahl?»
    Sheldon nickte und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte aus Marmorstein. «Schon verrückt. Dabei weiß jeder Fabrikarbeiter, dass wir die Sicherheitsschleusen erneuert haben. Aber es gibt immer wieder welche, die denken, sie könnten die Lichtdetektoren austricksen und Batterien und Glühbirnen aus der Fabrik schmuggeln. Dabei gibt ihnen Drakar genügend Kerzen, damit sie und ihre Familien das nötige Licht zum Überleben haben.» Er griff nach einem frittierten Kartoffelstäbchen und steckte es sich in den Mund. «Wie war dein Arzttermin?»
    «Er verschrieb mir Medikamente», sagte Mona. «Er sagte, wenn es in einer Woche nicht besser würde, solle ich wiederkommen.»
    «Und weiter?»
    «Was weiter?»
    «Na, die Ursache. Hat er dir sagen können, woher diese starken Kopfschmerzen kommen?»
    Mona nahm einen dampfenden Topf vom Herd und goss das Wasser des gekochten Gemüses ins Spülbecken. «Er meinte, es sei wahrscheinlich Stress. Aber ich glaube ihm nicht.»
    «Du glaubst ihm nicht?»
    «Das sind keine normalen Kopfschmerzen, Sheldon», sagte sie und sah ihren Mann mit verzerrtem Gesicht an. «Ich glaube, es ist etwas anderes, das sie verursacht. Ich glaube, es ist …» Sie hielt mitten im Satz inne, zögerte und sprach den Gedanken nicht zu Ende. «Vergiss es. Reichst du mir bitte mal die Sahne, Liebster?»
    Sheldon gab ihr die Sahne und sah ihr dabei zu, wie sie das Gemüse verfeinerte und es anschließend in eine Schüssel kippte. «Und was, glaubst du, ist Schuld daran?», hakte er nach.
    Sie schob sich eine ihrer gelockten, nassen Haarsträhnen hinter ein Ohr und schüttelte den Kopf. «Nichts, Schatz.»
    «Du kannst es mir ruhig sagen.»
    «Nein, Sheldon, das kann ich nicht.»
    «Warum nicht?», setzte er nach, während er ein weiteres Kartoffelstäbchen stibitzte. «Ich bin dein Mann. Du kannst mir alles sagen.»
    «Glaub mir, du willst meine Vermutung nicht hören», antwortete Mona trocken. Aber Sheldon ließ nicht locker. Er sah sie besorgt an.
    «Natürlich will ich sie hören. Was ist es, Mona?»
    Sie warf einen flüchtigen Blick an die Decke, an der eine weißglimmende Veolicht-Röhre hing, die die Küche in ein kaltes Licht tauchte. «Ich glaube, es ist das Veolicht», seufzte sie schließlich.
    In Sekundenschnelle verwandelte sich Sheldons Gesichtsausdruck von dem eines besorgten Ehemannes in den eines strengen Geschäftsmannes.
    «Sag das nicht.» Er fasste Monas Arm und zwang sie, ihn anzusehen. «Du weißt, dass Drakar uns damit das Leben gerettet hat!»
    «Ich weiß», flüsterte Mona und senkte den Kopf. «Ich weiß. Ich wusste, dass du das sagen würdest …»
    «Ich will kein Wort mehr davon hören!», sagte Sheldon unmissverständlich.
    Seine Frau nickte. Für ein paar Sekunden sagte keiner von ihnen etwas. Aber tausend unausgesprochene Gedanken hingen zwischen den beiden im Raum. Schließlich ergriff Mona das Wort und meinte versöhnlich:
    «Wahrscheinlich hast du Recht. Es ist wirklich nur der Stress. Nichts weiter.»
    Sheldon löste seinen Griff, fuhr sich über die Glatze und atmete tief durch. «Ich rufe die Kinder, damit wir essen können.» Dann wandte er sich ab, als hätte das Gespräch niemals stattgefunden, ging aus der Küche und rief die Namen seiner beiden Kinder in den oberen Stock hoch.
    «Elkor! Sihana! Essen ist fertig!» Sihana kam leicht wie eine Feder die Treppe heruntergehüpft. Ihr Bruder ließ sich allerdings nicht blicken.
    «Wo ist Elkor? Hast du ihm nicht gesagt, er solle den Tisch decken?», fragte der Vater.
    «Doch, hab ich», sagte Sihana, «aber er hängt wieder mal am Kommunikator.» Sie kicherte. «Ich glaube, er hat eine Freundin.»
    «Teenager», seufzte Sheldon und stellte sich mit verschränkten Armen unter die Wendeltreppe. «Elkor? Schalte den Kommunikator aus! Wir essen!»
    «Ist ja gut, ich komme», kam die genervte Antwort des Fünfzehnjährigen aus seinem Zimmer. Die Mutter brachte den Shuha ins Esszimmer.
    «Sihana, könntest du bitte den Tisch decken?»
    «Aber Papa sagte, Elkor müsse das tun!»
    «Dann wird er eben nachher das Geschirr spülen», beschloss Mona spontan.
    «Geschirr spülen?», empörte sich Elkor, der sich soeben die Treppe herunterschleppte, als wäre jeder Schritt eine körperliche Qual. «Nach dem Essen muss ich gleich weg. Ich hab eine Verabredung.»
    Sihana begann wieder zu kichern, worauf ihr Bruder ihr einen sehr bösen Blick zuwarf.
    «Hilf deiner Schwester beim

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