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dark destiny

dark destiny

Titel: dark destiny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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schien er Neel als Ärger auszumachen und bedauerlicherweise hatte er damit nicht einmal unrecht.
    »Was ich sagen wollte«, fasste Neel zusammen und spürte wieder das nervöse Kribbeln an der Wange, »es wird nicht einfach werden mit mir. Um ehrlich zu sein, es wird sehr schwer werden.«
    »Unmöglich?«, fragte Joy mit neckendem Unterton.
    »Nicht ganz unmöglich, aber -«
    »Wie schade!«
    »Aber zumindest äußerst unkomfortabel. Und nicht ganz ohne Risiko.«
    »Neel«, sagte sie, berührte seine kribbelnde Wange, als würde sie das Gefühl durch seine Haut hindurch pochen sehen, und stand auf, um wieder an die Arbeit zu gehen. Sie blickte noch einmal zu ihm zurück und es war ein Hauch von Schmerz in der Art zu erkennen, wie sie ihre Lippen zu einem Lächeln verkrampfte. »Was glaubst du, warum ich hier bin.«

24
    wie schön wäre es,
    wenn wir schatten wären.

    Morton war kein schlechter Kerl, aber Neel in meiner Kammer übernachten zu lassen, so groß war seine Zuneigung zu mir dann doch nicht. Darum fragten wir ihn erst gar nicht.
    Wir trennten uns, Morton schloss die Bar ab und ging in sein Zimmer. Ich wusste, dass er sich nicht einmal mehr wusch, sondern sofort ins Bett fiel, die Kerze löschte und schon eingeschlafen war, bevor das Wachs erkaltet war. Ich nutzte die Zeit, um mich mithilfe eines Eimers eisigen Wassers zumindest oberflächlich von den Spuren der Nacht zu reinigen, und lauschte zwischendurch auf das verräterische Geräusch. Kaum, dass er zu schnarchen begann, huschte ich durch den Korridor nach unten und öffnete die Hintertür, wo Neel bereits auf Strümpfen wartete, die Stiefel in der Hand.
    Ich kicherte lautlos, während wir die Treppen zu meiner Kammer hochschlichen. So mussten sich Kinder fühlen, wenn sie sich zum ersten Mal verlieben und die Eltern austricksen, weil diese so was noch nicht erlauben. Leise schloss ich die Tür hinter uns und drehte den Schlüssel im Schloss um.
    Wir konnten uns kaum bewegen, weil der Raum so klein und unsere Zurückhaltung so groß war. Das undichte Fenster ließ Zugluft herein, die die Kerzen zum Flackern brachte, und so tanzten unsere Schatten wild und ohne Hemmungen miteinander an den Wänden. Wir beobachteten sie, und als wir uns ansahen, glaubte ich zu erkennen, das Neel dasselbe dachte wie ich.
    Es wäre alles viel leichter, wenn wir Schatten wären.
    Ich setzte mich auf mein Bett, die einzige Sitzgelegenheit, wenn man von dem schmutzigen Boden absah. Es gab so viel, was ich Neel unbedingt sagen musste, ehe wir einen Schritt weiter aufeinander zugehen konnten. Er musste erfahren, dass ich versucht hatte, Matthial aufzuhalten, dass ich sofort nach ihm gesucht hätte, wenn ich der Lüge um seinen Tod nicht aufgesessen wäre.
    Er hätte mir gesagt, dass es okay sei - aber das waren nur Worte. Sie machten nichts wieder okay. Selbst wenn er es ehrlich meinte, so änderte das doch nichts an dem, was schwer in mir lag.
    Da saß ich also, ohne zu wissen, wie ich anfangen sollte. Ich wollte kein Verzeihen, keine Absolution. Es fiel mir leichter, Schuld zu ertragen als Vergebung, die ich nicht verdient hatte.
    »Es gibt keine Entschuldigung für das, was passiert ist«, sagte ich schließlich.
    Neel ließ sich neben mich aufs Bett sinken. Die Matratze senkte sich und ich rutschte näher zu ihm, ohne es zu wollen. Er setzte an, um etwas zu erwidern, aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Nein, widersprich mir nicht. Es gibt keine Entschuldigung. Auch nicht dafür, dass du versucht hast, mich aus dem Chivvy zu holen.« Ich vermied auszusprechen, dass er mich damals hatte gefangen nehmen wollen, weil er mir nicht zugetraut hatte, die Jagd zu überleben. Das konnte ich ihm nicht verzeihen und mir war dabei auch vollkommen egal, dass er recht behalten und letztlich teuer für diesen Fehler bezahlt hatte.
    »Es ist das Beste, wenn wir das, was passiert ist, hinter uns lassen. Ohne >Verzeih mir< und >Ja, ich verzeihe dir<.«
    Er überlegte eine Weile, rieb mit zwei Fingern über seine Wange und nickte schließlich. »Das ist ein guter Vorschlag. Ist ein >Es kommt nie wieder vor< in Ordnung?«
    »Kannst du das denn versprechen?«
    Er sah mir in die Augen, sodass ich nicht einmal mehr blinzeln konnte. »Nein, ich fürchte nicht.«
    »Dann müssen wir wohl abwarten, ob so etwas wieder vorkommt oder nicht.«
    Sein Blick wanderte zu meinen Lippen, die sofort zu prickeln begannen. Seine Mundwinkel zuckten amüsiert, als würde er bemerken, was er in mir

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