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Dark Future: Herz aus Feuer

Dark Future: Herz aus Feuer

Titel: Dark Future: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Kenin
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sich um, sah sich fieberhaft in dem Labor um und bemerkte, dass nicht alles so makellos war. An einer Wand waren Schränke aufgerissen worden, und der Inhalt lag zerbrochen und zerstört auf dem Boden. In den Ecken bewegten sich die Schatten.
    »Nein«, sagte sie wieder, doch ihre Stimme ging in einem Missklang aus Heulen und Knurren unter. Aus den Ecken kamen sie hervor, und erst in diesem Moment erkannte sie, dass in den Wänden Schlupflöcher waren.
    Dies hier war das Reich der Monster.
    Instinktiv stürzte sie nach vorn, drehte sich, so dass sie Rücken an Rücken mit Tristan stand. Überall um sie herum kamen Monster aus den Schatten hervor.
    Mit einem entsetzlichen Schrei sprang eine der Kreaturen über die Anrichte. Das Wesen griff sich einen Metallhocker, riss ihn hoch und zerstörte alle Lumi-Lichter bis auf eines an der Decke.
    Spitze Scherben aus Kunststoffglas regneten auf sie herab, fielen ihnen auf die Köpfe, ihre Schultern, prasselten zu Boden. Sie spürte, wie eine scharfe Scherbe ihre Wange aufritzte.
    Sie hatte ihre AT 450 hervorgezogen und feuerte Schüsse ab, während sie die Setti 9 aus dem Holster holte.
    »Nimm die hier«, rief sie, hielt Tristan die Plasmapistole entgegen und schoss mit der AT 450 auf eine Kreatur, die sich aus dem Dunkel heraus auf sie stürzen wollte. Mit einem schrillen Kreischen, das nicht zu enden schien, fiel das Ding zu Boden und schlug hektisch auf das Loch in seiner Brust.
    Tristan streckte die Hand nach der Plasmapistole aus, die sie ihm hinhielt. Alles ging viel zu langsam. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Sie richtete ihren Blick auf seine ausgestreckte Hand, nahm nur noch diese Hand wahr. Im nächsten Moment jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit von ihm abgelenkt, und sie hatte schlagartig wieder den ganzen Raum im Blick, als von der Anrichte aus drei mutierte Plünderer durch die Luft zu fliegen schienen. Die Arme und Beine ausgestreckt, segelten sie auf Tristan zu, und der Augenblick wirkte wie eingefroren.
    Instinktiv wirbelte sie herum, versuchte Tristan zu schützen und richtete beide Plasmapistolen auf ihre Ziele.
    Ihr Herz schlug zu schnell, zu heftig. Wo war ihre verbesserte Physiologie jetzt? Wo war ihre außergewöhnliche Ruhe?
    Tristan.
Tristan.
    Sie hörte ihn, seine Stimme, die wie aus einem langen Tunnel zu ihr drang. Er schrie ihr zu, zu verschwinden und wegzurennen. Ihn zu verlassen. Sich selbst zu retten.
    Niemals. Sie drückte ab, schoss noch einmal.
    Aber die Plünderer hatten sich auf ihn gestürzt, fauchten und knurrten. Die Wahrnehmung ihrer Umgebung änderte sich mit schwindelerregendem Tempo von Erstarrung zu fieberhafter Bewegung.
    »Ana! Verschwinde! Verschwinde sofort! Lauf!«
    Mit einem Schrei ging er in einem Durcheinander von Beinen und Armen, gefletschten Zähnen und spritzendem Blut unter.

[home]
    16. Kapitel
    T atiana feuerte Schüsse ab – jedes Mündungsfeuer trieb die mutierten Plünderer weiter in den Wahnsinn – und musste zusehen, wie Tristan zu Boden ging und wie sein Blut in einem Bogen auf den Boden spritzte.
    Ihr Instinkt brachte sie dazu, sich zu bewegen, sich zu ducken, sich zu verteidigen.
    Der Anblick seines Blutes ließ ihr eigenes Herz bluten.
    Ihr Verstand flüsterte, dass er
Tolliver
war. Ein Monster, ein Mörder. Der Mann, der sich mit Gavin Ward zusammengetan hatte. Der Mann, der aus den Gewebeproben, die ihr entrissen worden waren, eine tödliche Seuche hergestellt hatte.
    Doch sie konnte diese Gedanken nicht damit in Einklang bringen, was sie über Tristan wusste. Über Tristan, den Diktator. Über Tristan, den Beschützer.
    Dann übernahm der Soldat in ihr, das Wesen in ihr, zu dem sie herangezüchtet worden war, die Kontrolle. Es legte ihre Emotionen auf Eis und brachte sie dazu, zu funktionieren und zu handeln.
    Durch die Enge des Raumes waren ihre Plasmapistolen von keinem großen Nutzen; sie hätte Tristan treffen können, und das Licht jedes Schusses stachelte die blutrünstigen, zornigen Plünderer nur noch mehr an.
    Sie schob ihre AT 450 in das Holster auf ihrem Rücken und die Setti 9 zurück in die Hülle an ihrem Handgelenk.
    Beide Messer hervorziehend, eines in jeder Hand, sprang sie mit Schwung auf die Anrichte und schlitterte mit den Füßen voran bis zum Ende, bis zu den Plünderern, die auf Tristan lagen. Mit einem Schrei schleuderte sie mit der linken Hand das Messer. So schnell, dass es nur verschwommen zu erkennen war, flog es durch die Luft. Die Klinge fing das Leuchten des letzten

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