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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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Schlüsselbund heraus und warf ihn Mason zu. »Unten in der Tiefgarage. Ich fürchte, er macht nicht viel her. Nur ein alter, zerbeulter Honda. Ich fahre nicht viel, aber dir wird er gute Dienste leisten. Der Tank ist voll.«
    Masons Finger krampften sich um die Schlüssel. »Sind Sie sicher? Wollen Sie nicht mitkommen? Ich weiß zwar noch nicht, wo ich hingehe, aber Sie können gern …«
    »Schluss damit«, unterbrach ihn Twiggy. »Mason, ich werde nirgendwohin gehen. Das da draußen ist nicht meine Welt. Hier bin ich sicher. Ich habe alles, was ich brauche, und aus dem Delikatessengeschäft kann ich mir noch mehr stehlen. Ich bin kein Mann, der mit Veränderungen gut zurechtkommt. Und ich habe absolut keine Lust, dich bei deinem Abenteuer zu begleiten.«
    »Okay«, sagte Mason. »Aber fragen musste ich.«
    »Ja, natürlich musstest du fragen.« Twiggy lachte. »Und nachdem du gefragt hast, kannst du mit reinem Gewissen weiterziehen. Das ist gut für die Seele. Jetzt bedank dich und geh.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Twiggy brachte ihn zur Tür. »Geh einfach die Treppe runter ins Untergeschoss. Der Honda steht ganz hinten in der Ecke. Ich glaube nicht, dass jemand unten ist. Das Tor nach draußen hat zwar eine Automatikschaltung, aber du wirst es mit der Hand öffnen müssen. Und pass auf, dass niemand reinkommt, wenn du losfährst.«
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe!« Mason drehte sich um und wollte gehen.
    »Ach, Mason? Da ist noch was.«
    Mason wandte sich wieder zu Twiggy. »Ja?«
    Der Porzellanbecher schoss durch die Luft und traf Mason an der Schläfe. Weiße Sterne explodierten in alle Richtungen und er konnte nur noch verschwommen sehen. Er verlor die Kontrolle über seinen Körper – seine Knie gaben nach, die Arme wurden totes Gewicht und seine Beine klappten wie in Zeitlupe zusammen. Im Fallen prallte er mit dem Kopf gegen den Türrahmen.
    Er konnte sich nicht mehr bewegen. Wie durch einen Nebel sah er, wie Twiggy auf ihn zuhumpelte, bis die Krücken gefährlich nah an Masons Gesicht zum Stehen kamen. Er wollte etwas tun, doch sein Blick ging einfach ins Leere. Er bekam keine Luft mehr.
    Das Letzte, was er sah, bevor alles um ihn herum dunkel wurde, war Twiggy, der sich mit einem schiefen Lächeln über ihn beugte. Seine Augen sahen irgendwie merkwürdig aus. Blutunterlaufen. Doch die Adern waren nicht rot. Sie waren schwarz.
    »Vertrau niemandem!«, sagte Twiggy.
    Dann nichts.

NICHTS
    Mir ist heute nicht nach Reden. Such dir jemand anders, dem du auf die Nerven gehen kannst.
    Ich meine es ernst. Bleib weg.
    Bring mich nicht dazu, dich zu hassen.

ARIES
    Ihr war kalt. Eiskalt. Ihre Finger waren ganz weiß und steif. Irgendetwas stimmte nicht. Normalerweise war der Oktober nie so kalt. Und nass. Die winzige Wohnung in Gastown war mit Wasser vollgelaufen. Vancouver war zwar für seinen hohen Niederschlag bekannt, aber das war zu viel. Es regnete jetzt schon seit einer Woche und nichts deutete darauf hin, dass es je wieder aufhören würde. Fette graue Wolken hingen am Himmel und die Erde hatte sich so mit Wasser vollgesogen, dass sie kurz vor dem Platzen stand.
    Es war schon merkwürdig, dass ein grauer Himmel in ihr den Wunsch auslöste, sich zu einem Ball zusammenzurollen und zu weinen, vor allem nach dem, was in den letzten Wochen alles passiert war.
    Es war deprimierend.
    Aries zog die Decke enger um ihre Schultern. Sie war rau und schmutzig und roch leicht nach Schimmel, aber wenigstens wärmte sie ein bisschen. Luxus gab es nicht mehr. Außerdem hatte sie seit Tagen nicht mehr geduscht und roch vermutlich auch nicht ganz frisch. Wann hatte sie sich eigentlich das letzte Mal in einem Spiegel gesehen?
    Am Fenster beobachtete sie, wie ein Mann mit einem quietschenden Einkaufswagen durch den Regen schlurfte. Er hatte kein Gesicht, zumindest keines, das sie sehen konnte, und trug eine Plastikfolie als behelfsmäßigen Regenmantel über dem Kopf. Die Augen waren durch die transparente Folie hindurch nur undeutlich zu erkennen.
    »Das ist einer von denen.«
    Sie drehte den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. »Wie kannst du das aus der Entfernung sehen?«
    »Niemand, der noch bei Verstand ist, würde bei dem Wetter draußen sein.«
    »Haha. Das ist überhaupt nicht lustig.«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Ich werde trotzdem kein Risiko eingehen und den Typen auf keinen Fall zu einer Tasse Tee einladen.«
    Aries nickte. »Schon verstanden. Vorsicht ist besser als der Tod.«
    »Es heißt:

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