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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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muskulösen Körpers zu streichen, seine Sinne zu umschlingen, wie er die ihren umschlungen hatte. Alles wegen eines heißen, feuchten, unbekümmerten Kusses. Und die Erkenntnis machte ihr Angst. Zu viel. Zu schnell. Ein Kuss von einem käuflichen Auftragskiller, und sie war beinahe bereit, ihre Seele für mehr zu verkaufen. Das war Wahnsinn.
    Mit einem leisen Stöhnen löste sie sich von ihm. Ihr Atem ging schwer, und sie fühlte sich, als wäre alles, was sie wusste, alles, was sie war, auf den Kopf gestellt. Absichtlich fuhr sie sich mit der Rückseite einer behandschuhten Hand über den Mund und wischte das Gefühl und den Gedanken an seinen Kuss weg. Doch so einfach war das nicht.
    Er beobachtete sie. Sein Verlangen schien ihn wie ein Heiligenschein zu umstrahlen, und wenn jetzt nichts passierte, würde sie ihn in ungefähr drei Sekunden packen und hinter sich herziehen, bis sie in ihrem Truck und in der Privatsphäre waren, die er bieten konnte.
    Das Geräusch eines Fahrzeugs fesselte ihre Aufmerksamkeit. Dankbar für die Ablenkung zügelte sie ihre Gedanken und sah auf, um einen ramponierten Sattelzug zu erblicken, der langsam auf sie zufuhr. Das Ding war älter als die Alte Führung. Eine Tür fehlte, und der Auflieger war nicht mehr als ein offener Anhänger mit einem zerbrochenen Gitter, das kaum noch an den Seiten hielt.
    Wizard zögerte eine Millisekunde; dann schlenderte er zu dem Sattelzug. »Ich übernehme die Spitze«, sagte er zu dem Fahrer und deutete, während er sprach, auf den Scooter.
    Raina blinzelte, überrascht, wie schnell er sie, wie schnell er die feurige Anziehung ausgeblendet hatte, die noch vor Sekunden zwischen ihnen geherrscht hatte.
    Dann drehte er sich zu ihr um, und sie sah, dass sein kühler Tonfall die Hitze, die immer noch zwischen ihnen pulsierte, Lügen strafte. Er hatte nichts vergessen, und etwas in seiner Miene versprach, dass er zurückkommen würde, um zu Ende zu bringen, was sie begonnen hatten.

[home]
    10 . KAPITEL
    W izard raste über das gefrorene Gelände, mit jeder Feinheit der Umgebung vertraut. Sicher glitten die Kufen des Schneemobils über die Fläche aus Schnee und Eis, die die Erde bedeckte, so weit das Auge reichte. Instinktiv wanderte sein Blick über den Horizont, als er Ausschau nach Hinweisen hielt, dass sie bald Gesellschaft bekommen würden, aber alles war ruhig.
    Im Gegensatz zu seinen Gedanken. Vollkommen untypisch für ihn wirbelten sie sehr verstörend in seinem Kopf herum. Sie hatte irgendetwas mit ihm gemacht, etwas nicht Greifbares und Unerklärliches. Raina Bowen war ein hübsch verpackter Blizzard, der um ihn herum- und durch ihn hindurchstürmte und ihn in einem Zustand vollkommener Verwirrung zurückließ.
    Inakzeptabel. Er war an Fächer gewöhnt. In diesem Fach legte er Erinnerungen ab. Und da war der Platz für die aktuelle Aufgabe. Und dort der Ort für sexuelle Erlösung. Er hatte nur ein Fach für Emotionen, nur einen Ort, zu dem ein anderes fühlendes Wesen Zugang bekam, und diese Ecke war für Yuriko reserviert. Früher einmal auch für Tatiana, doch inzwischen war sie in dem Fach für die Erinnerungen eingesperrt. Dunkle, heftige Erinnerungen mit einem Schuss Schuld. Dieses Fach öffnete er nur sehr selten. Er versagte es sich selbst, den Schmerz ihres Verlustes zu spüren.
    Aufgewühlt presste er eine Faust gegen seine Stirn, ehe er sie wieder sinken ließ. Wieso tanzte Raina Bowen durch jedes seiner Fächer und löschte jeden logischen Gedanken und jede vernünftige Strategie in ihm einfach aus?
    Nein, sie tanzte nicht. Raina Bowen stürmte eher, mit einem fünfundzwanzig Zentimeter langen Messer in der einen und einer Plasmapistole in der anderen Hand. Bei dieser Vorstellung musste er lächeln und überraschte sich selbst mit dieser Reaktion. Er hatte in den Tagen, seit er Raina getroffen hatte, mehr gelächelt als in den vergangenen Jahren zusammen.
    Vielleicht lag
darin
die Anziehungskraft. Er suchte weiter nach Gründen, fand aber keine.
    Nein, das war nicht ganz korrekt. Er fand zu viele Gründe, zu viele Gefahren für seine ruhige Entschlossenheit. Wenn er an Raina dachte, dachte er an all das Mutige und Beherzte und, ja, sogar das Gute an ihr, obwohl sie ihre Freundlichkeit unter einer harten Schale verbarg. Er wusste von den Kids in Dorje, von den Opfern, die sie für eine Schwester gebracht hatte, die sie nicht einmal kannte.
    Er war ein viel zu fähiger Stratege, um bei der Recherche über seine Beute zu versagen. Und

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