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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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nichts. Was wirklich frustrierend ist. Es waren allein Devons Entscheidungen und mir ist schleierhaft, warum er es getan hat. Du bist bloß ein Mensch. Was ist so besonders an dir?“
    Jesse beschloss, die Frage nicht mit einer Antwort zu würdigen. Offenbar erwartete Dashiell auch keine.
    „Beziehungen zwischen Vampiren und Menschen funktionieren nur auf Zeit. Irgendwann wird Devon deiner überdrüssig werden. Wenn ihm all die menschlichen Gefühlsduseleien, die er jetzt unglaublich spannend und elektrisierend findet, anfangen auf die Nerven zu gehen. Oder du wirst seiner überdrüssig. Vielleicht stellst du fest, dass romantische Spaziergänge bei Sonnenschein und Pärchen-Brunch mit deinen Freunden unverzichtbar für dich sind. Spätestens, wenn bei dir die ersten Fältchen und Speckröllchen auftauchen, wird die große Frage im Raum stehen. Vielleicht will er, aber du nicht. Oder du willst und er nicht. Was macht ihr dann?“
    Jesse fühlte Wut in sich aufsteigen. „Was willst du von mir?“
    „Wir werden wahrscheinlich die Stadt verlassen müssen. In Melbourne sind wir nicht länger willkommen, gleichgültig, ob die Vampirinnen gefangen werden oder nicht. Vielleicht wird der Herrscher der Stadt uns verfolgen lassen, wer weiß. Jedenfalls müssen wir bald eine Entscheidung treffen. Am besten heute Nacht. Würde es dir gefallen, spontan dein gesamtes Leben umzukrempeln? Alles aufzugeben, was dir vertraut ist? Um für unbestimmte Zeit auf der Flucht vor Vampiren sein? Noch hast du die Möglichkeit, einigermaßen unbeschadet aus der Sache rauszukommen. Kein anderer von uns interessiert sich für dich. An deiner Stelle würde ich es dabei belassen.“ Der goldblonde Vampir erhob sich und ging zurück zu der Tür, hinter der geheimnisvolle Räume liegen mussten. „Mit Devon zusammen zu sein, könnte deine Lebenserwartung drastisch senken. Überleg dir gut, ob es das wert ist.“
    Die Tür schloss sich leise hinter Dashiell und Jesse war wieder allein. Er betrachtete das Sandwich in seiner Hand und verspürte keinen Hunger mehr.

 
    Dashiell ging die letzten Stufen nach oben, öffnete eine Tür und betrat das kombinierte Wohn- und Schlafzimmer. Der Tür schräg gegenüber stand ein Kleiderschrank und zu seiner Rechten ein breites Bett. Dort saß Devon in einem Sessel.
    Er sah erschöpft und eingefallen aus. Ein ungewohnter und beunruhigender Anblick.
    „Niemand zwingt dich, zu bleiben“, bemerkte Devon leise.
    „Ich weiß.“ Dashiell schob den schweren Riegel vor die Tür.
    „Wie du gesagt hast“, fuhr sein Freund fort. „Es waren allein meine Entscheidungen. Sebastian wird Nachsicht zeigen, wenn du ihm erklärst, dass du nichts damit zu tun hattest.“ 
Devon hob einen Becher an die Lippen und trank in tiefen Zügen. Dem menschlichen Auge wäre es nicht aufgefallen, doch seine Bewegungen waren langsam und steif.
    „Sebastian wird mir nicht glauben. Sollte er es aus unerfindlichen Gründen doch tun, wird er verlangen, dass ich mich weiter an der Suche nach dir beteilige.“
    „Dann findest du mich eben nicht.“
    Dashiell lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir wissen beide, dass ich ohne dich nicht hier wäre. Ich wäre wie unsere kleine Blutsaugerin geendet. Oder wie Richard. Natürlich ohne die Verwesung und die Spaziergänge bei Tage.“
    „Du bist mir zu nichts verpflichtet.“ Devon füllte seinen Becher aus einer Thermoskanne auf. „Ich habe lediglich getan, was jeder von uns in der Situation tun sollte.“
    „Du hättest mich bequem bei der Herrscherin von Marseille abliefern und dich aus dem Staub machen können. Hätte dir eine Menge Ärger erspart.“
    „Meine Motive waren rein egoistischer Natur.“ Devon trank einen Schluck. „Ich war auf der Suche nach einer Herausforderung und du hast sie mir geboten.“
    „Mit allen Extras.“ Dashiell schmunzelte bei der Erinnerung an die ersten Wochen seiner Lehrzeit bei Devon. Er hatte einige Schwierigkeiten damit gehabt, gewisse unveränderliche Tatsachen zu akzeptieren. Und gewisse Regeln einzuhalten im Umgang mit der Spezies, der er selbst nicht länger angehörte.
    „Wie oft hättest du mich am liebsten bei Sonnenaufgang mit einem Fußtritt vor die Tür befördert?“
    Devon lächelte. „Sehr oft.“
    „Aber du hast es nicht getan.“
    „Natürlich nicht.“
    „Natürlich nicht“, wiederholte Dashiell in einem Tonfall, der das Thema ein für alle Mal abschloss. Er wäre nie auf die Idee gekommen, Devon

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