Dark Inside (German Edition)
den er seit Beginn des Überfalls von sich gegeben hatte. Er taumelte ein paar Schritte nach hinten, bis ihn Masons Gewicht zu Boden riss. Doch selbst jetzt ließ er seine Waffe nicht los, und während die beiden miteinander rangen, holte er schon wieder damit aus.
Mason klaubte eine Handvoll Erde zusammen und warf sie dem Fremden in die Augen. Der blinzelte nicht einmal. Mit seiner unverletzten Hand griff Mason nach dem Baseballschläger und versuchte verzweifelt, den Kerl am Zuschlagen zu hindern. Ein zweiter Hieb und er wäre erledigt, vor allem, wenn er ihn am Kopf getroffen hätte. Er versuchte, die Oberhand zu gewinnen, indem er sich mit den Füßen abstützte und mit seinem ganzen Körpergewicht auf den Arm des Mannes warf. Wenn er ihn dazu bringen konnte, den Schläger loszulassen, hatte er vielleicht eine Chance. Sein Auto stand keine zwei Meter von ihm entfernt. Er brauchte nur einzusteigen und die Türen zu verriegeln. Ein Funke der Hoffnung unterdrückte das flaue Gefühl in seinem Magen. Vielleicht würde er das Ganze ja doch überleben.
Er wollte nicht sterben.
Diese Erkenntnis überraschte ihn ein wenig.
Doch der Fremde wollte den Baseballschläger nicht kampflos hergeben. Mason schob ein Bein zur Seite, bis er seinen Fuß auf das Handgelenk des Mannes stellen konnte. Es gelang ihm, sich auf die Knie zu ziehen und mit aller Kraft zu drücken, aber der Schläger war immer noch in der Hand des Fremden. Mason hatte keinen sicheren Stand und so dauerte es nur wenige Sekunden, bis der Mann ihn abgeschüttelt hatte. Mason fiel nach hinten und prallte mit der Schulter auf das Straßenpflaster, was ihn weiße Sterne sehen und die Übelkeit zurückkehren ließ. Er rollte sich auf den Rücken und starrte den Fremden an, der mit dem Schläger in der Hand aufstand und sich direkt neben Masons Kopf hinstellte.
»Was wollen Sie?«, murmelte Mason.
Der Kerl sagte kein Wort. Er schlug einfach zu.
Mason rollte sich nach links, packte den Mann am Knöchel und riss ihn ein zweites Mal zu Boden. Dieses Mal ließ der Fremde seine Waffe fallen. Der Schläger aus Aluminium landete mit einem hohlen Geräusch auf der Straße, rollte aber nur ein Stückchen weg, sodass er immer noch in Reichweite war. Mason gelang es, sein Bein hochzureißen und kräftig zuzutreten. Sein Fuß traf die Nase des Fremden und er spürte, wie der Knorpel unter seinem Schuh nachgab.
Er packte den Kerl an seiner Jeansjacke und zog sich an ihm hoch. Als seine Hände Haare zu fassen bekamen, hatte sich sein Gehirn bereits ausgeschaltet.
Er reagierte nur noch.
Als der Kopf auf Beton traf, spürte er die Erschütterung bis in seine Arme. Der Mann hörte sofort auf, sich zu bewegen.
Mason stieß sich vom Boden ab und krabbelte wie ein Krebs auf allen vieren nach hinten, wobei er immer wieder stolperte und stürzte, wenn er versuchte, seinen verletzten Arm zu belasten. Er kroch über den Boden, bis er mit dem Hinterkopf an sein Auto stieß. Während er sich gegen das glatte Metall lehnte, wartete er darauf, dass der Mann sich bewegte.
Doch er rührte sich nicht.
Es dauerte keine zehn Sekunden, bis Mason sich übergeben musste. Er sackte auf die Knie, und während er sich erbrach, verkrampfte sich sein Körper, der wohl darauf wartete, dass gleich der Baseballschläger auf seinem Schädel landete.
Nichts geschah.
Als es vorbei war, sah er, dass der Typ immer noch am Boden lag. Und selbst in der Dunkelheit konnte Mason erkennen, dass sich unter dem Kopf des Fremden eine Blutlache gebildet hatte, die immer größer wurde.
Hatte er ihn getötet? Mason zog sich an seinem Auto hoch und taumelte die paar Schritte zurück, bis er vor dem Fremden stand. Der Mann lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen. Mason konnte nicht erkennen, ob er noch atmete oder nicht, und er wollte sich nicht hinunterbeugen, um besser sehen zu können. Er nahm den Baseballschläger und warf ihn mit aller Kraft von sich. Der Schläger flog quer über den Parkplatz und landete einige Meter weiter im Gestrüpp.
Langsam ging Mason zu seinem Auto zurück und stieg ein. Er startete den Motor und zuckte zusammen, als er seinen verletzten Arm auf das Lenkrad legte. Nachdem er den Rückwärtsgang eingelegt hatte, lenkte er den Wagen vorsichtig vom Parkplatz. Auch wenn der Kerl schon tot war, wollte er ihn nicht überfahren.
An der Ecke des Parks musste er an den Straßenrand fahren. Seine Hände zitterten so stark, dass er kaum das Lenkrad festhalten konnte. Er stellte den Motor
Weitere Kostenlose Bücher