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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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Auseinandersetzung von Angesicht zu Angesicht kommen sollte. Und wenn alle Stricke rissen, konnte sie immer noch ihre bloßen Hände als Waffe benutzen.
    Abrupt blieb sie stehen. Tristan prallte gegen ihren Rücken und stieß die Luft aus.
    »Was zur Hölle soll das?«, murmelte er und hob die Hände, um sie vorwärtszuschieben. Als sie stehen blieb und sich keinen Zentimeter bewegte, schob er kräftiger und wiederholte: »Was zur Hölle soll das?«
    »Es ist so eine Sache mit dem Weglaufen«, sagte sie und drehte sich um, um ihn anzusehen. »Ich tue es nicht, solange ich nicht mit Sicherheit weiß, dass es die beste Entscheidung ist. Genau genommen bin ich erst einmal in meinem Leben vor etwas weggelaufen. Ich halte es für besser, sich der Gefahr zu stellen und sie zu beseitigen. Denn sonst wird das, wovor man wegrennt, einen einholen, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.«
    »Was?«
Er schüttelte den Kopf, seine Augen funkelten in der Dunkelheit, und sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er ihre Reaktion nicht glauben konnte und auch nicht guthieß. »Hast du den Verstand verloren? Du weißt doch nicht einmal, womit wir es zu tun haben.«
    Sie zuckte mit den Schultern, ging auf ein Knie herunter, zog währenddessen in einer fließenden Bewegung die AT 450 hervor und begab sich in Schussposition. »Also klär mich auf. Womit haben wir es denn zu tun?« Sie warf ihm einen Blick zu. »Du kannst natürlich auch weiterrennen, wenn du willst.«
    Er schürzte die Lippen, als er sie anstarrte, und sah aus, als würde er um Selbstbeherrschung kämpfen. Vermutlich rang er gerade den Drang nieder, sie zu packen und hinter sich herzuziehen wie ein Neandertaler.
    »Die Luft, die ich ausatme, wird von meiner verrückten Begleiterin eingeatmet. Die Dunkelheit, die mich umgibt, umgibt auch meine verrückte Begleiterin«, murmelte er offensichtlich mehr zu sich selbst als zu ihr. »Die Gefahr, die auf mich lauert, lauert auch auf meine verrückte Begleiterin.«
    Es war eine berechtigte Annahme, dass er mit seiner »verrückten Begleiterin« sie meinte.

[home]
    10. Kapitel
    K annst du gut genug zielen, um uns beiden das Leben zu retten?«, flüsterte Tristan ihr, über sie gebeugt, ganz leise ins Ohr.
    In dem Moment wurde Tatiana bewusst, dass er keine Plasmapistole hatte. Keine der Personen, die sie draußen gesehen hatte, hatte eine Plasmapistole bei sich gehabt. Was seine Frage erklärte. Er stand hinter ihr und hoffte, dass sie treffen würde, worauf auch immer sie zielte.
    Wäre die Situation andersherum – hätte er die Plasmapistole gehabt und sie nicht –, wäre sie vermutlich nicht so vertrauensvoll.
    Ihre Treffsicherheit war mehr als gut, aber das konnte er nicht wissen.
    Mit einem frustrierten Zischen warf sie ihre Setti 9 durch die Luft und hörte das leise Geräusch, als er mit der Hand die Waffe auffing.
    »Du musst auf den Kopf zielen«, sagte er und richtete sich auf. Tristan im Stand und sie in der Hocke, gaben sie einen zweireihigen Verteidigungswall ab. »Und sei nicht überrascht, wenn sie sich nach dem Schuss noch bewegen. Der einzige Weg, sie endgültig zu stoppen, ist es, den Hirnstamm zu durchtrennen.«
    »Danke für den Ratschlag.«
    Er hob die Setti 9 an. »Danke fürs Teilen.«
    »Du bist …« Sie hatte nicht mehr die Gelegenheit, ihre Erwiderung zu beenden, denn eine schwarze Masse kam aus der Dunkelheit auf sie zu und drängte durch den engen Korridor wie eine Art riesige, vielbeinige Spinne.
    Unmenschliches Schreien und Knurren umgab sie, hallte von den Wänden wider und stürzte auf sie ein. Keine Waffen. Sie hatten keine Waffen.
    »Schieß nicht«, schrie sie. »Sie haben keine …«
    Sie unterbrach sich, als ihre Haut prickelte und von irgendetwas getroffen wurde. Sie bemerkte, dass sie mit einem Hagel scharfkantiger Metallsplitter bombardiert wurden, die aus primitiven Blasrohren abgeschossen wurden.
    Hinter sich glaubte sie Tristan murmeln zu hören: »Und du meintest …«
    Tatiana drückte ab. Und noch einmal. Sie traf, worauf sie zielte, doch das Ding kam trotzdem näher, löste sich aus der Gruppe und taumelte allein vorwärts.
    Jetzt konnte sie erkennen, dass sie Messer hatten, Rohre, sogar provisorische Äxte. Einfache Waffen, aber dennoch Waffen.
    Sie befanden sich noch immer ein Stück entfernt im Korridor, doch der Gestank war so stark, dass sie fast würgen musste. Sie hatte schon widerliche und verfaulende Dinge gerochen, aber das war nichts im Vergleich zu diesem

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