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Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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zweimal gepasst.
    »Was soll das?«, fragte Sam irritiert.
    »Ich komme mit«, sagte Jack mit fester, bestimmter Stimme und warf seinen Rucksack zu den anderen Sachen in den Wagen.
    »Tut mir leid, aber ich habe ihn nicht davon abbringen können«, sagte Will, der den Arm um seine Frau gelegt hatte. Margo sah noch immer erschöpft aus.
    »Jack bleibt hier«, sagte Mark unbeeindruckt. »Er ist so schwach, dass er uns nur aufhalten würde.«
    »Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen«, beharrte Jack.
    »Und wer hat sie dir gegeben? Lilith McCleery?«, fragte Mark. »Sie ist nicht mehr deine Königin, schon vergessen? Du bist ein Mensch. Wie wir alle!«
    »Weißt du überhaupt, mit wem du es zu tun hast? Weißt du, auf was du dich da einlässt?«, fragte Jack.
    »Oh ja«, sagte Mark. »Immerhin weiß ich zumindest annähernd, wie es ist, von einem Vampir gebissen zu werden.«
    Jack brachte ein müdes Lächeln zustande. »Ja, natürlich. Entschuldige. Das hatte ich ganz vergessen.«
    »Jack hat Recht«, meldete sich jetzt Margo zu Wort. »Du hast keine Ahnung, was da draußen auf euch wartet. Diese Nachtgeschöpfe werden alles tun, was der Mad Trapper von ihnen verlangt!«
    Alle Augen waren plötzlich auf mich gerichtet, so als könnte allein ich entscheiden. Egal was ich machte, einer von beiden, Jack oder Mark, würde verletzt sein. »Er kommt mit«, sagte ich schließlich.
    »Kannst du Jack wirklich trauen?«, fragte Mark aufgebracht. »Er hat dich schon einmal belogen. Oder hat er dir je den wahren Grund für seine Reise nach Telegraph Creek gesagt?«
    »Nein, das hat er nicht«, musste ich zugeben. »Aber er hat mich auch nicht belogen.«
    »Gut, dann hat er dir eben nicht die ganze Wahrheit gesagt. Für mich kommt es auf dasselbe heraus.«
    »Er kommt mit«, wiederholte ich.
    »Hört zu, ich weiß nicht, was zwischen euch dreien läuft oder nicht läuft«, schaltete sich Sam nun wütend ein. »Aber wenn ihr nicht gemeinsam an einem Strang zieht, werdet ihr scheitern. Ich hoffe, ihr seid euch darüber im Klaren! Die Zukunft von Telegraph Creek und das Leben der Leute hier stehen nämlich auf dem Spiel.«
    Mark schwieg, aber sein Gesicht war rot vor Erregung.
    »Gut«, fuhr Sam fort. »Jetzt wo das geklärt ist, sollten wir endlich aufbrechen.«
    Auf der Fahrt herrschte allgemeines Schweigen. Leider endete der befestigte Weg, der hinauf in den Norden führte, schon nach wenigen Kilometern. Mark saß vorne auf dem Beifahrersitz, markierte die Strecke mithilfe des GPS-Gerätes auf der Karte und rechnete auf einem Zettel aus, wie lange wir im günstigsten Fall bis zu unserem Ziel brauchen würden. Er runzelte die Stirn. Es würde wohl knapp werden, sehr knapp. Wenn wir die Hütte nicht vor Sonnenuntergang fanden, würden wir im Wald campen müssen.
    Sam setzte uns am Fuße eines Berges ab und umarmte alle zum Abschied. Dann fuhr sie davon.
    Mark war kräftiger als Jack oder ich, deshalb übernahm er die Führung. Karte und GPS hatte er bei sich, um unsere Route immer wieder zu überprüfen.
    Der Anstieg mitten durch den Wald war anstrengend und beschwerlich. Obwohl es wieder angefangen hatte zu schneien und der Schnee diesmal liegen blieb, schwitzte ich in meiner dicken Jacke.
    Mark kannte kein Erbarmen. Ohne Rücksicht trieb er uns unerbittlich weiter. Hank wäre stolz auf ihn gewesen. Ich fluchte und stöhnte unentwegt, denn meine Stiefel waren noch nicht eingelaufen. Heute Abend würde ich dicke Blasen haben.
    Bald war der ganze Wald von einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Der Boden war zwar kalt, doch noch nicht gefroren, sodass wir auf dem nassen Untergrund immer wieder wegrutschten und sogar ein Stück zurückgehen mussten, als es zu steil wurde. Der Rucksack mit der Munition zog wie ein Bleigewicht an meinen Schultern. Mark trug zusätzlich noch das schwere Gewehr, aber die Last schien ihm überhaupt nichts auszumachen. Alle zwanzig Meter brach er einen Ast ab und ließ ihn so hängen, dass er von der nächsten Markierung aus nicht zu übersehen war.
    »Die Geheimniskrämerei war nicht freiwillig«, sagte Jack unvermittelt zu mir. »Das musst du mir glauben. Ich war an meinen Eid gebunden. Als mir Lilith McCleery befahl, mich auf die Suche nach den verlorenen Seiten zu machen, hatte ich keine Wahl.«
    »Du hättest mir zuliebe diesen Eid brechen können«, sagte ich. »Immerhin ist mein Vater in die Sache verwickelt.«
    »Oh ja, natürlich hätte ich das tun können«, sagte Jack, der Mühe hatte, Schritt zu halten.

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