Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
Vom Netzwerk:
Melbourne ausliefern?“
    „Ja.“
    Bedeutete das …? Hoffnung keimte in Jesse auf.
    „Müsst ihr die Stadt dann nicht mehr verlassen?“
    Devon schwieg einen Moment. Er schien sich seine Antwort sehr genau zu überlegen. „Wahrscheinlich nicht.“
    Die Erleichterung zog Jesse fast den Boden unter den Füßen weg. Wahrscheinlich war nicht definitiv , aber es war ein Anfang!
    „In Ordnung“, gab er sich betont lässig, während in ihm die Gefühle durcheinanderwirbelten. „Gut. Alles klar.“
    Ein Schmunzeln erschien auf Devons Gesicht.
    „Was ist?“, fragte Jesse irritiert.
    Devons Schmunzeln wurde zu einem äußerst amüsierten Lächeln. Endlich verstand Jesse. Devon konnte wahrscheinlich bis zur kleinsten Nuance hören, riechen und schmecken, was in dieser Sekunde in ihm vorging. Es war vollkommen nutzlos, ihm etwas vormachen zu wollen.
    „Lass das!“, wies Jesse Devon streng zurecht und musste doch grinsen.

 
     
    Kapitel 21
     
    Devons Brustkorb hob und senkte sich in einem einschläfernden Rhythmus. Jesse konnte weder Atemgeräusche noch einen Herzschlag hören und es machte ihm nichts aus. Ein großer Teil der Anspannung war von ihm abgefallen. Er wollte nur hier an Devons Seite liegen und an nichts denken. Er konzentrierte sich auf das Gewicht des Armes, der ihn festhielt und die Finger, die kühle Kreise in seinem Nacken zogen.
    „Wie hast du mich im Stadion gefunden?“, erkundigte sich Devon nach einer Weile leise.
    „Zufall“, erwiderte Jesse, ohne die Augen zu öffnen. „Ich wollte zurück zu meinem Platz und da warst du plötzlich. Wie aus dem Nichts.“ Er lächelte bei der Erinnerung. „Ich dachte, ich sehe Gespenster.“
    „Ich auch“, hörte er Devons Stimme. Sie schien von ganz weit weg zu kommen.
    „Warum fragst du?“
    „Nur ein Gedanke.“
    Jesse war fast eingeschlafen, als ihm etwas einfiel.
    „Vielleicht können wir mal zusammen zu einem Spiel gehen“, murmelte er träge. „Irgendwann.“ Die Vorstellung gefiel ihm.
    Ein Vampir, der Aussie Rules Football mochte. Verrückt. Toll.
    Im nächsten Moment hörten die kreisenden Bewegungen auf.
    „Sie sind da“, flüsterte Devon.
    Sofort jagte Jesses Blutdruck in die Höhe. Er richtete sich auf und sah zur Eingangstür, die sich eben öffnete. Dashiell trat zuerst ein.
    „Zeit zum Aufstehen, Kinder“, begrüßte er sie. „Der Besuch ist angekommen.“
    Ihm folgte mit gesenktem Kopf die Asiatin. Sie trug ein dunkles Kleid und Sandalen. „Darf ich vorstellen: Soony.“
    Jesse musterte die junge Frau finster und stand auf. Devon erhob sich ebenfalls. Während Dashiell die Wohnungstür schloss, führte Devon die Asiatin zu einem der Ledersessel. Sie bewegte sich wie in Trance und ließ zu, dass er sie sanft in den Sessel drückte. Für einen unheimlichen Moment fand ihr Blick den von Jesse. Ihre dunklen Augen waren bar jeglichen Ausdrucks.
    „Wie hat sie uns gefunden?“, erkundigte sich Jesse leise bei Dashiell.
    „Sie weiß, wo du arbeitest. Sie kennt deine Verbindung zu Devon und sie weiß, dass wir die Bar überwacht haben. Ich denke, es war ihr letztendlich egal, wen von uns sie findet. Solange es jemand ist, der ihre kleine Schwester davon abhält, die Welt mit Monstern zu überschwemmen.“
    Die Härte des letzten Satzes brach Soonys Trance und sie fing lautlos an zu weinen.
    „Soony.“ Devon ließ sich vor ihr auf die Knie nieder.
    Die junge Frau sah durch ihn hindurch, aus geröteten Augen, die tief in dunklen Höhlen lagen.
    Jesse drängte das Mitleid beiseite. Sie verdiente es nicht.
    „Soony“, wiederholte Devon und nahm sie bei den Händen.
    Im nächsten Moment war sie ganz ruhig und erwiderte starr seinen Blick. „Wo können wir Ihre Schwester finden?“
    Die Antwort kam geflüstert. Jesse konnte sie nicht hören, doch Dashiell nickte zufrieden.
    „Hat sie weitere Schlafplätze?“
    Diesmal schüttelte Soony den Kopf.
    „Die Adresse liegt in den Docklands“, bemerkte Dashiell. „Fahren wir sofort los?“
    „Nein.“ Devon richtete sich auf.
    Soony blinzelte und schaute sich verstört um. Als wäre sie aus einem Traum aufgewacht. „Wir wissen nicht, wie viele Neugeborene sie um sich geschart hat. Wir warten bis kurz vor Sonnenaufgang, wenn sie am schwächsten sind.“
    Für einige sehr lange Sekunden sagte Dashiell nichts. Schließlich nickte er.
    „Ist das nicht zu gefährlich?“, warf Jesse ein.
    „Wir kommen damit zurecht.“ Dashiells Tonfall machte deutlich, wie wenig ihm die Idee

Weitere Kostenlose Bücher