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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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es gibt dort ein Bett? Es wäre schön, wenn er sich eine Weile hinlegen könnte.«
    »Wir werden nicht lange bleiben können«, gab er zu. »Wir gehen nur rein, um nach Lebensmitteln zu suchen. Es ist zu gefährlich, wenn wir uns länger dort aufhalten.«
    »Nur eine Weile«, beharrte sie. »Er muss sich ausruhen. Es geht ihm nicht gut.«
    Michael nickte. »Wir werden sehen, was wir tun können.«
    Sie stand auf, das Kind immer noch in den Armen haltend, und ging auf Evans zu. Ihre Beine zitterten, doch sie brach nicht zusammen.
    In ihrer Stärke lag etwas Tröstendes. Michael fragte sich, ob er den Jungen mit der gleichen Entschlossenheit beschützen würde, wenn er sein Vater wäre. Egal, wie schwach sie auch wurde, sie würde niemals aufgeben.
    Er wollte so stark sein wie sie. Niemand wusste, wie lange dieser Krieg noch dauern würde. Die Hetzer waren ihnen überlegen, doch wenn sich genug Leute zusammentaten, waren sie vielleicht stark genug, um die Oberhand zu gewinnen. Und selbst wenn sie immer nur einen Hetzer nach dem anderen erledigen konnten, war das schon ein guter Anfang.
    Michael wollte es glauben. Er musste es glauben. Auch wenn die gesamte Menschheit kurz vor dem Untergang stand, zog er es vor, optimistisch zu bleiben. Niemand wusste, wie viele Leute gestorben waren, da es keinerlei Kommunikationsmöglichkeiten mehr gab. Es wäre gut, wenn er ein Kurzwellenradio oder etwas Ähnliches finden würde. Vielleicht benutzten andere Überlebende auch solche Geräte. Doch bis jetzt hatte die Gruppe in den Häusern, die sie durchsucht hatte, nichts gefunden, bis auf Mobiltelefone, Computer, Fernseher und alle möglichen Varianten der nutzlos gewordenen Spielereien, mit denen er aufgewachsen war.
    Früher hatte er immer gedacht, ohne sein Handy könne er nicht leben. Erstaunlich, wie schnell sich so etwas ändern konnte.
    Die Hetzer waren schlau. Den Gerüchten zufolge waren sie es gewesen, die die Netze so schnell abgeschaltet hatten. Sie hatten die Mobilfunktürme blockiert und das Internet zerstört. Ohne Kommunikation war die Welt wie gelähmt. Niemand wusste genau, was geschah. Niemand hatte Informationen darüber, wo es noch sicher war oder wie man sich schützen konnte. Wenn man herausfinden wollte, ob jemand aus der Familie noch am Leben war, musste man in ein Auto steigen und losfahren. Deshalb hatten die Hetzer auch so schnell töten können. Die Leute wagten sich aus ihrem Versteck und wurden leichte Beute.
    Zumindest hatten die Mitglieder ihrer Gruppe das vermutet, wenn sie spät in der Nacht darauf warteten, dass sie endlich einschliefen. Sie hatten auch darüber geredet, warum manche Leute zu Hetzern wurden, andere dagegen nicht. Warum und wie hatten sie sich verändert? Was hatten die Hetzer mit der Welt, die sie zerstörten, vor? Und unausgesprochen schwebte über allen die Angst: Sie waren keine Hetzer. Noch nicht. Evans war der Meinung, dass aus ihnen keine werden würden, weil sie sich bis jetzt noch nicht verändert hatten. Michael dachte genauso. Doch die Angst blieb. War es vielleicht nur eine Frage der Zeit? Würde er eines Nachts aufwachen, weil ihm einer aus der Gruppe die Kehle zerfetzte?
    Nein, so wollte er nicht denken. Und was immer es auch war, es schien nicht ansteckend zu sein. Das musste er glauben. Sie glaubten es alle.
    Da draußen gab es eine Menge anderer Leute, die noch normal waren, die sich in ihren Häusern versteckten oder an Orte geflohen waren, die noch sicher waren. Michael hatte vor, sie zu finden.
    »Fertig?« Evans kam zu ihnen. Er faltete die Landkarte zusammen und steckte sie in die Tasche.
    »Ja.« Michaels Magen knurrte und erinnerte ihn an das, was wichtig war. »Es geht los.«
    Sie ballten ihre Hände zur Faust und schlugen sich damit gegenseitig leicht auf den Oberkörper. Es war ihr Mantra geworden, ihr Glücksbringer.
    Billy und er übernahmen die Führung, während Evans ganz am Schluss ging. Sie waren die drei Stärksten und litten am wenigsten unter dem Hunger. Das war jedenfalls der Eindruck, den sie den anderen vermittelten. In Wahrheit waren sie nur geschickter darin, so zu tun, als würde ihnen das laute Knurren in ihrem Magen nichts ausmachen.
    Sie waren beileibe keine Armee, doch bis jetzt hatten sie es geschafft, am Leben zu bleiben. Sie waren zäh. Allerdings hatten sie auch noch nie so lange ohne Essen aushalten müssen. Wie lange würde ihre Kraft noch reichen?
    Sie liefen an der Grenze zum Wald entlang und hielten sich in der Nähe der

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