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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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meinen Fingern auf Sams Lippen zu verteilen.
    Es hatte die beabsichtigte Wirkung. Sams Körper wandt und krümmte sich vor Schmerzen als die Rückwandlung einsetzte. Die Reaktion war zum Glück nicht ganz so heftig, da die Verwandlung in einen Vampir gerade erst begonnen hatte. Sam riss die Augen auf, als das Leben schlagartig in sie zurückkehrte.
    »Willkommen im Reich der Lebenden«, sagte ich und half ihr zusammen mit Hank auf die Beine. Sams Knie zitterten und ihr Gesicht nahm einen entsetzten Ausdruck an, als sie sah, wie auch Margo langsam erwachte.
    »Es ist alles gut«, beruhigte ich die Polizistin. »Margo hat sich wieder in einen Menschen verwandelt.«
    Der Besitzer des Café s – er musste das schreckliche Geschehen vom Fenster aus mitverfolgt habe n – stürzte auf die Straße und nahm unter Tränen seine Frau in die Arme, die noch immer völlig verwirrt war.
    »Wollen Sie vielleicht jetzt mit uns reden?«, fragte ich.
    »Darauf können Sie aber Ihren Hintern verwetten.« Sams Stimme war nur noch ein raues Flüstern. Ungläubiges Staunen stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie mit der Hand ihren Hals betastete, wo sich die Wunde schon wieder geschlossen hatte. Verwirrt blickte sie Margo an. Die war blass und zitterte am ganzen Leib, aber ich wusste: Sie würde leben.

Das Stikine River…
    D as Stikine River Song hatte den lieblosen Charme einer renovierungsbedürftigen Schulkantine. Ein halbes Dutzend Holztische, blassbunte Minivasen mit verstaubten Plastikblumen, eine alte Kühltheke für Kuchen und Salate und ein offenes Regal für Gläser und Tasse n – mehr hatte der schmucklose Raum nicht zu bieten. Wir hatten Margo in ihre Wohnung ein Stockwerk höher gebracht und ihr ins Bett geholfen. Die Zeit im Wald und die Rückverwandlung hatten an ihren Kräften gezehrt. Ihr Mann Will war zunächst bei ihr geblieben und stieß dann, als Margo tief und fest schlief, zu uns. Brett hatte sich erboten, in der Küche für Hank und mich ein paar Bohnen mit Speck auf einem Gaskocher warm zu machen.
    Sam war schon beim zweiten Bier und nickte stumm, als ich mit meinem Bericht fertig war. Noch immer war sie blass und ihre Hände zitterten leicht.
    »Gut. Das erklärt, warum niemand, den wir nach Dease Lake geschickt haben, zurückgekommen ist. Von hier aus ist es ein Zweitagesmarsch. In der Nacht waren sie leichte Beute für die Vampire.« Sie rieb sich die rot geränderten Augen. »So, und jetzt erzählen Sie mir mal, was ausgerechnet Sie beide alleine gegen diese Monster ausrichten wollen.«
    Will nahm mir meinen leeren Teller ab, dann setzte auch er sich. Erst hatte er uns nicht glauben können, jetzt schien er ganz und gar niedergeschlagen.
    »Zunächst mal müssten wir die übrig gebliebenen Bewohner von Telegraph Creek dazu bringen, dass sie sich für die Nacht an ein und demselben Ort versammeln. Dann können wir sie besser schützen«, sagte Hank. »Natürlich wären sie auch in ihren eigenen Häusern sicher, aber nur, solange sie standhaft bleiben und keine ihrer in Nachtgeschöpfe verwandelten Angehörigen hereinbitten.« Er sah Margos Mann an. »Es fehlte nicht viel und Will hätte die Tür geöffnet und sie hätte auch ihn in einen Vampir verwandelt. Ich gehe davon aus, dass die meisten Familien hier jemanden vermissen.«
    Brett nickte. »Ja, das stimmt. Auch meine Frau ist verschwunden«, sagte er niedergeschlagen.
    »Margos Rückkehr war erst der Anfang«, sagte ich. »Sie werden alle wiederkommen und dann sollten Sie darauf vorbereitet sein.«
    »Was waren das für Scheinwerfer, die wir in den Kisten gefunden haben?«, fragte Sam.
    Scheinwerfer? Ich sah Hank überrascht an.
    »Eins können Nachtgeschöpfe nämlich mit Sicherheit nicht ertragen: die Sonne. Mit diesen Scheinwerfern kann man eine Art Licht erzeugen, das dem Tageslicht ziemlich nahekommt.«
    »Haben Sie die Lampen schon einmal an Vampiren ausprobiert?«, fragte ich ihn.
    »Nein«, gab er zu. »Aber wenn sie kommen, werden wir wissen, ob ich richtig liege. Lydia, wie viele gefüllte Reservekanister haben wir noch?«
    Ich dachte nach. »Wenn mich nicht alles täuscht: drei.«
    »Das wären sechzig Liter, plus die gut siebzig Liter, die noch im Tank sind. Wie viele Generatoren können Sie auftreiben?«, fragte Hank.
    Will dachte nach. »Auf die Schnelle? Vier oder fünf.«
    »Das schafft uns also zumindest Sicherheit für ein paar Nächte«, sagte Hank und widmete sich erst jetzt seinem Essen. »Ich werde die Scheinwerfer mit meinem

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