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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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aufhalten.
    »Ja, Sir«, murmelte sie, aber er gab nur ein gedämpftes Lachen von sich.
    Der Geruch, den sie vor ein paar Minuten wahrgenommen hatte, wurde stärker, je weiter sie gingen. Tristan bewegte sich, als würde er einen Weg entlanglaufen, den er schon viele Male zuvor genommen hatte. Er schien sich auf eine Karte in seinem Geist zu verlassen, denn in der Finsternis konnte er den Untergrund, wie er jetzt war, mit Sicherheit nicht erkennen.
    »Wir könnten ein Lumi-Licht entzünden«, schlug sie vor.
    »Es könnte sie anlocken. Ich würde gern reingehen und wieder rauskommen, ohne als Dinner serviert zu werden.«
    Tatiana kämpfte mit sich, ob es vernünftig war, ihm anzubieten, die Führung zu übernehmen. Das hätte bedeutet, ihm einige ihrer Geheimnisse zu verraten – zumindest genug, um ihm zu erklären, warum sie im Dunkeln sehen konnte.
    Wie vieles konnte sie ihm verraten, ohne dass es gefährlich wurde? Sie vertraute niemandem.
    »Dann lass mich nach Trümmern Ausschau halten«, sagte sie schließlich. »Ich kann nachts außergewöhnlich gut sehen. Ich kann Umrisse erkennen.«
    »Ist das wahr?« Er gab ihr ein Zeichen, an ihm vorbeizugehen – nicht weil er weniger von ihr hielt oder mehr, sondern weil er sie für gleichberechtigt hielt. Der Gedanke war eine Offenbarung. »Dann übernimm du die Führung, Ana.«
    Er würde zu viele Fragen stellen, wenn sie ihm sagen würde, dass sie im Dunkeln besser sehen konnte als mit einem Nachtsichtgerät. Fragen, die zu beantworten sie keine Lust verspürte. Also ging sie langsam voran, als sie die Spitze übernahm, um so bewusst den Eindruck zu erwecken, sie würde sich eher vorwärtstasten, als zu gehen.
    »Sackgasse«, sagte sie einen Augenblick später, als sie zu einer verschlossenen Metallluke kamen. Sie war überrascht, als sie den Eingang näher betrachtete. Er war mit einer Laserverriegelung verschlossen und nur per Stimmerkennung zu öffnen. Im Gegensatz zu den anderen Zugängen, die mit veralteten Sicherungssystemen ausgestattet waren, war für diese Tür die aktuellste Technologie verwendet worden.
    Und Tristan kannte den Weg hinein. Interessant.
    »Ich mach das schon.« Er trat vor sie und veranstaltete seinen Zauber mit der Stimmerkennung. Doch diese Tür war mit mehr als nur einem zusätzlichen Netzhautscan geschützt. Er schob einen Finger in eine Öffnung. Wird der Fingerabdruck gescannt?, fragte sie sich. Dann wurde ihr klar, dass das Gerät eine Blutprobe nahm, die es nach genetischen Markern untersuchte.
    Das hieß, dass sein genetischer Fingerabdruck irgendwo zum Abgleich hinterlegt war und dass der Computer, der das Sicherungssystem in diesem Teil der Anlage steuerte, an einer eigenen Energiequelle hing.
    Tristan legte den Kopf in den Nacken, und der Scanner fuhr seine Gesichtszüge ab. Eine Software zur Gesichtserkennung. Schließlich gab er einen vierzehnstelligen Code ein.
    »Wenn das mal nicht ein bisschen zu viel des Guten ist«, murmelte sie.
    Nachdem er den Code eingegeben hatte, dachte sie darüber nach, was es bedeutete, dass er das alles in absoluter Dunkelheit bewerkstelligte.
    Vermutlich deswegen, weil er es schon so oft gemacht hatte, dass er nicht einmal mehr darüber nachdenken musste.
    Unbehagen ergriff sie und jagte wie auf kleinen Rattenfüßchen durch sie hindurch.
    Mit einem sanften Zischen öffnete sich das Vakuumschloss, und die Tür glitt auf. Als sie hindurchgegangen waren, drehte Tristan sich um und wiederholte jeden der Schritte zur Sicherung, um den Zugang zu verschließen. Hinein und hinaus.
    Er wirkte inzwischen sehr konzentriert, seine Körpersprache zeugte von seiner Anspannung, seine Aufmerksamkeit war allein auf seine Aufgabe gerichtet. Ihr Misstrauen wuchs.
    Sie gingen einen breiten hohen Korridor entlang, von dem große Räume abgingen, die mit Türen mit Kunststofffenstern verschlossen waren. Einige der Räume waren zerstört, andere in so makellosem Zustand, als hätte gerade jemand das Licht ausgeschaltet und wäre nur kurz weggegangen.
    Durch die Türen konnte sie lange weiße Anrichten sehen, über denen Nukleoplast-Bildschirme hingen. Es gab Link-Boards und Tastaturen. Hochmoderne Technologie – ein starker Kontrast zu der überholten Ausrüstung im anderen Teil der unterirdischen Anlage. Wieder überkam sie Skepsis und verstärkte den Eindruck, dass an diesem Szenario etwas ganz und gar nicht stimmte.
    Sie blieb vor einer Metalltür stehen, die eindeutig abgesprengt worden war und nur noch an der

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