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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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dieser Dashiell ihn angriff? Die Polizei? Jesse stopfte das Handy zurück ins Seitenfach. Er hätte in seiner Wohnung bleiben sollen.
    Ganz allein. Mit Sicht auf die Metalltreppe.
    Seine Finger fanden die Pflaster an seinem Hals und Beklemmung schnürte ihm die Luft ab. Nein, hier war er sicherer. So absurd es klang.
    Er entdeckte eine weitere Tür, die ihm bisher nicht aufgefallen war. Es gehörte sich nicht, in den Wohnungen anderer Leute herumzuschnüffeln, trotzdem öffnete er sie. Dahinter lag eine kleine Küche. Jesse fand den Lichtschalter und betrachtete die unbenutzt wirkende Einrichtung. Kein einziger getrockneter Wassertropfen befleckte die Spüle. Der Herd mit den beiden Kochplatten sah aus, als wäre er noch nie eingeschaltet worden. Die Hängeschränke waren allesamt leer und rochen beim Öffnen nach Leim und Sperrholz. Es gab keine Küchengeräte. Einzig der Kühlschrank summte leise vor sich hin. Es kostete Jesse Überwindung, die Tür zu öffnen. Er wusste nicht, was er erwartet hatte. Mit Blut gefüllte Plastikbeutel? Abgetrennte Gliedmaßen? Jedenfalls keine leeren Fächer.
    Jesse zögerte kurz und nahm sich dann die Freiheit, seine Vorräte im Kühlschrank aufzubewahren. Er legte eine der drei Bananen, ein Käsesandwich und eine Flasche Wasser beiseite und ließ die restlichen Sachen im Gemüsefach verschwinden. Als er eine zweite Wasserflasche in die Tür stellte, fiel ihm auf, dass der Kühlschrank für seine Außenmaße innen nicht tief genug war. Entweder besaß er ein sehr platzraubendes Kühlsystem oder es gab ein geheimes Fach. In dem Blutkonserven lagerten?
    Jesse beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken.
    Wenn er mit all dem irgendwie klarkommen wollte, musste er sich eine gewisse Gleichgültigkeit aneignen. Oder einen ganz speziellen Sinn für Humor.   
    Er nahm den Rucksack, in dem noch eine Packung Schokoladenkekse lag, Banane, Sandwich und Wasserflasche und ging zurück ins Wohnzimmer. Sein Magen knurrte hörbar. Von Dashiell war nichts zu sehen, also packte er das Sandwich aus und biss hinein. Das Schlucken schmerzte, aber der Hunger war stärker. Jesse ging zum Fernsehschrank und öffnete die oberen Türen. Dahinter verbarg sich ein alter Fernseher. Hinter den unteren Türen stand eine Mini-Stereoanlage. Daneben lagen unordentliche Stapel von Büchern und CDs. Lediglich zwei Bücher lehnten ordentlich an der rechten Wand. The Lady in the Lake von Raymond Chandler und Der dünne Mann von Dashiell Hammett.
    „Hervorragende Bücher.“
    Jesse ließ vor Schreck fast das Sandwich fallen. Mit klopfendem Herzen wandte er den Kopf.
    Dashiell saß in einem der Sessel beim Fenster.
    Wenn er mich umbringen will , wurde Jesse mit beängstigender Gewissheit klar, werde ich ihn nicht einmal kommen hören.
    Jetzt schwang sein Gegenüber locker das Bein über die linke Armlehne. Die Art, auf die er Jesse fixierte, war unheimlich.
    „Wir stecken tief in der Klemme“, begann Dashiell ohne Einleitung. „Deinetwegen hat Devon es sich mit dem Herrscher der Stadt verscherzt. Was bedeutet, dass wir drei, Devon, du und ich, Geschichte sind. Außer, wir lassen uns ganz schnell was einfallen.“
    Jesse versuchte vergeblich, den Worten zu folgen.
    „Ich verstehe nicht.“
    Dashiell gab einen ungeduldigen Laut von sich.
    „In Melbourne laufen zwei Vampirinnen herum, von denen zumindest eine Menschen gegen ihren Willen verwandelt. Und sie ist nicht sehr erfolgreich dabei. Richard Geoffrey hast du ja am eigenen Leibe erlebt. Wenn eine ihrer Kreaturen von den Menschen entdeckt oder gar gefangen genommen würde, wäre das eine Katastrophe für uns. Die ganze Welt würde von unserer Existenz erfahren. Deinen Freund Richard konnten wir aufhalten, bevor er größeren Schaden anrichtet. Was nicht Devons Verdienst ist. Er hätte Richard und seine Meisterin im Park überwältigen müssen, aber er war zu sehr damit beschäftigt, deine Haut zu retten. Um die Sache schlimmer zu machen, hat er Richard getötet, weil er dachte, der arme Bastard hätte dich ausgesaugt. Richard hätte uns vielleicht das Versteck der Vampirinnen verraten können. Dank Devon ist diese letzte Chance ebenfalls vertan.“ Dashiell musterte ihn abwartend, doch Jesse hatte keine Ahnung, was er darauf erwidern sollte. Das Ausmaß der Ereignisse erschlug ihn förmlich. Was er allerdings deutlich wahrnahm, war der Vorwurf in Dashiells Stimme.
    „Was kann ich dafür?“
    „Nichts.“ Sein Gegenüber grinste bösartig. „Überhaupt

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