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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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die Nacht. Raina zog das letzte Messer aus der Scheide in ihrem Stiefel, stürzte sich auf Bane und wollte ihm sein gesundes Auge herausschneiden, ihn in Fetzen schlitzen. »Du Mistkerl! Du dreckiger, wertloser Mistkerl.«
    Ihre Klinge drang durch die Thermokleidung, die er trug, und traf ihn in den Unterarm, den er abwehrend erhoben hatte.
    Er wandte sich um und schlug ihr mit dem Kolben seiner Plasmakanone ins Gesicht. Sie wäre gefallen, wenn er sie nicht mit seiner freien Hand gepackt und festgehalten hätte.
    Rainas Finger bekamen Banes schwarze Schutzklappe zu fassen, und sie riss sie fort, offenbarte sein zerstörtes Gesicht, die klaffende, vernarbte Höhle, in der einst sein Auge gewesen war. Sie hatte das getan. Sie hatte ihn in einer längst vergangenen Nacht in einem verzweifelten Versuch, vor ihm zu flüchten, gezeichnet. Allerdings war sie ihm nie wirklich entkommen. Sie hatte ihr Leben damit zugebracht, vor den Narben zu fliehen, die er ihr zugefügt hatte, vor den Narben, die bis in ihre Seele reichten.
    Und jetzt hatte er Wizard erwischt.
    Ihr Blick fiel auf Wizards reglosen Körper. »Steh auf!«, schrie sie und wehrte sich gegen Banes groben Griff. Jede Faser ihres Körpers schien in Flammen zu stehen, und der Zorn in ihr wand sich, bis sie das Gefühl hatte, entzweigerissen zu werden. »Du solltest unbesiegbar sein, Wizard. Verflucht noch mal unbesiegbar.«
    Er sollte den Frieden erleben. Er sollte nicht hier im verdammten eisigen Norden liegen und an einer Schussverletzung in der Brust sterben.
    »Steh auf«, flüsterte sie. »Bitte.«
    Bane grinste sie an. Sein zerstörtes Gesicht war durch das böse Lächeln entstellt. »Wähle«, sagte er. »Leben oder Tod.« Er sah sie an. »Noch am Leben, wenn der Morgen kommt …« Er wies mit dem Kinn auf Wizards leblose Gestalt. »… oder tot wie dein Freund.«
    Eine eisige Ruhe umhüllte sie, und sie kannte die einzige Antwort, die sie ihm auf diese Frage geben konnte.
    Sie hatte ihn zur Hölle schicken wollen. Sie hatte ihn allein schicken wollen. Doch sie hatte sich auf die Möglichkeit vorbereitet, dass sie gezwungen sein würde, ihn zu begleiten. Es gab keine Alternative mehr.
    Banes Griff verstärkte sich, und er schüttelte sie wie eine Babyrassel. »Wähle!«, fauchte er und drückte ihr den Lauf der Plasmakanone unters Kinn.
    Sie schob die Zunge in den hinteren Teil ihres Mundes, hinter ihre Backenzähne und löste das kleine Kügelchen, das sie am vorigen Tag dort befestigt hatte.
    Der Metallpin für das Schloss war ihre einzige Chance auf die Freiheit gewesen. Das Kügelchen war ihre letzte Chance, Bane zu bekommen. Vorsichtig schob sie es zwischen ihre Zähne. Ihr würden noch dreißig Sekunden bleiben, sobald sie es zerbissen hatte. Dreißig Sekunden, um ihren Frieden zu machen.
    Aber der Rest der verdammten freien Welt … Tja, wenn sie das hier tat, würde es den Menschen ein Leben ermöglichen. Ein Leben ohne Duncan Bane.
    Es bestand die Möglichkeit, dass Wizard die Wahrheit gesagt hatte, dass ihr genetisches Material irgendwie verändert worden war und dass sie mehr verkraften konnte als ein durchschnittlicher Mensch. Sie konnte es hoffen, doch sie würde sich nicht darauf verlassen.
    Es bestand außerdem die Möglichkeit, dass das Gegengift, das sie sich gestern verabreicht hatte, eine Wirkung zeigte. Sie würde sich allerdings auch darauf nicht verlassen. Das Gift, das sie gewählt hatte, wirkte tödlich und schnell. Ein Gift auf der Basis von Diotoxin. Es gab kein bekanntes Antiserum, aber sie hatte Recherchen über alle verwandten chemischen Präparate angestellt und gegen diese Gifte vorgebeugt. Weit hergeholt, doch die einzige Chance, die sie hatte.
    Sie wollte nicht sterben. Vor allem nicht hier im verdammten eisigen Norden und ohne je den Kuss des Sonnenscheins am Strand kennengelernt zu haben.
    Raina wand sich in Banes Griff und starrte Wizard an.
    Das konnte nur ein schlechter Traum sein. Es war der Alptraum, der sie ihr Leben lang verfolgt hatte – nur jetzt war er in die reale Welt eingedrungen. Schon wieder. Genau wie damals, als sie noch ein Kind war.
    »Ich bin bereit, aufzuwachen«, murmelte sie. Ihr Herz fühlte sich in ihrer Brust wie ein verbogenes Stück Altmetall an.
    Und plötzlich bewegte er sich. Wizard bewegte sich. Es war nicht mehr als ein Zucken des Fingers, aber es reichte aus, um ihr zu zeigen, dass er am Leben war. Die Hoffnung in ihr strahlte heller als eine Phosphormine. Er lebte, und sie hatte vor,

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