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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Möglichkeit, dass es passieren könnte, war …« Er biss die Zähne zusammen und ballte seine Hände in der leichten Decke, die Raina bis zur Taille bedeckte, zu Fäusten. »Die Möglichkeit deines Todes war
schmerzhaft.
«
    Sie nickte langsam. »Schmerzhaft.«
    »Wenn ich dich verloren hätte, Raina, wäre ich vor Trauer gestorben.« Es klang wie eine Feststellung. Kein Melodram. Kaum eine Spur von Emotionen in seiner Stimme, aber in seinen Augen –
o Gott
 –, in seinen Augen konnte sie die Wahrheit dahinter erkennen. Er hätte ihren Verlust wirklich nicht überlebt.
    »Dann ist es wohl besser, wenn ich noch eine ganze Weile weiterlebe«, erwiderte sie leise.
    Er neigte den Kopf. »Langlebigkeit ist ein Vorteil genetischer Verbesserungen.«
    Sie runzelte die Stirn. Das bedeutete ein schönes langes Leben für ihn, doch was hieß das für sie? Sie setzte sich auf, und ihr fiel auf, dass sie sich schon stärker fühlte. Die Teilnahmslosigkeit und die Übelkeit, die sie verspürt hatte, waren abgeklungen.
    »Also, all das …«, wagte sie sich vor. »Dass du mir dein Blut gegeben hast und dass meine Gene sich verändert haben, um mich stärker zu machen … all das stimmte?«
    Wizard beugte sich vor und nahm einen Teller von dem Tischchen neben ihrem Bett. Auf dem Teller befand sich eine Auswahl an Früchten, geschnitten und geschält. Sie erkannte einen Apfel und eine Orange, aber die restlichen Früchte waren ihr unbekannt.
    »Probier das.« Wizard fütterte sie mit einem Stückchen einer süßen, saftigen Frucht, bei der ihre Geschmacksknospen aufblühten. »Mango«, sagte er.
    »Wizard«, hakte sie nach. »Dein Blut … Meine DNA  …«
    »Ja. Deine Genomsequenz ist strukturell verbessert, verändert, um bessere Vitalität und Langlebigkeit zu erreichen. Die Form der Chromosomen ist charakteristisch in der Länge. Obwohl du nicht so stark wie ich oder wie Yuriko bist, übertriffst du die mutmaßliche menschliche Norm.«
    »Warum sind mir diese … Verbesserungen vorher nie aufgefallen?«
    Wizard legte den Kopf schräg. »Sind sie dir tatsächlich nie aufgefallen?«
    Raina dachte darüber nach und stellte fest, dass es ihr vielleicht doch aufgefallen war. Sie hatte es mit Gun Truckern und Piraten aufgenommen, hatte sich sehr jung schon allein zu helfen gewusst und hatte es geschafft, unbeschadet zu überleben. Sie hatte angenommen, dass es an ihren Fähigkeiten, ihrem Verstand, ihrer Einstellung gelegen hatte, aber rückblickend betrachtet sah sie ein, dass all diese Dinge zwar zum Überleben beigetragen hatten, doch dass es immer eine ungreifbare Eigenschaft gegeben zu haben schien, die sie beschützt hatte. Das war ihr in den Momenten klargeworden, wenn sie ein bisschen schneller, ein bisschen tougher als der Gegner gewesen war.
    »Vielleicht habe ich es gewusst.« Sie zögerte. »Was ist mit Bane?« Sie erstickte fast an dem Namen.
    Er nickte knapp. »Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan.«
    »Also hat er das Gift nicht überlebt? Bist du dir sicher?«
    Er zauderte nur einen winzigen Moment lang. »Korrekt.«
    Sie runzelte die Stirn, unsicher, wie sie seine Reaktion zu deuten hatte. Aber eigentlich war es ihr egal. Bane war weg. Tot. Er würde nie mehr irgendjemandem weh tun. Sie waren vor ihm in Sicherheit. Alle. Wizard, Beth, Yuriko … alle. »Warum habe ich überlebt? Aufgrund der Dinge, die du mir erklärt hast? Die Sache mit meiner DNA ?«
    »Korrekt. In Verbindung mit dem vorab verabreichten Gegenmittel.«
    »Woher wusstest du davon?«
    »Du hast im Delirium gesprochen.«
    Oh. Toll.
Was hatte sie noch alles ausgeplaudert?
    Er nahm noch eine Frucht vom Teller und steckte sie ihr in den Mund. Als der Geschmack auf ihrer Zunge explodierte, seufzte sie wohlig auf. Wizard blickte sie an und verzog den Mund zu einem Lächeln; dann genehmigte er sich selbst ein Häppchen Obst.
    Raina blickte sich um und fragte sich, wo im verdammten eisigen Norden sie sein mochten. Es war kein Kunststoffglas in den Fenstern, und ein fremdartiges Geräusch überflutete ihre Sinne. Sie blinzelte und fühlte sich, als hätte sie eine surreale Dimension betreten. Sie war nicht tot. Sie saßen hier und unterhielten sich, als hätten sie die Welt nicht gerade von einem sadistischen Tyrannen befreit. Und sie aßen Obst. Träumte sie?
    Sie sah ihn an, verwirrt und ein bisschen ängstlich. Wie grausam es wäre, wenn dieser Moment sich als reines Produkt ihrer Vorstellungskraft entpuppte. »Wo bin ich?«
    »Wo du sein

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