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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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will.«
    »Nicht? Denk an Joy«, entgegnete Alex kühl. Sie hatte nie Skrupel, etwas Schmerzhaftes auszusprechen.
    »Das tue ich.« Und an Killian und Valeria. »Aber ich denke auch an Matthial und an Jamie und an all die Männer, die ihnen folgen. Sie sind viele. Mehr als die wenigen, die so sind wie Joy.« Wenn es überhaupt einen zweiten Menschen auf der Welt gab, der wie Joy war.
    »Verstehe«, murmelte Alex. »Sie machen dir so viel Angst, dass du lieber zu einem anderen Mann wirst statt zu einem stärkeren, der über ihnen steht.«
    Reflexartig schoss Neels Hand nach vorne, er ballte sie zur Faust und schlug den vernarbten Unterarm vor Alex auf die Tischplatte. »Wie soll ich so, wie ich jetzt bin, noch über ihnen stehen?«, zischte er. »Ich bin kaputt. Sie scheißen auf mich.«
    Alex zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Soll ich mir das jetzt etwa ansehen, oder was?« Der Ansatz eines Grinsens flog über ihr Gesicht. »Also ich bin wirklich nicht die Richtige, um dich für dein Aussehen zu bedauern. Oder willst du mich ärgern, weil ich dein neues Muster nicht angemessen bewundern kann?« Ihre Lippen begannen erneut zu zucken, diesmal deutlicher, und als schließlich ein Lachen aus ihr herausplatzte, konnte Neel nicht anders, als mitzulachen, auch wenn er nur lachte, um nicht erbärmlich loszuheulen.
    »Gewonnen«, meinte Alex leichthin.
    Neel räusperte sich. »Wer hat was gewonnen? Ich?«
    »Nee. Graves sagte, du hättest deinen schwarzen Humor verloren, aber ich habe mit ihm gewettet, dass ich dich auf meine Kosten zum Lachen bringe.«
    Sie irrte sich. Es war ein Lachen auf seine eigenen Kosten, er lachte über sich selbst und sein Gejammer. Hier saß eine Frau, die mit weit Schlimmerem zurechtkam, als er es sich vorstellen konnte. Aber immerhin fühlte er sich jetzt besser. Weniger allein.
    »Um was habt ihr gewettet?«
    »Um einen Roman. Er besitzt nur einen, wusstest du das?«
    »Sicher, aber ... Warum ein Buch? Du kannst es eh nicht lesen.«
    Alex lächelte breit. »Na und? Es tut ihm weh, darum. Was ist mit dir, Neel? Was muss ich Scheußliches tun, um dich dazu zu bringen, wieder zu unseren Treffen zu kommen? Du fehlst uns. Muss ich erst dein Mädchen auftreiben? Oder dafür sorgen, dass deine komische Amber einen bedauerlichen, tödlichen Unfall erleidet? Schau mich nicht so böse an, Neel, ich merke das. Ehrlich, die Frau tut dir nicht gut. Sie ist nicht mehr normal im Kopf. Alle nennen sie nur noch das Geistermädchen und du weißt, was Geister tun. Sie rauben uns den Verstand. Das kannst du mir glauben, ich weiß es, denn ich bin mit einem Geist verheiratet.«
    Neel biss sich auf die Lippe. Geistermädchen ... insgeheim hatte er ebenso von ihr gedacht.
    »Du musst sie loswerden, jetzt, da -«
    »Da was?« Neel erhob sich mühsam und versuchte, sein Hemd und seine Jacke glatt zu streichen, und scheiterte. Er hatte sich nach dem Ritt nicht umgezogen und seine Uniform sah aus, als hätte er im Wald übernachtet. Er wusste nicht genau, wie lange er mit dem Kopf auf dem Tisch geschlafen hatte, aber so zerknittert, wie seine Kleider waren, konnte er kaum vor sein Regiment treten und verlangen, ernst genommen zu werden. Er musste sich waschen und umziehen.
    »Da sie bei dir wohnt«, beendete Alex den Satz.
    Neel hielt mitten in der Bewegung inne. »Was?«
    »Du weißt nichts davon?«
    »Offenbar habe ich einiges verpasst. Dir allerdings scheint nichts zu entgehen.«
    »Meine Augen mögen kaputt sein, dafür leihen mir viele Leute die ihren. Hör zu, Cloud hat sein altes Haus geräumt und Mina zu sich ins Hotel geholt - das ist schon ein paar Tage her. Gestern, als du weg warst, hat er das Geistermädchen aus dem leeren Haus gebracht und -«
    »Sag nicht...«
    »Doch, genau. In deine Kammer im Gefängnis. Cloud soll ziemlich wütend gewesen sein, weil du noch immer keine eigene Wohnung hast und wie ein Varlet haust. Ich glaube, das Geistermädchen tat ihm leid. Dutzende von Halbwüchsigen um sie herum sind nicht gerade förderlich angesichts ihres Zustands. Er soll sie eingesperrt haben, damit die anderen nicht über sie herfallen.«
    »Verdammt, das ist nicht gut«, murmelte Neel. Er hatte jetzt weder Zeit noch Nerven für Amber.
    Verdammt seist du, Joy, für das, was du mir da aufgehalst hast!
    »Heul doch«, erwiderte Alex grimmig und lächelte gleich darauf wieder. Es sah mitfühlend aus - falls Alex zu solchen Emotionen denn fähig war. »Ich meine es ernst. Es hilft. Man sieht sofort

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