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Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition)

Titel: Dark City - Das Buch der Prophetie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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meines Wissens in letzter Zeit im ganzen Land häufen. Aber ansonsten nichts, was aus dem Rahmen fällt. Jedenfalls ist mir nichts zu Ohren gekommen, Eure Hoheit.»
    «Und bei Euch, Zara?»
    Der lange Baron strich sich nachdenklich über sein rotes Ziegenbärtchen. «Ich muss gestehen, Eure Hoheit, die Bürger im Süden wissen die Großzügigkeit Eurer Majestät nicht mehr so zu schätzen wie früher. Die Beschwerden häufen sich. Die Leute behaupten, sie hätten zu wenig zu essen. Kürzlich nahm die Sicherheitsgarde ein paar Jugendliche fest, die mehrere Läden geplündert hatten. Es ist eine allgemeine Frustration da, ein Umstand, der die Gewaltbereitschaft zunehmend erhöht. Eine gefährliche Entwicklung. Ich kann es nicht leugnen.»
    «Eine sehr gefährliche Entwicklung», pflichtete ihm Drakar in knurrigem Ton bei, verschränkte die Arme vor der Brust und trommelte mit den Fingern seiner rechten Hand auf seinem linken Oberarm herum. «Und wie steht es bei Euch, Montreal?»
    Der alte Mann rutschte näher an den Tisch heran und atmete tief durch. «Ich gebe es nur ungern zu, Eure Hoheit, aber die Lage scheint sich tatsächlich zuzuspitzen, auch bei uns im Westen. Es brodelt schon lange, aber es gehen neue Gerüchte um, Gerüchte von geheimen Hexenversammlungen. Die Zahl der Hexen hätte sich verdoppelt, so wird gemunkelt. Aber niemand weiß etwas Konkretes. Wir haben mehrere Leute verhaftet und verhört, aber nichts herausgefunden. Die Bevölkerung fürchtet sich. Die Angst ist in allen Gassen spürbar. Es könnte meines Erachtens jeden Moment zu Ausschreitungen kommen.»
    Drakar ballte seine Fäuste und wandte sich entschlossen an Mangol. «Wir müssen handeln. Was schlagt Ihr vor, Mangol?»
    Mangol beugte sich vor, stützte die Ellbogen links und rechts neben den Knauf seines Schwertes, legte die Fingerspitzen aufeinander und verkündete mit rauer Stimme:
    «Ihr wollt meinen Rat? Bereitet Euch auf einen Krieg vor.»
    Eine erdrückende Stille legte sich über die Runde. Die Männer blickten sich an, und jeder hoffte, dass irgendjemand eine andere Lösung vorschlagen würde. Aber keiner tat es. Sie alle wussten, dass sie keine Wahl hatten. Die Hexen planten einen Putsch. Arlos Schwert in ihrer Mitte war Beweis genug, dass die Hexen diesmal aufs Ganze gingen. Und das mussten sie verhindern! Um jeden Preis. Zu viel stand auf dem Spiel. Diesmal mussten sie hart durchgreifen. Die Hexen mussten vernichtet werden, ein für alle Mal.
    Ein Wächter streckte seinen Kopf zur Tür herein.
    «Eure Hoheit, hier ist jemand mit einer wichtigen Nachricht …»
    Drakar ließ ihn nicht ausreden. «War ich nicht deutlich genug, als ich sagte, ich wünsche nicht gestört zu werden?»
    «Eure Hoheit, die Mitteilung ist von äußerster Dringlichkeit.»
    «Nach der Sitzung», schnarrte Drakar gereizt.
    «Es geht um die Gefangenen, Eure Hoheit.»
    Drakar hielt inne und gab dem Wächter schließlich mit einem Kopfnicken zu verstehen, der Bote dürfe eintreten. Völlig außer Atem betrat ein Soldat den Rittersaal. Im Eilschritt durchquerte er den großen Raum und marschierte zielstrebig auf den König zu. Er beugte sich zu ihm und flüsterte ihm aufgeregt etwas ins Ohr. Drakars Gesichtszüge verfinsterten sich augenblicklich.
    «Sie sind was?!», brüllte er wutentbrannt und schlug mit den Fäusten auf den Tisch. Sein Gesicht lief rot an vor Entrüstung. «Wie ist so etwas möglich? Wie? ! »
    «Ich … ich … ich weiß es nicht, Eure Hoheit», stammelte der Soldat verlegen und trat einen Schritt zurück, um außer Reichweite von Drakars Fäusten zu sein.
    «Dafür werdet Ihr Euren Kopf hinhalten», donnerte der König und durchbohrte den Soldaten mit einem unmissverständlichen Blick. Der Soldat schluckte und wurde ganz blass um die Nase, versuchte jedoch, seine stramme Haltung beizubehalten. Die Anwesenden beobachteten Drakars plötzliches Aufbrausen beunruhigt.
    «Was ist geschehen?», erkundigte sich Goran.
    Die Adern an Drakars Schläfen traten deutlich hervor, als er sich seinem ersten schwarzen Ritter zuwandte. «Die Jugendlichen sind geflohen», schnaubte er, und seine Augen blitzten vor Zorn. Die Männer am Tisch rutschten nervös auf ihren Sitzen hin und her.
    «Geflohen?!», wiederholte Zara.
    «Wie ist so etwas möglich?», wunderte sich Montreal.
    «Ich dachte, aus Eurem Kerker wäre noch nie jemand entkommen», warf Hevan ein.
    «Und wie um alles in der Welt schaffen es drei unbewaffnete Jugendliche, sämtliche unserer

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