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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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»Aber glaub mir, du möchtest Lilith McCleery nicht zur Feindin haben. Ich spreche da aus bester Erfahrung.« Er keuchte. »Wenn du meine Mission gekannt hättest, was hättest du getan?«
    »Ich hätte versucht, dich davon abzuhalten.« Ich versuchte so leise wie möglich zu sprechen, damit Mark mich nicht hören konnte.
    »Was noch?«, sagte Jack.
    Ich verlangsamte meinen Schritt. »Außerdem hätte ich Grandma verständigt.«
    Jack stemmte die Hände in die Hüften und atmete tief durch. Er hatte Schweißperlen auf der Stirn. »Das ist genau das, was ich meine. Lilith hätte sofort von meinem Verrat erfahren.«
    »Du hattest Angst um dich selbst?«, fragte ich ungläubig.
    »Und um dich.« Jack öffnete seine Wasserflasche und trank. Dann blickte er mich an, und ich sah für einen kurzen Moment den Schmerz in seinen Augen. »Lilith hat keine Freunde. Und ihre Feinde leben nicht lange.«
    Mark war stehen geblieben, um auf uns zu warten. Nach einer Weile ging er den Weg zu uns zurück. »Alles in Ordnung mit dir, Jack?«, fragte er.
    Jack nickte. »Ich habe zwar höllisches Seitenstechen und mein Rücken protestiert unentwegt, aber ansonsten könnte ich Bäume ausreißen.«
    Zum ersten Mal huschte ein Lächeln über Marks Gesicht. »Ich könnte deinen Rucksack nehmen«, schlug er vor.
    »Danke«, sagte Jack, als hätte Mark einen Scherz auf seine Kosten gemacht, und packte die Wasserflasche wieder weg. »Aber ich würde gerne etwas essen.« Er legte die flache Hand auf seinen Bauch. »Wahrscheinlich habe ich einen ziemlichen Nachholbedarf.«
    »Da werde ich dich enttäuschen müssen«, sagte Mark und setzte seinen Rucksack ab. »Kulinarische Höhenflüge kannst du abhaken. Hank hat nur einige Lunchpakete besorgt. Und da sind bloß Müsliriegel und gefriergetrocknete Mahlzeiten drin.«
    Wir entzündeten einen kleinen Gaskocher und erhitzten etwas Wasser, das wir in die silbrig glänzenden Plastiktüten gossen. Stumm aßen wir den Brei, der wohl ein Hühnchenrisotto sein sollte, aber eher wie aufgelöstes Papier schmeckte.
    »Als du dich auf dem Weg nach Telegraph Creek gemacht hast, bist du da Charles Solomon begegnet?«, fragte Mark.
    Jack, dem das Essen merkwürdigerweise zu schmecken schien, leckte seinen Löffel ab. »Nein. Ich hatte ihn auch gar nicht erwartet, ich dachte ja, er wäre tot. Dafür machte ich Bekanntschaft mit einem anderen Nachtgeschöpf, und das überraschte mich schon, denn eigentlich sollte es hier in der Gegend gar keine geben.«
    »Den Mad Trapper«, sagte ich. »Wayne Chapman.«
    Jack ließ den Löffel sinken und sein Gesicht wurde ernst. »Schon bei unserer ersten Begegnung wusste ich, dass der Kerl etwas Besonderes war. Er war stark, stärker als ich. Ein Bär von einem Mann. Und er hatte einen eigentümlichen Geruch an sich.«
    »Keinen Blumengeruch«, stellte ich fest und musste an Margo denken.
    »Ja, er war erdig, fauli g – ungesund.« Jack verzog das Gesicht, als würde ihn der Gestank noch immer anekeln. »Als du mir dann sagtest, dass Solomon den Fenstersturz überlebt hatte, war mir klar, was hier lief. Der Mad Trapper sollte die fehlenden Seiten suchen und vor mir finden, während Solomon nach und nach die Ratsmitglieder ausschalten wollte. Er musste das alles von langer Hand geplant haben. Lilith hatte Glück, dass sie seinen Verrat überlebte und wir seinen Plan in letzter Sekunde vereitelten.«
    »Deswegen hat sich unser Aufgabengebiet auch erweitert«, sagte Mark.
    Jack schaute uns verwirrt an. »Wovon redet ihr?«
    »Lilith hat uns befohlen, dich zu retten«, sagte Mark. »Was uns ja auch gelungen ist.«
    »Außerdem bin ich vom Rat der Nachtgeschöpfe gebeten worden, meinen Vater zu suchen, um durch ihn mit Nachtrabe in Kontakt zu treten«, sagte ich. »Lilith und die anderen Fürsten brauchen Hilfe gegen Solomon.«
    Ich konnte sehen, wie es in Jacks Kopf arbeitete. »Lilith hofft, dass Nachtrabe dem Rat im Kampf gegen Charles Solomon beisteht?« Er runzelte die Stirn. »Ihr muss das Wasser wirklich bis zum Hals stehen, wenn sie nach diesem Strohhalm greift.«
    »Also, was ist?« Mark hob den Löffel auf, den Jack wütend von sich geworfen hatte. »Bist du dabei, oder willst du lieber wieder umkehren?«
    »Natürlich komme ich mit«, sagte Jack.
    »Gut«, sagte Mark und schulterte sein Gewehr, während ich den Gaskocher wieder einpackte und den Müll einsammelte. »Dann sollten wir uns beeilen.«

Mark schlug ein…
    M ark schlug ein unerbittliches Tempo an, dem Jack und

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