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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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in Geberlaune.«
    Sie hätte ihm gern geglaubt, aber sie wusste, dass er eine falsche Schlange war.
Hab keine Angst, schöne Raina. Ich werde dir nicht weh tun.
    Ja. Genau.
Und im Ödland gab es kein Eis.
    Mit einem Ruck drehte Raina sich zur Seite und versuchte, sich zu befreien. Bane lachte leise und holte wieder mit dem Griff der Waffe aus, um sie zu schlagen.
    Das hatte sie erwartet. Sie riss den Arm hoch und fing die Wucht des Schlags ab. Dann kippte sie das Handgelenk blitzartig nach hinten, so dass das Messer, das sie dort versteckt hatte, aus der Scheide glitt. Mit der Kraft, die aus der puren Verzweiflung geboren war, stieß sie die Klinge in den Spann von Banes Fuß und durchtrennte das Material des schweren Stiefels und sein Fleisch.
    Ein Schrei voller Schmerz und Zorn erfüllte die Nacht. »Dafür wirst du bezahlen, Schlampe. Mit Tränen und Gewimmer wirst du dafür bezahlen.« Er knurrte, bückte sich, um das Messer herauszuziehen, und warf es zur Seite.
    Mit ausgestrecktem Arm drehte Raina sich zur Seite und fischte nach der weggeworfenen Waffe. Erleichterung durchströmte sie, als sie mit den Fingerspitzen den Griff ertastete. Fast da. Fast …
    Mit einem kehligen Laut packte Bane ihren Knöchel und zerrte sie weg, so dass sie das Messer nicht mehr erreichen konnte.
    »Söldner«, brüllte Bane wieder und atmete heftig.
    Das Heulen des Windes war die einzige Antwort.
    »Findet ihn. Tötet ihn. Bringt mir seinen abgetrennten, blutigen Kopf«, knurrte Bane den Befehl an seine Untergebenen in sein Headset.
    So viel dazu, anständig zu spielen. Wizard würde ganz sicher nicht seinen Kopf verlieren – nicht, wenn sie ein Wörtchen mitzureden hatte. Raina presste die Fußsohlen auf den Boden, bog den Rücken durch, stieß sich kraftvoll mit den Armen ab und kam auf die Beine. Ihr geschundener Körper protestierte, in ihren verletzten Handflächen und Fußsohlen flammte Schmerz auf.
    Keuchend versuchte sie, sich zu orientieren, versuchte, sich zu erinnern, wo ihre Plasmapistole gelandet war, als sie zur Seite geschleudert worden war. Wenn sie doch nur …
    Bane sprang zur Seite, zu schnell für sie. Mit seinem Gewehrkolben erwischte er ihre Pistole, die auf dem Boden lag. Raina zuckte zusammen, als sie hörte, wie ihre große Hoffnung über das Eis schlitterte.
    Verfluchte Scheiße.
Allmählich gingen ihr die Ideen und Möglichkeiten aus.
    Plötzlich zerriss ein ohrenbetäubender Lärm die Stille der Nacht, und am endlosen dunklen Himmel, der sich über sie wölbte, war ein Feuerball zu sehen. Wenn sie gekonnt hätte, hätte Raina gelächelt. Wizard hatte offenbar das Munitionsdepot gesprengt. Ein kleiner Sieg.
    Das Licht des Feuers bedeutete, dass Bane den Vorteil durch sein Nachtsichtgerät eingebüßt hatte. Sie konnte ihn nun genauso gut sehen wie er sie. Sie schüttelte den Kopf, bemühte sich, einen klaren Blick zu bekommen. Alles war verschwommen. Raina wischte sich mit der Hand über die Augen und spürte etwas Feuchtes. Blut. Sie blutete aus einer Wunde, die er ihr bei dem Schlag zugefügt hatte.
    Sie blinzelte. Es gab eine zweite Explosion, und dann schritt Wizard durch eine Wand aus Rauch und Flammen, die Augen auf sie gerichtet, die Kiefer zusammengepresst. Er kam, um sie zu retten.
    Schwankend lächelte sie, und neue Kraft durchströmte sie, als sie ihn sah. Verdammt, sie würde sich schon selbst retten. Aber vielleicht würde sie ihm gestatten, ihr zu helfen.
    Ein Wachposten kam hinter einer Ecke des Gebäudes hervor und richtete seine Plasmakanone auf Wizards Rücken.
    Raina fühlte sich, als würde sie durch Schlamm schwimmen, und sie streckte instinktiv mit gespreizten Fingern die Arme aus. »Nein!« Das Wort schien ihr im Hals stecken zu bleiben.
    Wizard wirbelte herum und schoss auf die Wache, ehe er sich blitzschnell wieder zu Bane umdrehte. Zu spät, zu spät. Bane zielte mit seiner Waffe auf Wizard und feuerte. Der Schuss traf ihn in die Brust. Durch die Wucht des Aufpralls wurde er gegen die Hauswand geschleudert, bevor er leblos auf den Boden sackte.
    Die Arme fest um die geprellten Rippen geschlungen, stolperte Raina vorwärts. Wizard rührte sich nicht. Keine Atemwölkchen stiegen vor seinem Gesicht auf; kein Heben und Senken des Brustkorbs zeigte, dass er noch am Leben war. Tot. Er konnte nicht tot sein.
    Bane hob wieder die Waffe und richtete sie auf Wizard.
    Nein. Nicht auf diese Weise.
Ein schriller, lauter Schrei, der eher nach einem Tier als einem Menschen klang, zerriss

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