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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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gedacht, sie mitzubringen? Schließlich brauchte er sich jetzt keine Sorgen mehr darüber zu machen, dass sie ihn beim Trinken erwischte.
    Er legte den Sicherheitsgurt ab, stieg aus und knallte die Tür mit voller Wucht hinter sich zu. Das Geräusch hallte durch den Park und irgendwo schrie eine Eule.
    Einige Meter neben dem Auto stand ein Abfalleimer. Mason ging darauf zu und versetzte ihm einen kräftigen Fußtritt. Der Behälter fiel um und der Deckel rollte davon – Müll flog durch die Luft. Ein zweiter Tritt ließ ihn in die Mitte des Parkplatzes rollen. Immer wieder traf Masons Fuß auf Kunststoff, so lange, bis die glatte Oberfläche mit Schrammen und Dellen übersät war. Der Müll verteilte sich in alle Richtungen, Getränkedosen, Schokoladenpapier und Plastiktüten mit Hundekot landeten auf dem Boden. Mason nahm sich die Getränkedosen vor; er zertrampelte sie unter seinen Schuhen, sodass der Kies auseinanderspritzte und dicke Staubwolken aufwirbelten.
    Als er fertig war, besah er sich den Schaden, den er angerichtet hatte, aber es ging ihm immer noch nicht besser. Einige Meter von ihm entfernt zeichnete sich die Silhouette seines Autos vor der schwarzen Nacht ab. Er ging hinüber und trat ein paarmal schnell hintereinander gegen einen Reifen. Ein stechender Schmerz zuckte durch sein Bein bis in sein Gehirn, doch er wirkte nicht so, wie Mason sich das gedacht hatte.
    Das taube Gefühl war immer noch da.
    Er wollte fühlen. Egal, was. Die Leere in ihm war das Schlimmste, was er je erlebt hatte.
    Fast konnte er Toms Stimme hören, die ihn verspottete, weil er jetzt so emo wurde. Mason hätte alles gegeben, um seine Trauer mit seinem Freund teilen zu können, aber andererseits war er auch froh, dass er jetzt allein war. Den Leuten zu erzählen, dass seine Mutter gestorben war, würde es wahr werden lassen. Wenn er es nicht laut sagte, konnte er fast so tun, als wäre es gar nicht geschehen.
    Der Kies hinter ihm knirschte und Mason, der davon ausging, dass es ein Streifenwagen war, drehte sich um. Würden die Polizisten ihn verhaften, weil er einen Abfalleimer demoliert hatte? Er hatte noch nie etwas mutwillig zerstört. Tut mir leid, Officer, das wollte ich nicht, aber heute sind meine Mutter und all meine Freunde gestorben. Reichte das nicht für einen Freifahrtschein zum Randalieren?
    Aber es war kein Polizist, nur irgendein Typ, der über den Parkplatz lief und auf ihn zukam. Normalerweise hätte sich Mason jetzt umgedreht und wäre zu seinem Wagen gegangen, ohne ihn weiter zu beachten. Nachts waren eine Menge Leute im Diefenbaker Park unterwegs und manchmal suchten dort sogar Obdachlose nach einem Schlafplatz auf den Bänken.
    Aber der Kerl hatte einen Baseballschläger in der Hand und das ließ Mason ein zweites Mal hinsehen.
    Außerdem kam er direkt auf ihn zu.
    Er hatte keine Zeit mehr, um richtig reagieren zu können. Mit drei Schritten war der Mann bei ihm, dann hob er den Schläger und ließ ihn auf Masons Kopf niedersausen. Zum Glück machte Mason instinktiv einen Schritt nach hinten und der Schläger verpasste ihn um wenige Zentimeter.
    »Was zum Teufel soll das?«
    Statt einer Antwort holte der Fremde erneut aus. Mason starrte ihm ins Gesicht. Der Mund des Mannes war weit aufgerissen vor Wut und in seinen Augen brannte Hass, obwohl Mason sicher war, dass er ihn noch nie gesehen hatte. Warum um alles in der Welt versuchte der Typ, ihm den Schädel einzuschlagen?
    Mason wich wieder aus, doch dieses Mal war er nicht schnell genug. Der Schläger traf seine Schulter und Mason spürte, wie sein ganzer Körper zu vibrieren begann. Endorphine durchfluteten seinen Körper und gleichzeitig überrollte ihn eine Welle der Übelkeit. Ein logischer Gedanke war unmöglich. Vor seinen Augen verschwamm alles, dann sah er nur noch schwarz. Sein Arm wurde schlaff und hing nutzlos an der Seite, während er zweimal schluckte und versuchte, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten.
    Mason stürzte auf die Knie und der Fremde holte wieder mit dem Schläger aus. Die Gedanken in Masons Kopf überschlugen sich und blitzten zwischen Schmerz und Schwindel auf. Er würde sterben. In ein paar Sekunden würde der Spinner mit dem Baseballschläger ihn erledigt haben und dann würde alles aus sein.
    Der Gedanke daran konnte den Nebel in seinem Kopf so weit lichten, dass er die Kraft fand, sich nach vorn zu werfen und seinen Oberkörper in den Gegner zu rammen. Der Mann mit dem Baseballschläger stöhnte; es war der erste Laut,

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