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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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küsste.
    »Der Schlüssel?«, fragte er Thom. Der stämmige Mann zog einen Titanschlüssel hervor, der an einer dicken Kette an seinem Hals baumelte, während Gavin das Gegenstück herausholte.
    Zusammen gingen sie zu dem kleinen Gebäude, in dem sich der altmodische Aufzugschacht befand. Zuerst führte Gavin seinen Schlüssel ein, dann Thom. Sie drehten sie und stellten so die Stromzufuhr zum Lift ab, der sich unten befand. Gleichzeitig schalteten sie das Netz aus Laserstrahlen ein, das den Schacht zu einer Todesfalle machte.
    Falls die Eingeschlossenen versuchen sollten, diesen Weg an die Oberfläche zu nehmen, würden sie oben feststellen, dass der Ausgang gesprengt worden war und eine unüberwindbare Geröllschicht den Weg nach draußen versperrte.
    Bei dem Gedanken musste Gavin lächeln. Niemand würde es so weit schaffen. Denn zuerst würde derjenige die Aufzugkabel im Schacht hinaufklettern müssen – und das Netz aus Laserstrahlen würde jeden, der das probierte, in winzige blutige Stücke zerteilen, noch ehe er es bis oben geschafft hätte.

[home]
    15. Kapitel
    A ls er hinaufkletterte, um oben aus dem Schutthaufen, der den Tunnel blockierte, einen großen zerklüfteten Steinblock hervorzuziehen, fiel Tristan auf, dass Ana ihm auswich. Ganz offensichtlich achtete sie darauf, ihn nicht zu berühren.
    Das bewies, dass sie um einiges klüger war als er.
    Was zur Hölle hatte er sich dabei gedacht, sie so zu küssen? Schon wieder?
    Er nahm ein paar sehr gefährliche Gewohnheiten an.
    »Warte«, wies er sie an, als sie einen großen Steinbrocken aus dem Haufen wuchtete. Ein schwerer, widerlicher Geruch drang aus den Trümmern zu ihnen herüber und traf ihn mit einer derartigen Wucht, dass er unwillkürlich zurückzuckte.
    »Kein Grund zu warten«, erwiderte sie. »Ich weiß, was dahinter ist.«
    »Ana …«
    Sie zog ein weiteres Stück zerschlagenen Betons heraus, und gemeinsam blickten sie hinab auf die Überreste eines Plünderers. Seine Gliedmaßen waren abgetrennt und bis auf die Knochen abgenagt worden. Die Zahnabdrücke waren zu groß für Ratten.
    »Sie haben ihn gegessen. Einen von ihnen«, sagte sie tonlos und ohne Bestürzung. Es war eine schlichte Feststellung.
    »Du weißt, dass sie das tun. Du hast es gestern gesehen.« Er sah sie an und fragte sich, wie zur Hölle sie so ruhig bleiben konnte. Die meisten Menschen hätten jetzt bereits einen hysterischen Anfall bekommen.
    Aber Tatiana war nicht wie die meisten Menschen.
    Er wollte ihr sagen, dass er ihre Haltung bewunderte, dass er
sie
bewunderte. Stattdessen sagte er: »Wir müssen weiter.« Und dachte:
Tja, das war jetzt verdammt redegewandt.
    Er ging um die Leiche herum und kletterte weiter die Reste des Schutthaufens hinauf.
    Was auch immer ihnen unterwegs begegnen würde, er würde nicht zulassen, dass Ana in die Schusslinie geriet. Eher würde er einen Schlag einstecken, als dass man ihr weh tat.
    Bei dem Gedanken musste er tatsächlich auflachen, tief und bitter. Denn wenn sie gewusst hätte, was in ihm vorging, dass er wie ein Macho und Beschützer dachte, hätte sie ihn vermutlich eigenhändig erschossen.
    »Ist Lachen eine angemessene Reaktion?«, fragte sie dicht hinter ihm. Das Geräusch von Steinen, die sich bewegten und herunterrollten, folgte jedem ihrer Schritte.
    Eine seltsame Frage. Er hatte bereits festgestellt, dass sie das manchmal machte … seltsame Fragen stellen. »In diesem Fall hat man die Wahl zwischen Lachen und Kotzen.«
    Sie schwieg einen Augenblick lang. »Wenn das so ist, bin ich mit deiner Entscheidung einverstanden.«
    Das Loch war inzwischen groß genug, um sich hindurchzuzwängen. Zusammen hatten sie in fünfzehn Minuten geschafft, wozu er allein eine gute Stunde benötigt hätte.
    »Hast du die Sprengladung angebracht, mit der dieser Tunnel gesprengt wurde?«, fragte sie.
    »Nein. Wenn ich das getan hätte, dann hätten wir den Weg nicht so leicht freiräumen können.«
    »Bist du dir da sicher?« Sie lachte leise. Ein unglaublich anziehender Klang. »Du hättest das Cytoplast vielleicht, ach, drei Millimeter zu hoch angesetzt … oder zu niedrig …«
    »Was bist du doch für ein witziges Mädchen«, entgegnete er, obwohl er wusste, dass seinen Worten die nötige Überzeugung fehlte, denn tatsächlich genoss er ihre kleinen Neckereien.
    »Ein witziges Mädchen«, sinnierte sie hinter ihm. »Ich habe mich nie so gesehen. Aber es gefällt mir, dass du mich so siehst.«
    Er legte sich auf den Bauch und zog

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