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Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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öffnen, sah er einen leeren Infusionsbeutel an einem Ständer hängen. Für einige verwirrte Sekunden glaubte er, zurück im Krankenhaus zu sein. Aber die Wände hatten eine andere Farbe und das Piepen der Monitore fehlte.
    Nach und nach wurde Jesses Verstand klarer und er erkannte, dass er in seinem eigenen Bett lag. Sein linkes Handgelenk war bandagiert und in der rechten Armbeuge steckte ein mit Klebeband fixierter Zugang. Das flaue Gefühl im Magen war keine Übelkeit, sondern Hunger. Seine Kehle war nicht von einem Plastikschlauch wund gescheuert worden, den man ihm durch die Speiseröhre bis in den Magen geschoben hatte, sondern von etwas anderem. Jesse hob die linke Hand an den Hals, die sich merkwürdig steif anfühlte. Das war kein Schal, sondern ein Verband. Schlagartig kam die Erinnerung zurück. Sein Herz begann zu rasen, er zerrte an dem Verband. Stechender Schmerz fuhr in seine Hand, doch er zog trotzdem weiter. Schließlich hielt er den Verband in der Hand. Entsetzt starrte er auf die beiden dunkelbraunen Flecken, die sich auf dem weißen Mull abzeichneten.  
    Er hat mich …
    Ich bin ein …
    Bin ich ein …?
    In Panik tastete Jesse seinen Hals ab. Er fand zwei dicht nebeneinanderliegende Wölbungen, die unter der Berührung wie Feuer brannten. Es war kein Albtraum gewesen, es war wirklich geschehen! Spiegel! Er brauchte einen Spiegel!
    Jesse zerrte die Decken beiseite und sprang aus dem Bett. Sobald sein linker Fuß den Boden berührte, schoss ein heißer Blitz in sein Schienbein. Jesse schrie auf und taumelte gegen den Kleiderschrank. Von der Bewegung wurde ihm schwindlig. Er verlor das Gleichgewicht, fiel fast über einen Sessel, der aus irgendeinem Grund im Weg stand, und landete zwischen Bett und Kleiderschrank auf dem Boden.
    Schnelle Schritte näherten sich. Eine brünette Frau in einem gemusterten Kleid kam ins Zimmer gelaufen. Jesse hatte sie nie zuvor gesehen. Er rutschte verängstigt zurück, bis er mit dem Rücken an die Wand stieß.
    „Was ist hier los?“ Jesses Stimme war ein unverständliches Krächzen. Er konnte nicht tot sein, wenn sein Herz so wahnsinnig hämmerte!
    „Ich bin Mia.“ Die Frau war stehengeblieben und hob in einer beschwichtigenden Geste die Hände. „Ich bin eine Bekannte von Devon. Es ist alles in Ordnung!“
    „Bin ich …?“, stammelte er. „Sind Sie …?“
    „Sie wurden von einem Vampir gebissen, aber er hat Sie nicht verwandelt. Sie sind ein Mensch, es ist alles in Ordnung!“
„Wer sind Sie? Wie kommen Sie in meine Wohnung?“
    Jesses Kehle schmerzte vom Sprechen und er zitterte, obwohl er schwitzte.
    „Devon hat mich um Hilfe gebeten. Er hat mich reingelassen.“
Woher wusste Devon, was passiert war? Wie war er in die Wohnung gekommen? War die Frau ein Vampir?
    Mia schien seine Gedanken lesen zu können. „Ich bin kein Vampir. Ich bin ein Mensch, genau wie Sie. Niemand wird Ihnen etwas tun!“
    Jesse versuchte aufzustehen, doch er war zu schwach, um es allein zu schaffen.
    „Ich helfe Ihnen.“
    Er ließ zu, dass Mia näher kam und sich über ihn beugte. Ihre Hände waren warm, und er spürte ihren Atem auf dem Gesicht. Sie war wirklich ein Mensch.
    „Ist Devon hier?“ Jesse hoffte es. Er würde sich sicherer fühlen.
    „Devon ist im Wohnzimmer.“ Sie half ihm ins Bett und deckte ihn zu. „Er schläft.“
    „Wie ist er in die Wohnung gekommen?“
    „Sie müssen ihn reingelassen haben.“
    Die Stimme in seinem Traum? Jesse schaute zum Fenster. Jenseits der Jalousie war es heller Tag.
    „Wie lange habe ich geschlafen?“
    „Es ist Montag, kurz nach vierzehn Uhr. Devon war die ganze Nacht bei Ihnen. Er hat sich erst vor einer Stunde hingelegt.“ Mia musterte ihn neugierig. „Es hat ihn sehr angestrengt. Sie müssen ihm viel bedeuten.“
    Jesse war zu erschöpft und durcheinander, um bei dem Gedanken etwas zu empfinden. Das Lächeln der Frau verblasste. Sie hatte wohl mit einer enthusiastischen Antwort gerechnet.
    „Haben Sie Hunger oder Durst?“
    Er nickte. Beides. Sie reichte ihm eine halbvolle Flasche, die neben dem Bett gestanden hatte. Eines seiner Energiegetränke.
    „Ich bringen Ihnen gleich etwas Suppe.“
    Jesse wartete, bis sie den Raum verlassen hatte, dann trank er in kleinen Schlucken von dem süßlichen Getränk. Jeder Schluck war eine Qual, aber der Durst war stärker. Nachdem er die Flasche geleert hatte, machte er eine vorsichtige Bestandsaufnahme. Sein linkes Handgelenk war unter dem Verband geschwollen und fühlte

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