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Dark Future: Herz aus Eis

Dark Future: Herz aus Eis

Titel: Dark Future: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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nach mir, und ich werde diesem Ruf folgen.«
    »Ja, Mr. Bane. Ja, Sir.« Harlan James ging zur Tür und flüchtete aus dem Büro.
    Duncan schloss die Internetverbindung und achtete darauf, sein Passwort zu ändern, als er es tat. Sein Flugzeug würde in zwanzig Minuten starten, und es würde weniger als vier Stunden dauern, bis er Gladow erreichte. Zum Glück gab es keinen Gegenverkehr, wenn er flog. Ein leises Lachen entschlüpfte ihm. Er besaß das einzige Flugzeug in der gesamten nördlichen Hemisphäre.
    Einen Moment lang dachte er an Earl, den Mann, dem er drei Tage gewährt hatte, um Raina Bowen ausfindig zu machen. Die Frist war noch nicht ganz abgelaufen, doch selbst wenn er mit dem Schneemobil Tag und Nacht und ohne Pause durchfuhr, würden drei Tage nicht ausreichen, um das Ödland zu erreichen und sie aufzuspüren. Was für ein Jammer. Duncan hatte seine Entscheidung getroffen. Er konnte niemandem vertrauen außer sich selbst. Er hätte sich von Anfang an persönlich um die Angelegenheit kümmern sollen.
    Es gab nur noch eine Kleinigkeit zu erledigen, bevor er aufbrach. Er würde sein Orakel befragen, die Frau, deren genetische Verbesserungen ein ungewöhnliches und beunruhigendes Talent hervorgebracht hatten. Er fragte sich, ob sie dieses Mal ein bisschen kooperativer sein würde, seine kleine Tatiana, die in ihrer luxuriösen Zelle eingesperrt war. Sie hatte ihm so viele verlockende Einblicke in die Zukunft verschafft, aber wenn es um seine Fragen nach Raina ging, wurden ihre Antworten immer so unerfreulich vage.
    Mit dem Finger fuhr Duncan über die Augenklappe, hinter der sich die leere Augenhöhle verbarg, und erlaubte sich das Vergnügen, sich Raina Bowen vorzustellen – nackt, gebrochen, gefesselt zu seinen Füßen. Das Bild war unsagbar reizvoll. Ein erregendes Erschauern durchzuckte ihn.
    Er drückte den Knopf an seiner direkten Satellitenverbindung und gab den Befehl, Earl zu liquidieren. Tja, der Mann hätte einfach schneller arbeiten müssen.
     
    »Guten Tag.« Yuriko stand neben Rainas Sattelzug und hielt behutsam ein in Lumpen und Stofffetzen gehülltes Bündel an die Brust gedrückt.
    »Es ist Tag?« Der Himmel war stockfinster, doch das bedeutete nicht, dass es nicht Tag sein konnte. Raina warf einen Blick auf ihre Uhr, ehe sie wieder Yuriko ansah. Sie machte die Tür zur Fahrerkabine auf und gab Yuriko ein Zeichen. »Komm herein.«
    Ein bisschen Gesellschaft kam ihr ganz gelegen, denn mit jemandem zu reden war besser, als im Dunkeln zu hocken und darüber nachzudenken, wann das Geld überwiesen werden würde. Oder darüber nachzudenken, wo Wizard steckte.
    Okay.
Das war nicht alles gewesen, was sie angestellt hatte. Auf ihrem Hintern zu sitzen war einfach nicht ihr Stil. Sie hatte sich angewöhnt, mit den Rebellen zu trainieren, hatte ihnen ein paar neue Tricks beigebracht und selbst einiges gelernt. Sie saß nicht nur herum und wartete; sie
fügte sich ein.
Und das war ziemlich seltsam.
    Raina trat zur Seite, als Yuriko mit dem Bündel in der Armbeuge flink in den Truck kletterte.
    »Ich habe ein Stew gekocht. Nach deinem Rezept«, sagte Raina, ging ihr voraus in den Wohnbereich und musste daran denken, dass sie in der letzten Woche mehr Besucher in ihrem Sattelzug gehabt hatte als im gesamten Jahr davor. Erst Wizard. Jetzt Yuriko. Zwei Personen mehr als normalerweise. Ach, und Big Luc, aber der zählte nicht als Person. »Hast du Hunger? Es ist mehr als genug für uns beide da.«
    Raina nahm noch eine Schüssel aus dem Schrank über der Spüle und stellte sie neben das Schüsselchen, das sie schon vorher für sich herausgenommen hatte. Einen Moment lang starrte sie die beiden Schalen an, die Seite an Seite standen. Sie war es gewohnt, allein zu essen.
    Yuriko trat zu ihr und stellte das Bündel auf die Anrichte. Als sie es auswickelte, kam ein kleiner Tontopf zum Vorschein, den sie direkt unter ein Lumi-Licht schob. Dunkle Blätter ragten über den Rand des Topfes, und mitten aus dem Grün schauten zwei kleine rosafarbene Blüten an feinen Stengeln hervor.
    Es dauerte einen Augenblick, bis Raina verstand, und als sie endlich begriff, hob sie den Blick, um Yuriko anzusehen. Sie fühlte sich ein bisschen verwirrt und dankbar und etwas ängstlich.
    »Für dich, Raina Bowen. Du musst die Pflanze unter dem Licht stehen lassen, allerdings nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht. Die Hälfte der Zeit braucht sie Licht. Die andere Hälfte über bevorzugt sie die Dunkelheit. Gib ihr Wasser,

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