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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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›Vorsicht ist besser als Nachsicht‹.«
    »Nachsicht kann mir egal sein, wenn ich tot bin!« Aries schloss die Augen und lehnte sich zurück. Sie war müde. Sie alle waren müde. Zurzeit bekam niemand genug Schlaf. Wer hat schon Zeit für ein Nickerchen, wenn es so viel Mühe macht, am Leben zu bleiben?
    Bis jetzt war alles gut gegangen. Sie waren noch am Leben. Zumindest einige von ihnen. Das musste etwas zu bedeuten haben. Wie viele Menschen waren noch übrig? Zehn Prozent der Stadt? Fünf? Schwer zu sagen, weil sich so viele versteckten. Inzwischen hörte man nicht mehr so häufig Schreie auf der Straße, was Glück im Unglück war. Sollte sie die Monster in ihre Opferstatistik mit einbeziehen? Waren sie eigentlich noch Menschen oder nicht?
    »Du solltest eine Pause machen und eine Weile schlafen.« Jack beugte sich vor und nahm die Wasserflasche vom Fensterbrett.
    »Mir geht’s gut«, antwortete sie.
    »Du sitzt jetzt seit mindestens sechs Stunden da. Wir hatten doch vereinbart, dass wir uns abwechseln. Es ist schon okay, wenn du jemand anders eine Chance gibst. Sie werden nicht gleich die Tür einschlagen, wenn du mal die Augen zumachst. Ich bin da. Ich passe auf dich auf.«
    »Darum geht es nicht.«
    »Du vertraust mir nicht?« Er setzte die Flasche an die Lippen, was aber nicht verhindern konnte, dass sie sein Lächeln sah.
    »Ich vertraue dir.« Sie entriss ihm die Flasche, bevor er etwas trinken konnte. Wasser spritzte heraus, landete auf seiner Nase und brachte sie dazu, wie eine Wahnsinnige zu grinsen.
    Es war schön, dass es sie noch gab, diese Momente, in denen sie vergessen konnten, was draußen geschah, und einfach nur ausgelassen lachen konnten. Das Problem war nur, dass es viel zu selten geschah. Aries stellte die Flasche auf die Fensterbank zurück und suchte die Straße unter ihr ab. Der Mann mit dem Einkaufswagen bewegte sich immer noch in ihre Richtung. In ein paar Minuten würde er in Hörweite sein. Das reichte, um sie aus ihrer Albernheit zu reißen.
    Was auch immer aus der Menschheit geworden war, sie hatte immer noch ein gutes Gehör.
    Sie warteten schweigend, bis der Mann am Gebäude vorbei war. Er bewegte sich langsam und blieb einmal stehen, um zu schnuppern und einen Blick in die Richtung zu werfen, aus der er gekommen war. Mit dem Fuß stieß er eine alte Getränkedose in den Rinnstein, dann hob er etwas von der Straße auf – einen Fahrradhelm, der an der Seite gebrochen war. Er wühlte eine Weile in dem Einkaufswagen herum und zog dann den Kopf eines Menschen heraus. Jack packte Aries an der Schulter. Entsetzt beobachteten die beiden, wie der Mann mit der Plastikfolie den Fahrradhelm auf den abgetrennten Kopf setzte und ihn dann wieder im Einkaufswagen verstaute. Schließlich ging der Mann weiter und schlurfte langsam die Straße hinunter. Erst als das Ungeheuer um die Ecke bog, stellte Aries fest, dass sie die Luft angehalten hatte.
    »Ich glaube, wir sind sicher«, murmelte sie. Ihr Herz klopfte wie wild und sie war wütend, dass sie selbst nach drei Wochen noch immer Angst bekam. Sie wollte stärker sein. Sie musste stärker sein, wenn sie die Anführerin dieser Gruppe sein wollte. Die anderen richteten sich nach ihr, bis auf Colin, doch selbst er war zähneknirschend mit allem einverstanden, was sie vorschlug. Na ja, zumindest meistens.
    Eine Bewegung auf der Straße erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein herrenloser Schäferhund steckte den Kopf hinter einem geparkten Auto hervor. Ein kleinerer Hund, vielleicht ein Shih-Tzu, kauerte hinter ihm. Sie hatten offenbar auch darauf gewartet, dass das Ungeheuer verschwand. Der Schäferhund schnupperte ausgiebig, bevor er vorsichtig in die Mitte der Straße trottete und seine Nase in einen Stapel Zeitungspapier steckte. Als er den Kopf wieder hervorzog, hatte er etwas im Maul und kaute. Die Tiere fanden jetzt eine Menge zu fressen.
    »Es gibt noch andere Überlebende«, sagte Aries plötzlich. »Es muss welche geben. Wir können nicht die Einzigen sein, die übrig sind. Es wäre schön, wenn wir sie finden könnten. Wir wären stärker. Wir haben ja nicht mal Waffen.«
    »Irgendwann werden wir sie schon finden.«
    Sie trank einen Schluck Wasser. Ihre Kehle war seit Neuestem immer so trocken. »Wir sollten nach ihnen suchen. Suchtrupps ausschicken. Das ist bestimmt nicht so schwer.«
    »Es wäre Selbstmord. Du hast selbst gesagt, dass wir keine Waffen haben.«
    »Dann besorgen wir uns eben welche.«
    Sie gähnte und versuchte, es durch ein

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