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Dark Inside (German Edition)

Dark Inside (German Edition)

Titel: Dark Inside (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeyn Roberts
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kalter Eisschauer schoss ihr den Rücken hinunter.
    »Sechs oder sieben von ihnen«, erwiderte er. »Sie haben gerade eine Frau auf die Straße gezerrt. Sie trägt einen Bademantel. Oh mein Gott, ein Kind ist auch dabei.«
    Aries stellte sich neben ihn ans Fenster. Sie konnte einfach nicht anders.
    »Bist du sicher, dass du das sehen willst?«, flüsterte er.
    Sie nickte und er deutete auf einen Platz die Straße hinunter, wo sich die Bestien um ihre Opfer geschart hatten und sie in Stücke rissen. Ein leiser Schrei entwich ihren Lippen und sie schlug beide Hände vor den Mund.
    Jack legte den Arm um sie und zog sie an sich. Für ein paar Sekunden vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust, doch dann wurde sie wütend. Nein. Sie wollte sich nicht verstecken. Sie würde stärker sein müssen, wenn sie das hier lebend überstehen wollte. Sie löste sich von ihm und zwang sich zuzusehen, wie die Gruppe ihre grausige Arbeit vollendete, bevor sie zum nächsten Haus ging.
    »Irgendwann kommen sie hierher«, sagte sie schließlich.
    »In der Ecke dahinten liegt eine Abdeckplane für ein Auto«, meinte Jack. »Wir könnten uns darunter verstecken.«
    »Wir brauchen Waffen«, entgegnete sie.
    Zum Glück für sie kam der mörderische Mob nicht bis zu der Garage. Als die Ungeheuer das Haus erreichten, brach die Morgendämmerung an und die Killer waren vermutlich erschöpft. Sie schlugen die Tür des Hauses auf der anderen Straßenseite ein. Aries klammerte sich an Jack, als eines der Monster eine hilflose Frau durch das Wohnzimmerfenster warf. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sie tot war, ging der Mörder wieder hinein und machte die Tür hinter sich zu. Sie mussten beschlossen haben, sich auszuruhen, denn im Haus wurde es ruhig.
    Aries war den ganzen Tag lang fest davon überzeugt, dass sie bei Einbruch der Dunkelheit tot sein würde. Doch als der Mob am Abend seine Gewaltorgie fortsetzte, ging er wie durch ein Wunder an ihrem Versteck vorbei.
    Der Rest der Straße hatte nicht so viel Glück.
    Drei Tage später zogen Aries und ihre Freunde weiter. Vor allem, weil sie Hunger hatten und zu schwach werden würden, wenn sie noch länger blieben. Im Schutz der Dunkelheit verließen sie die Garage.
    Überall lagen Leichen. Es war fast unmöglich, sich zu bewegen, ohne einen Fuß auf eine Hand oder einen Bauch zu setzen. Joy trat jemandem auf die Finger, die unter ihren Stiefeln brachen. Anschließend musste sie sich auf einer zurückgelassenen Büchertasche übergeben. Die anderen stellten sich um sie herum, aber nicht, weil sie um sie besorgt waren. Sie hatten Angst, dass das Geräusch sie verriet. Obwohl Joy kurz davor war, komplett die Nerven zu verlieren, schaffte sie es, sich zusammenzureißen. Doch von da an achtete sie genau darauf, wo sie hintrat. Sie achteten alle darauf.
    Überall war Blut. Es war zwar dunkel, doch die eingetrockneten Blutspritzer auf dem Beton konnte Aries trotzdem sehen.
    Es war die längste Strecke, die Aries je gegangen war. Jedes Mal, wenn sie etwas hörten, sprangen sie in das Gebüsch am Straßenrand oder versteckten sich hinter einem geparkten Auto. Wenn Menschen schrien oder um Hilfe riefen, drehten sie um und gingen in die entgegengesetzte Richtung. Eine Leiche, bei der das Blut noch frisch war, versetzte sie in Panik, allerdings nur, weil es bedeutete, dass einer der Psychopathen in der Nähe war.
    Schließlich schafften sie es bis ins Stadtzentrum, wo sie Eve und Nathan trafen. Die Nacht verbrachten sie unter der Granville Bridge, indem sie auf einen der Betonpfeiler kletterten. Es war kalt und unbequem und Aries machte die ganze Nacht lang kein Auge zu. Sie hatte Angst, dass sie hinunterfallen und in das dunkle Wasser klatschen würde, wenn sie einschlief.
    Am nächsten Abend fanden sie das Apartmenthaus. Im Erdgeschoss lag ein Restaurant und bis auf zwei riesige Eisentüren mit massiven Schlössern gab es keinen Zugang von der Straße her. Die Fenster im ersten und zweiten Stock waren kaputt und während des Erdbebens war eine Ecke des Dachs eingestürzt, doch das Gebäude schien sicher. Mit einem Schlüssel, den jemand neben der Treppe verloren haben musste, verschafften sie sich Zugang. Innen war alles leer.
    Es wurde zu ihrem Zufluchtsort.
    Das Haus war in keinem guten Zustand. Viele der Apartments standen leer, anscheinend waren sie gerade renoviert worden, als das Erdbeben sich ereignet hatte. Die wenigen Apartments, die bewohnt schienen, waren nur spärlich möbliert. In den

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