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Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires: Im Bann der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Möller
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gewisse Zeit zu widerstehen, wenn ihm ein frischer Mord die nötige Kraft dazu verlieh.
    Der größte Vorteil gegenüber Dosenfutter.
    Nachdem sie die Messer an ihren Oberschenkeln befestigt hatten, öffnete Devon die Luke. Der muffige Geruch von abgestandener Luft und feuchten Wänden schlug ihnen entgegen und vermischte sich mit dem unverwechselbaren Gestank nach Tod und Verwesung. Dashiell zog rasch sein Handy aus der Hosentasche und stellte es auf ‚stumm’. Devon beobachtete ihn, holte zu seinem Erstaunen selbst ein Handy aus der Jacke und schaltete es aus.
    Was ich nicht schaffe, schafft sein kleiner Mensch , dachte Dashiell amüsiert. Er folgte Devon die rostigen Stufen einer Metalltreppe herunter, klappte die Luke über ihnen zu und nahm die Sonnenbrille ab. Seine Augen gewöhnten sich langsamer als gewohnt an die neuen Lichtverhältnisse. Ein grünliches Schimmern an den Wänden und auf dem Boden verriet ihm die Ausmaße des Raumes, in dem sie sich befanden.
    Moos und Schimmel gediehen gut in der Feuchtigkeit.
    Devon stand bei der einzigen Tür. Der winzige Rest von Tageslicht, der durch die Rostlöcher in der Luke drang, spiegelte sich in seinen gelb leuchtenden Augen.
    Die Kellertür war ebenfalls unverschlossen. Dahinter lag quer ein Gang, der rechts an einer Mauer endete und links geradeaus verlief. Hier gab es keine Lichtquellen, doch das grüne Schimmern zeichnete die Umrisse des Ganges nach. Sie hätten auch ihren Nasen nachgehen können. Der Geruch der Vampire und ihrer Opfer war in dem schlecht gelüfteten Gang deutlich wahrnehmbar. Dashiell folgte Devon in einigem Abstand. Trotz der Dunkelheit sah er ihn wie einen Schatten mit hellen Umrissen vor sich. Ein Bild, das Dashiells Gehirn aus verschiedenen Informationen zusammensetzte. Devons Geruch, das Zentrum seiner unsichtbaren aber spürbaren Aura, das Rascheln seiner Kleidung, die Luftveränderungen, die seine Bewegungen erzeugten. Heute war es ein schwächeres Bild als gewöhnlich, und Dashiells Sinne reagierten träger auf Veränderungen. Als Devon einmal abrupt stehenblieb, stieß er fast gegen ihn.
    Schließlich standen sie vor einer Tür, unter der starker Verwesungsgeruch hervordrang. Die Spur der Vampire führte weiter den Gang hinunter. Es quietschte kaum hörbar, als Devon die Tür öffnete. Der dahinterliegende Raum war für Dashiell völlig dunkel. Nach dem Geruch zu urteilen, war er mit Mobiliar und Pappkartons vollgestellt. Er folgte Devon hinein. Ein schmaler Pfad führte zwischen all den Sachen hindurch bis hinter einen Schrank. Hier war der Raum freigeräumt und trübes Morgenlicht fiel durch mehrere verschmutzte Glasbausteine. In einer Ecke saß an eine Heizung gefesselt eine tote Frau. Nach den unzähligen Bisswunden zu urteilen, war sie über geraume Zeit als lebende Vorratskammer benutzt worden. Der Anblick erinnerte Dashiell an schlechte alte Zeiten. Bevor Devon ihn gefunden hatte, war er sich für diese Art der Lagerhaltung auch nicht zu schade gewesen. Man tat einiges, wenn man nicht wusste, woher die nächste sichere Mahlzeit kam.
    Dashiell wandte sich dem Kleiderschrank zu, von dem ebenfalls ein äußerst reifes Aroma ausging. Im Inneren hockte zusammengesunken eine verwesende Männerleiche.
    Sie verließen den Raum wieder und gingen weiter. Nach zahlreichen Metern mündete er in einen quer verlaufenden Gang. Die Spur der Vampire führte nach rechts. Links erkannten sie eine Tür, deren Rahmen leicht verzogen war und frische Luft und feine Streifen von Licht hineinließ.
    Ein Notausgang. Oder der direkte Weg in die Sonne.
    Dashiell öffnete leise den Reißverschluss des Etuis, um schneller an die Pflöcke zu kommen. Devon war bereits auf dem Weg zur nächsten Tür. Dashiell sah ihn nach der Klinke greifen und sie vorsichtig hinterdrücken. Offenbar war die Tür verschlossen. Devon wandte sich um. Seine Augen leuchteten selbst in dieser fast absoluten Schwärze wie gelbe Feuer.
    Dashiell zog sein Messer. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Devon drückte die Klinke erneut herunter und lehnte sich nach vorn. Die Mechanik des Türschlosses knackte. Dann, mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung, brach Devon die Tür auf. Er ließ sie nicht nach innen schwingen, sondern hielt sie fest und horchte.
    „Sie sind wach“, flüsterte er, selbst für Vampire kaum hörbar.
    Großartig! Dashiell horchte angestrengt, hörte jedoch keine Geräusche. Schließlich schob Devon die Tür auf. Ein kaum erträglicher Gestank nach Fäulnis und

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